Ostprignitz-Ruppin - Brandenburg verzeichnet ersten Fall von Geflügelpest in diesem Herbst

Fr 01.12.23 | 17:56 Uhr
  5
Symbolbild:Tiere in einer Putenmast.(Quelle:picture alliance/dpa/K.-D.Gabbert)
Audio: Antenne Brandenburg | 01.12.2023 | Stefanie Brockhausen | Bild: picture alliance/dpa/K.-D.Gabbert

Ein Putenstand in Neustadt/Dosse musste 11.500 Tiere töten, nachdem dort ein Fall von Geflügelpest registriert wurde. Laut Behörden ist das Virus bundesweit auf dem Vormarsch. Mehrere Kilometer um den Betrieb gelten nun strenge Sicherheitsregeln.

Brandenburg hat am Freitag den ersten Fall von Geflügelpest in diesem Herbst gemeldet. Betroffen ist ein Betrieb mit Puten in Neustadt/Dosse (Ostprignitz-Ruppin), wie das dortige Amt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft mitteilte.

Wie Amtsleiterin Simone Heiland dem rbb sagte, mussten die rund 11.500 Vögel des Betriebs getötet werden, nachdem der Erreger H5N1 bei mehreren Tieren nachgewiesen worden war.

Es gilt nun eine Schutzzone von drei Kilometern um den Hof mit strengen Beschränkungen. In einer sogernannten Überwachungszone im Radius von zehn Kilometern rings um den Betrieb ist zudem der Transport von Geflügel verboten, wie das Ministerium für Verbraucherschutz mitteilte.

Alle Tiere müssen sofort in Stall

Die Brandenburger Verbraucherschutzstaatssekretärin Antje Töpfer (Grüne) appellierte an Geflügelhalter, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen.

Dazu gehört, dass Ein- und Ausgänge zu den Ställen gesichert sind, dass es entsprechende Reinigungsmöglichkeiten gibt und Schutzkleidung genutzt wird [msgiv.brandenburg.de]. "Seit mehreren Wochen ist die Seuche wieder verstärkt bei Wildvögeln und auch in Nutzgeflügelbeständen in den benachbarten Bundesländern und europaweit aufgetreten. Die Gefahr des Eintrags der Seuche in Geflügelhaltungen ist hoch", sagte Töpfer.

Wie lange die Maßnahmen gelten, kann nach Aussage von Amtsleiterin Amtsleiterin Simone Heiland nicht genau gesagt werden. Im Schnitt gelten sie für etwa 30 Tage; das hängt aber unter anderem davon ab, ob weitere Fälle auftreten oder ob bei den Untersuchungen noch etwas gefunden wird.

Die Geflügelpest ist eine Tierseuche, die bei Vögeln zu massenhaftem Verenden führen kann. Deutschlandweit wurden solche Fälle zuletzt wieder vermehrt registriert, binnen weniger Tage gab es Meldungen zunächst in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Mitte November hatte das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die Gefahr eines Eintrags des Virus in Betriebe durch Wildvögel deshalb von "moderat" zu "hoch" hochgestuft.

Neuer Ausbruch nach "Sommerpause"

Vor diesen Ausbrüchen sei die hochpathogene Vogelgrippe in Betrieben Deutschlands zuletzt im Juli aufgetreten, teilte FLI-Sprecherin Elke Reinking mit. "Es gab hier also eine Art Sommerpause." Seit Mitte Oktober wurden demnach in Europa wieder vermehrt Ausbrüche bei Geflügel, aber auch Fälle bei Wildvögeln gemeldet. Das FLI rief die Bevölkerung bereits Ende November auf, tote Wildvögel und Säugetiere nicht anzufassen, sondern den Veterinärbehörden zu melden. Auch unnatürliche Verhaltensweisen bei Wasservögeln wie unkoordiniertes Kopfkreisen sollten berichtet werden.

Die Vogelgrippe taucht seit Jahren immer wieder in Deutschland auf, sie wird durch Wildvögel eingeschleppt und verbreitet. Ist ein Bestand von der hochansteckenden Variante befallen, werden in der Regel alle Tiere dort getötet. Menschen infizieren sich nur in sehr seltenen Fällen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.12.2023, 21 Uhr

5 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 5.

    Warum wird die Vogelgrippe auf einmal Geflügelpest genannt?

  2. 3.

    Na ein Glück gibt's nicht sowas wie Schweinepest. Und im Text steht sogar, wie die Geflügelpest übertragen wird. Durch WILDvögel. Deren Herkunft scheint nur schwerlich überprüfbar zu sein. Aber hey, "wer weiß schon, woher die Tiere wirklich kommen, wie sie gehalten wurden und wie gesund sie waren". Was das Töten von 11.500 Tieren für den Betreiber bedeutet, ist erstmal egal. Frei nach dem Motto, wenn er sich die falschen Tiere kauft, ist er selbst schuld. #facepalm

  3. 2.

    Kein Wunder, wer weiß schon, woher die Tiere wirklich kommen, wie sie gehalten wurden und wie gesund sie waren.
    Ich habe noch nie Federvieh zu Weihnachten gegessen, lieber hole ich mir was vom Förster/Jäger.

  4. 1.

    na logisch das Fest steht vor der Tür und Geflügel ist jetzt eine Pest! wie wäre es mit Veggi Gans

Nächster Artikel