Vor der EU-Wahl 2024 - Frankfurter Azubis lernen in Planspiel über die Politik der Europäischen Union
Jugend debattiert im europäischen Format und das direkt an der Oder in Frankfurt. Hintergrund ist die Herabsenkung des Wahlalters auf 16 bei der kommenden EU-Wahl im kommenden Jahr.
Schüler und Auszubildene kommen seit Montag in Frankfurt (Oder) zu einem dreitägigen Forum zum Thema Europa-Wahl 2024 zusammen. Veranstalter ist der Verein "Europäisches Jugendparlament" in Kooperation mit dem Land Brandenburg und der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg (IHK).
EU-Beschlüsse und Folgen für Brandenburg
Da das Alter für die Wahl des Europäischen Parlaments in Deutschland auf Beschluss des Bundestages gesenkt wurde, dürfen erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahren an die Urnen. Deshalb können nun beim Jugend-Forum in Frankfurt Fragen rund um die EU angesprochen werden, heißt es von den Veranstaltern.
Auf dem Programm stünden unter anderem Themen, die auch in Brandenburg aktuell von Relevanz sind, aber oft auf europäischer Ebene entschieden werden. Diskutiert werde beispielsweise darüber, wie die EU Mobilität in Grenzregionen fördern kann, was für mehr soziale und ökologische Nachhaltigkeit nötig ist, Gleichberechtigung oder über Probleme, wie den Fachkräftemangel, hieß es.
Marvin Kalmbach, Sprecher für die Veranstaltung, sagte dem rbb dazu: "Wir haben in der Europäischen Union die verschiedenen Grundfreiheiten, wie zum Beispiel freier Verkehr von Personen, Waren oder Dienstleistungen. Das sind viele Dinge, die viele Jugendliche vielleicht gar nicht richtig wertschätzen, weil sie nicht wissen, wie es davor gewesen ist." Das Forum soll deshalb auch auf die Vorteile der EU aufmerksam machen.
Jugendliche simulieren Gremien der EU
An der Veranstaltung nehmen insgesamt 64 Auszubildene teil. Der Großteil kommt vom Frankfurter Oberstufenzentrum. Zu Gast sind aber auch zehn Jugendliche aus Münster. Die Teilnehmenden schlüpfen in einer Art Planspiel in die Rollen der EU-Abgeordneten. Sie sollen sechs Ausschüsse bilden, in denen ähnlich wie in Brüssel zu thematischen Schwerpunkten gearbeitet wird. "Grundsätzlich geht es darum, dass wir jungen Menschen die EU und vor allem die politischen Prozesse erleb- und erfahrbar machen wollen", so Kalmbach. "Wir versuchen, diesen Prozess, wie Gesetze im Europäischen Parlament entstehen, zu rekreieren."
Am kommenden Donnerstag sollen die Jugendlichen dann wieder in einer Vollversammlung zusammentreten und ihre Ergebnisse vorstellen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.11.2023, 14:40 Uhr
