Blick auf die ersten Tage der Öffnung - Brandenburg mit mäßiger Öffnungsbilanz - Reger Betrieb an Berlins Theken

So 23.05.21 | 18:24 Uhr
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Mario Kade räumt auf der Terrasse seines Restaurants einen Tisch ab. Seit dem 21. Mai gelten in weiten Teilen Brandenburgs verschiedene Lockerungsregelungen. (Quelle: dpa/Christophe Gateau)
Audio: Inforadio | 23.05.2021 | Matthias Gindorf | Bild: dpa/Christophe Gateau

In Berlin war aufgrund der Öffnungen deutlich mehr Betrieb in den Straßen und ordentlich Andrang an den Theken. In Brandenburg dagegen warten die Gastwirtschaften noch auf den Öffnungsboom. Aber für Montag bekommen die Wirte Unterstützung vom Wetter.

Nach den jüngsten Corona-Lockerungen in Brandenburg haben am Samstag und
am Pfingstsonntag viele Menschen in Restaurants gegessen und Tourismusgebiete besucht. Vielerorts in den Gastronomien Brandenburgs war der Andrang bei wechselhaftem Wetter mit einigen Schauern aber noch verhalten.

Für Berlin dagegen fällt ein erstes Fazit der Lockerungen deutlich postiver aus: Vom Café über das Freiluft-Kino bis zum Schwimmbad - viele Berliner und Berlinerinnen haben über Pfingsten die Lockerungen in der Corona-Pandemie genossen und für Umsatz in den Gastronomien gesorgt.

Ausflügler im Spreewald, Spargelfeinschmecker in Beelitzer Gastronomien

So nutzten Ausflügler die freien Tage im Spreewald etwa für Spaziergänge und Touren mit
Paddelbooten oder Fahrrädern. Zu den traditionellen Kahnfahrten über die Gewässer meldeten sich aber eher wenig Menschen an.

Steffen Franke, Vorstandsvorsitzender der Kahnfährgenossenschaft Lübbenau und Sprecher der Lübbenauer Fährunternehmen, schätzte am Sonntag, insgesamt würden von Freitag bis Pfingstmontag etwa hundert Kähne im Bereich Lübbenau (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) unterwegs sein. Wenn keine Corona-Pandemie wäre, wären es dreimal so viele, sagte er. Franke verwies auf die kühlen Temperaturen und darauf, dass
seit den Lockerungen am Freitag noch nicht viel Zeit vergangen sei.

"Es ist bescheiden", kommentierte Frank Hensel, einer der Inhaber des Biergartens "Am Spreeschlösschen" in Lübbenau. Am Sonntagnachmittag seien drei bis vier Tische besetzt gewesen.

Mehr los war hingegen bei den "Jakobshöfen" in Beelitz und Schäpe (Landkreis Potsdam-Mittelmark). Hier genossen Hunderte Menschen "Spargel in allen Varianten", wie einer der zwei Inhaber, Jürgen Jakobs, am Sonntag sagte. Für Pfingstmontag seien bereits rund 500
Reservierungen eingegangen.

Spekulation über Ursache für nur mäßige Öffnungsbilanz in Brandenburg

Wegen gesunkener Corona-Infektionszahlen waren viele Einschränkungen in Brandenburg am Freitag zurückgenommen. So konnten etwa Restaurants und Cafés im Außenbereich wieder öffnen. Allerdings gelten dabei diverse Auflagen. Zum Beispiel müssen Gäste entweder einen aktuellen negativen Corona-Test, einen vollständigen Impfschutz oder eine Genesung von Covid-19 vorweisen. Auch Veranstaltungen wie Konzerte oder Theatervorstellungen draußen mit Negativtest und bis zu 100 Leuten sowie das Übernachten in Ferienwohnungen, auf Campingplätzen und Charterbooten sind möglich.

Viele Gäste schreckten die Testregeln ab, kritisierte am Sonntag Mario Kade, Inhaber des Restaurants "Am Pfingstberg" in Potsdam. Er müsse einige Gäste abweisen, weil diese etwa keine negativen Tests vorlegen könnten.

Bislang führten die Lockerungen zu keinen größeren Verstößen gegen die weiterhin geltenden Corona-Bestimmungen, wie ein Polizeisprecher am Sonntag mitteilte. Für die Polizei sei es ein auffällig ruhiges Pfingstwochenende gewesen. Am Samstag demonstrierten rund 30 Menschen in Potsdam spontan gegen die Corona-Politik. "Offensichtlich" wollten sie eigentlich nach Berlin, sagte der Sprecher. Weil die Demonstration dort verboten wurde, seien sie in Potsdam aus dem Zug ausgestiegen. Die Demonstranten hätten sich an die Corona-Regeln gehalten, als sie zum Landtag und später zurück zum Hauptbahnhof gelaufen seien.

Aussichten für Montag versprechen mehr Betrieb in den Gastronomien

Für Berlin und Brandenburg versprechen die Wettervorhersagen für Montag ein klares Temperaturplus und blauen Himmel. Am meisten Sonnenschein wird dabei in der Niederlausitz erwartet. Damit können die Gastronomen dort auch noch einmal auf ein deutliches Plus an Gästen und Einnahmen hoffen.

Demos, Verbote und Öffnungen

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.05.2021, 17 Uhr

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47 Kommentare

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  1. 47.

    Schließe mich Ihnen gerne an. Jedesmal eine Bereicherung Liebe Alice.

  2. 46.

    Ich war heute in Chloster Chorin. In der "Alten Klosterschenke " sollte für einen Test 7,00 Euro bezahlt werden. Da kann ich nur sagen, nein danke. Da verzichte ich dann auf Kaffee und Kuchen oder ein Glas Wasser.

  3. 44.

    @Alice *wegschmeiß*
    Möchte mich mal bedanken, für die launigen Kommentare, die mich oft zum Lachen bringen!
    Unter all den humorfreien Artikeln und Kommentaren echte Highlights!

  4. 43.

    Die Kosten werden uns einiges Tages noch auf die Füße fallen. Die nächste Steuererhöhung kommt bestimmt. Berlin bietet kostenlose Tests, die der Bund bezahlt. Aber das kommt alles von uns. Also mit schwant da Übles.

  5. 41.

    Die haben eh eine bessere Strategie .. Die UK haben sehr viel mehr Erstimpfungen in kurzen geschafft. Dennoch einen härteren Lockdown mit Reiseverboten. Die Briten haben auch beim Impfstoffeinkauf nicht gegeizt. In der Bewältigung der Pandemie hat das UK aus den Anfangsfehler sehr schnell gelernt. Allerdings hängen sie auch nicht am Klotz EU. Die EU hat die Pandemie ziemlich vergeigt ....

  6. 40.

    Renne ich mit zwei Kindern und meiner Frau zu Pfingsten zur Teststation, na mit Sicherheit nicht. Sind eben 70 € weniger für die Gastro...

  7. 39.

    Möchte mich Ihren Kommentar anschließen. Hinzu kommt die VIP Lounge auf dem sonnigen Balkon.

  8. 38.

    Tut mir leid! Ich lasse mir den Eintritt in den Biergarten nicht vom Steuerzahler löhnen.
    Ich bin gesund, meine Familie ist gesund und keiner meiner Freunde hatte Corona.
    Wenn ihr shoppen wollt, nach Mallorca wollt oder in den Biergarten- dann zahlt den Test selber und liegt uns nicht auf der Tasche.

  9. 37.

    Also ich habe schöne Pfingsten in meiner Wohnung.
    Dazu kulinarische + literarische Köstlichkeiten.

  10. 36.

    Ich habe mich sowieso daran gewöhnt, täglich zu kochen, stets mit frischen, leckeren Zutaten.
    Ich habe jedenfalls keine Lust, mich bei einem Restaurantbesuch in irgendeiner Weise ausweisen zu müssen oder Daten zu hinterlassen.
    Aber ich habe kein Problem damit, solange zu warten, bis ein Datenschutzkonformer Caféhausbesuch wieder möglich ist. Wenn nicht in diesem Jahr, dann eben im nächsten Jahr, was soll's. Sicherheit geht vor, Corona ist kein Schnupfen.

  11. 34.

    Das kann jeder so handhaben mit der Vorsicht wie er es mag. Wenn er das für sich macht und nicht von allen das gleiche verlangt.
    Ansonsten gibt es nicht nur das RKI. Es gibt durchaus andere Meinungen.
    https://www.fr.de/politik/corona-usa-joe-biden-kamala-harris-coronavirus-rosengarten-ende-maskenpflicht-90575975.html

    GB will alle Maßnahmen am 21.06. aufheben und auch Istael will im Juni alle Maßnahmen aufheben.

  12. 33.

    Bei uns in Schöneberg ist ein privater Corona-Testladen.
    Dort sitzt ein junger Mann, den es überhaupt nicht interessiert wie weit man das Stäbchen in die Nase einführt. Nach vier Minuten erhält man einen Zettel, kostenlos. Testergebnis war immer negativ. Damit trinke ich jeden Tag im Straßencafe zwei Milchkaffee. Wer zahlt die ganzen Testungen? Das summiert sich ja Berlin weit zu hunderttausenden!

  13. 32.

    Leider ein Bezahl oder Aboartikel....

    Soweit man aber lesen konnte, soll man ein Test vor Ort machen, dieser kostet dennoch 4-5 € pro Person. Wir sind eine 4köpfigexFamilie macht 20€ extra und genau diese 20€ bin ich nicht gewillt zu zahlen.

  14. 31.

    Dann wird nicht nur qualitativ gutes Wohnen, sondern auch qualitativ gutes frisch zubereites Essen zum Luxus. Viele Menschen unterstützen doch noch die undifferenzierten und unsinnigen Verbots- und Bevormundungsmassnahmen. Es ist windiges Wetter, die Ansteckungsgefahr im Freien ist marginal.
    Im November und Dezember 2020 und Januar und Februar 2021 hieß es jeden Tag die Maßnahmen sollen einen Kollaps des Gesundheitssystems verhindern. Drohe dieser nicht mehr, werden die Maßnahmen schnell zurückgenommen.
    Nach der Bundestagswahl wird die Rechnung für die zusätzliche halbe Billionen zusätzlicher Schulden für die Corona Maßnahmen und die Steuer- und Sozialabgaben-Ausfälle präsentiert.
    Dann wird abgerechnet!

  15. 30.

    Solange die Maskerade weiter gilt, kriegt mich keiner in ein Restaurant.

    Wenn ich schon für Getränke mehr bezahle, als der reine Warenwert ist, muss auch das Ambiente passen.

  16. 29.

    Spaziergang zu zweit gemacht, danach geschaut ob ein Café einen Selbsttest vor Ort anbietet. Fehlanzeige. Wirt meinte, es gäbe genug Teststellen....

  17. 28.

    Oh Alice, da wird das kulinarische Erlebnis perfekt ... alle mit Maske, die nicht essen und die neuen Gäste bohren erstmal in der Nase?
    Oh nein, da vergeht mir wirklich alles und ich nehme das Essen lieber mit nach Hause ...... plus mind. 4 Getränke, dass der Gastronom in die Gewinnzone kommt. Wie sollen die Gastronomen das auffangen?

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