rbb|24-Blog | Inflation - Joghurt statt Quark? - So könnten Sie der Inflation ein Schnippchen schlagen

Die Preissteigerungen bei Lebensmitteln im letzten Jahr waren erheblich. Doch an manchen Stellen könnte man womöglich sparen - durch den Kauf eines ähnlichen, aber weniger verteuerten Produkts. Von Wanda Bleckmann, Sophia Mersmann, Haluka Maier-Borst
Tief durchschnaufen an der Supermarktkasse, so geht es vielen in Zeiten der Inflation. Aber wie viel teurer der Einkauf ist, hängt auch davon ab, wer man ist und was man isst. rbb|24 begleitet darum vier Menschen aus Berlin und Brandenburg, die kaum unterschiedlicher einkaufen könnten. Und schaut sich an, wie und wieso die Inflation bei jedem so unterschiedlich ist.
Auch wenn sich die Lage etwas beruhigt hat, nach wie vor bestimmt die Inflation unseren Alltag. Manche Produkte sind teilweise laut Statistischem Bundesamt anderthalb Mal so teuer wie vor einem Jahr. Verschiedene Untersuchungen legen gar nahe, dass bei Discountern die Preisanstiege noch stärker sind.
Und doch gibt es sie laut unseren Daten: die Alternativen, die deutlich weniger von der Inflation betroffen waren als einigermaßen vergleichbare Produkte. rbb|24 vergleicht hier darum einige Waren und ihre Inflation – wohlwissend, dass unsere Methodik, die wir hier erklären, natürlich Schwächen hat. Und mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass sich nicht immer Produkte einfach ersetzen lassen oder im einzelnen Supermarkt die Lage anders aussehen kann als in unseren Daten.
Joghurt statt Quark, 25 statt 54 Prozent
Milchprodukte gehören zu den Lebensmitteln, die am drastischsten im Preis gestiegen sind. Eine Packung Quark etwa, die Anfang des Jahres noch knapp 70 Cent gekostet hat, liegt inzwischen bei über einem Euro - eine Entwicklung, die auch bei anderen Milchprodukten zu sehen ist.
Und doch gibt es Abstufungen. Denn während Quark einen extremen Anstieg hinter sich hat, sind es beim Joghurt laut Statistischem Bundesamt 25 Prozent. Das ist immer noch viel und natürlich kann man nicht einfach überall Joghurt statt Quark benutzen. Aber vielleicht lohnt es sich immer wieder darüber nachzudenken, ob es denn ginge.
Gesünder snacken – Nüsse statt Chips
Ob Hausparty, Spieleabend oder Chillen vor dem Fernseher, Snacks gehören dazu. Aber auch da hat die Inflation ordentlich ihre Auswirkungen gezeigt. Eine Packung Kartoffelchips kostet 22 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Deutlich weniger vom Preiswahnsinn betroffen: die Packung Nüsse.
Schon klar, natürlich sind Kartoffeln was anderes als Nüsse und manchmal müssen es frittierte, knuspernde Schuldgefühle sein. Aber vielleicht tut es gut, hin und wieder stattdessen auf Nüsse zu setzen, die minimal gesünder sind und auch besser für den Geldbeutel.
Ketchup selbstgemacht statt aus der Tube
Seien es Pommes, Currywurst, Burger – vieles, was lecker, aber auch vielleicht nicht gerade gesund ist, schmeckt einfach besser mit Ketchup. Der aber ist massiv im Preis gestiegen. Über 40 Prozent mehr muss man dafür inzwischen zahlen. Das ist einigermaßen kurios, denn in der gleichen Zeit ist die Hauptzutat für Ketchup, nämlich Tomaten, deutlich im Preis gesunken.
Wer also genügend Zeit, Hingabe und Experimentierfreudigkeit hat, kann sich also daran wagen, seinen eigenen, billigeren (und wahrscheinlich auch gesünderen) Ketchup zu machen. Aber wir geben es zu: Dieser Spartipp ist für Fortgeschrittene.
Wer mehr ausprobieren und herausfinden will, welche Produkte wie teuer geworden sind, der kann weiterhin unseren rbb|24-Inflationsrechner nutzen, der inzwischen auch Daten bis Ende Dezember hat.
Dort lässt sich zum Beispiel sehen, dass Kalbsfleisch weniger von der Inflation betroffen war. Weil es aber beim Fleisch sehr darauf ankommt, welches Stück man haben möchte, haben wir zum Beispiel darauf verzichtet, den grundlegenden Vorschlag Kalb statt Rind hier aufzuführen.
Weiterhin sieht es übrigens hinsichtlich der Inflation bei unseren drei rbb|24-Einkäufer:innen wie folgt aus: