Stiftung Preußische Schlösser und Gärten - Pflanzen im Park Sanssouci sollen dem Klima besser angepasst werden

Fr 05.04.24 | 15:00 Uhr
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Archivbild: Menschen gehen am 13.04.2022 in Potsdam (Brandenburg) im Schloßpark Sanssouci spazieren. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Bild: dpa/Paul Zinken

Durch extreme Hitze, intensive Sonneneinstrahlung und anhaltende Trockenheit seien inzwischen fast 80 Prozent der Gehölze im Potsdamer Unesco-Welterbepark Sanssouci geschädigt, sagte der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Christoph Martin Vogtherr, am Freitag in Potsdam. Klimaschäden seien schon heute an den Bäumen im Garten sichtbar. Zusammen mit den Gärtnern wolle man allerdings die Parks so gut wie möglich auf die Klimaveränderungen vorbereiten.

"Die Parks bauen sich gerade selber um", sagte Vogtherr auf die Frage, ob die Flächen nachhaltig ihr Gesicht verändern könnten. Seit 2017 wurden im Park Sanssouci vor allem aufgrund von Auswirkungen der Klimakrise jährlich zwischen 160 und 300 Bäume gefällt, hieß es. Die Parks mit den großen Bäumen werde man in dieser Form nicht mehr lange erleben.

Das ästhetische Bild der Parks wolle die Stiftung wieder herstellen, so Vogtherr. Das klare Ziel seien Parks, die in Zukunft so aussehen, wie sie jetzt aussehen. "Welche Kompromisse wir dafür eingehen müssen, werden wir sehen." Die Stiftung entwickelt seit langer Zeit verschiedene Ansätze, um die Pflanzen zu schützen und resistenter zu machen. In diesem Jahr soll etwa am Ruinenberg der Bau einer Baumschule beginnen. Mit einer Aufzucht vor Ort soll unter anderem die Anpassungsfähigkeit der Gehölze erhöht werden.

Open-Air-Ausstellung zum Klimawandel

Um auf den Klimawandel und die daraus resultierenden Probleme aufmerksam zu machen, startet die Stiftung Ende April mit einer Open-Air-Ausstellung in ihr Themenjahr zur Klimakrise. In der Ausstellung mit dem Titel "Re:Generation. Klimawandel im grünen Welterbe - und was wir tun können" werden ab dem 27. April unter anderem Strategien und Fortschritte im Umgang mit der Erderwärmung vorgestellt. Außerdem sollen auch Tipps für den Einsatz für Umwelt- und Klimaschutz im Alltag gegeben werden. Die Ausstellung läuft bis Ende Oktober.

Generaldirektor Vogtherr kündigte außerdem weitere umfangreiche Sanierungen an. 2024 seien Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund 35 Millionen Euro der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten geplant, sagte er. Dies sei die höchste Summe, die in der Geschichte der Stiftung in einem Jahr in die Rettung der Schlösser und Gärten investiert werde. Mit dem Geld werden unter anderem die Gesamtsanierungen der Meierei und der Villa Liegnitz im Park Sanssouci, des Kleinen Schlosses im Park Babelsberg, des Schlosses auf der Berliner Pfaueninsel oder der Neubau des Skulpturendepots am Potsdamer Hauptbahnhof finanziert. Alle Baumaßnahmen sollen bis Ende 2024/ Anfang 2025 abgeschlossen sein.

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2 Kommentare

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  1. 2.

    Das macht mich nur traurig. Ich werde es leider nicht mehr erleben, daß der Park wieder viele, gesunde und große Bäume hat, wie damals angelegt! Grau, grau, grau...

  2. 1.

    Da hoffe ich doch sehr, das die Anpassung an den Klimawandel bei den Blumenrabatten nicht so grauenhaft wird, wie in Berlin die Klimaanpassung der Bepflanzung des Rüdesheimer Platz.

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