Lack, Aluminium, Diesel ausgetreten - Grundwasser nach Tesla-Havarien laut Landkreis Oder-Spree nicht verschmutzt

So 01.10.23 | 09:43 Uhr
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ARCHIV - 18.07.2023, Brandenburg, Grünheide: Das Werk der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg. (Quelle: dpa/Jens Kalaene)
Audio: radioeins | 01.10.2023 | Nachrichten | Bild: dpa

Seit der Eröffnung der Tesla-Fabrik sind bei mehreren Umwelt-Havarien auch größere Mengen an Stoffen wie Lack, Aluminium und Diesel ausgetreten. Nach Angaben des Landkreises sei dabei aber kein Grundwasser verschmutzt worden.

Die Umwelt-Havarien beim US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide bei Berlin haben nach Angaben des Landkreises Oder-Spree keine negativen Folgen für das Grundwasser gehabt. "Bei keinem der bekannten Vorkommnisse ist es zu einer Verschmutzung des Grundwassers gekommen", teilte die Kreis-Pressestelle der Deutschen Presse-Agentur mit.

In einem Fall habe Boden ausgetauscht werden müssen, als Löschwasser versickerte, um eine Verschmutzung zu verhindern. "In allen anderen Fällen haben technische und organisatorische Schutzmaßnahmen eine Kontamination des Grundwassers verhindert." Das sei so auch vorgesehen.

Landkreis: Freisetzung von Stoffen in die Umwelt "kein Skandal"

In der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin gab es seit der Eröffnung im März 2022 nach Angaben des Landesumweltamts 26 Umwelt-Havarien. Dazu zählen ausgetretene Stoffe wie 15.000 Liter Lack, 13 Tonnen Aluminium sowie 50 und 150 Liter Diesel, wie aus Daten hervorgeht, über die der "Stern" zuerst berichtete und die auch der dpa vorliegen. Bei den Vorfällen handelt es sich laut Umweltamt um Betriebsstörungen, nicht um Störfälle. Ein Teil des Geländes liegt im Wasserschutzgebiet.

Eine Freisetzung von Stoffen in die Umwelt sei "kein Skandal", schätzte der Landkreis ein. Ein Sicherheitssystem, das davon ausgehe, dass bei einer Fabrik oder Großbaustelle alle Fahrzeuge und Behältnisse jederzeit zu 100 Prozent dicht seien sind und nie Leck schlügen, "wäre höchst fahrlässig und geradezu naiv". "Besorgniserregend wäre hingegen, wenn es zu einer irreversiblen Grundwasserbeeinträchtigung kommt. Das kann anhand der vorliegenden Monitoringberichte ausgeschlossen werden", hieß es.

Tesla hatte eingeräumt, es habe auf dem Fabrikgelände während der Bauarbeiten und seit der Inbetriebnahme mehrere Vorfälle gegeben. Bei keinem Vorfall habe es sich um einen Störfall nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz gehandelt, bei keinem Vorfall sei es zu Umweltschäden gekommen. Der Forscher Martin Pusch vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei hatte von einer grundsätzlich hohen Gefährdung mit Blick auf das Trinkwasser gesprochen.

Medienbericht über auffallend viele meldepflichtige Arbeitsunfälle

Der "Stern" hatte außerdem von auffallend vielen meldepflichtigen Arbeitsunfällen zwischen Juni und November 2022 berichtet. Nach Angaben des Sozialministeriums ereigneten sich seit 2021 sieben schwere Arbeitsunfälle. Das Ministerium stufte die Zahlen nicht als ungewöhnlich ein und verwies auf regelmäßige Kontrollen.

Tesla wies Bedenken zurück und verwies auf regelmäßige Kontrollen. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte dazu am Freitag dem rbb: "Unsere Arbeitsschutzbehörde ist regelmäßig vor Ort - auch unangemeldet. Aufgrund der Größe der Fabrik schon seit der Bauphase deutlich öfter als bei anderen Betrieben." Er sagte auch, Tesla sei "im eigenen Interesse gut beraten, den Arbeits- und Umweltschutz sehr ernst zu nehmen".

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.10.2023, 14:45 Uhr

57 Kommentare

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  1. 57.

    Herr Silverbeard, sie haben recht, die Genehmigung der Giga-Fake-Story wurde wider jeglicher Vernunft unter Missachtung bestehender Gesetzlichkeiten von Personen erteilt, die sich an einflußreiche Schalthebel geturnt haben. Das ganze geschied gegen den Willen eines Großteils der hiesigen Bevölkerung. Keiner der regierenden Politiker weder auf Landes- noch Bundesebene hat vorher diesbezüglich Erkundigungen eingeholt. Man hat sich tunlichst davor gehütet, eine Volksbefragung durchzuführen, was ein demokratischer Vorgang gewesen wäre. So demokratisch ist Deutschland jedoch nicht. Von daher spreche ich jenen Personen das Recht ab, über die Industriansiedlung in Freienbrink allein entscheiden zu dürfen.

    Übrigens ihre diskriminierende Rentnerbemerkung können sie steckenlassen. Ich bezeichne sie ja auch nicht als nachpubertärer Hosenscheißer.

  2. 56.

    Ach mein Gottchen. Jetzt hat es dir doch dermassen die Spucke verschlagen, dass du auf meine Entlarfung eurer unsinnigen Tankstellenargumente nicht mehr eingehen kannst.
    Erstaunlich mit welchen einfachen Methoden man euch und eure Lügengeschichten abschalten kann.
    Muss ich mir merken.

  3. 55.

    Herr Neumann ihnen zur Warnung, sie beginnen eine Diskussion, in der sie das Feld als Verlierer verlassen werden. Ich glaube, sie finden in ganz Deutschland wahrscheinlich keine 2. Person, die während ihrer Berufslaufbahn von so vielen Brunnen und Grundwassermessstellen die Funktion und Qualität beurteilt hat wie ich. Von daher, denke ich zu wissen, was alles vom Bau der Grundwassermessstelle beginnend, über die Wasserprobenahme fortgesetzt bis zur eigentlichen Wasseranalyse alles schief laufen kann. Es gibt jede Menge Möglichkeiten das Endergebnis zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Deshalb ist bei diesen Vorgängen für eine möglichst unabhängige Kontrolle zu sorgen. Für das Wasser und die Umwelt in Grünheide ist das überlebenswichtig. Von daher war es ein gravierender Lapsus des LfU mit schwerwiegenden Aussichten für die Zukunft, Tesla in Eigenregie die Umweltschutzkontrolle im Bereich des Betriebsgeländes zu überlassen. Ich sage voraus, am Ende wird es ein böses Erwachen geben.

  4. 54.

    Er hat doch aber Recht. Sie und Neumann sind doch Teslamitarbeiter.
    Schämen sie sich dafür?
    Das wär allerdings dann der erste Schritt zur Besserung.

  5. 53.

    Herr Neumann schon in der Bibel steht: „Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Also versuchen sie sich auch danach zu richten. Ich wehre mich gegen ihre Anschuldigung, gegen die Energiewende zu sein. Ich bin ein Befürworter einer echten Energiewende, die auf Reduzierung des Energieverbrauchs setzt. Dem Gelaber des Bundeswirtschaftsminister war vor kurzen auf einer Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stitung zu entnehmen, dass die Energieverschwendung in Zukunft weiter explsionsartig zunehmen soll. Jeder vernunftbegabte Mensch kann solch hirnrissiges Vorhaben nur ablehnen. Ohne Hemmungen richtet dieser Pseudogrüne Deutschlands Naturlandschaften zu Grunde, damit sie schwarz und braun wie seine Partei werden.
    Herr Neumann ich habe nicht wie von ihnen vorgeworfen die falsche Zeitform verwendet, denn Tesla siedelt und baut gegenwärtig, vor Antragsauslegung beginnend, ohne Genehmigung, unter Schweigen des LfU weiter zwei große Hallen auf dem nördlichen Betriebsgelände.

  6. 52.

    Sie verkennen, dass 1925 bereits E- Autos in Leipzig gebaut wurden und später E- LKWs. Das ist Fakt!

  7. 51.

    Sie verkennen, dass 1925 bereits E- Autos in Leipzig gebaut wurden und später E- LKWs. Das ist Fakt!

  8. 50.

    "wider dem öffentlichen Interesse das falsche Unternehmen am falschen Ort angesiedelt wird." Abgesehen von der falschen Zeitform (Tesla hat sich bereits angesiedelt und produziert) verwechseln Sie wie so oft Ihre persönlichen Abneigung gegen vieles, was mit der Energiewende zu tun hat, mit den Interessen der Öffentlichkeit. Gerade mal 350 Menschen besuchten die Hüpfburg in Erkner, 500 unterschrieben die Postkarten mit den Einwände der BI. Dabei hat allein schon Grünheide über 9.000 Einwohner.

  9. 49.

    Mehr als ein sinnloses ad Hominem "Argument" zu unteestellen man wäre Tesla Mitarbeiter fällt Ihnen nicht ein?

  10. 48.

    Mehr als ein sinnloses ad Hominem "Argument" zu umstellen man wäre Tesla Mitarbeiter fällt Ihnen nicht ein?

  11. 47.

    Herr Neumann berichtet:

    „Selbst beim Brand auf der Pappe hatte man nur vorsorglich den Biden ausgetauscht.“

    Er verrät uns aber nicht gegen wen Biden ausgetauscht wurde. Doch nicht etwa gegen Trump? Das würde Grünheide nicht helfen. Der Herr Musk würde weiter in Freienbrink sein Unwesen treiben.

  12. 46.

    Wenn die Lohn-Steuereinnahmen Brandenburgs stagnieren, dann ist Ihre Aussage falsch. Sie stellen es falsch dar. Als ob ein Gewinn eingetreten ist.

  13. 45.

    Was mich bei der Gelegenheit doch noch interessieren würde, auch wenn es nur indirekt mit dem Thema zusammenhängt, aber doch auch ein Bild der Zustände hier abgibt: Wie hoch ist eigentlich der Anteil der Leiharbeiter/Zeitarbeiter? Wo sind diese Firmen angesiedelt? Grünheide/Berlin/München/Polen/GB...? Wie sieht es dabei mit der Entlohnung aus? Gibt es ggf. auch dort Verträge einschließlich Unterbringung in Mehrbett-Monteurzimmern und entsprechend verringerter Netto-Entlohnung wie bei einigen Baufirmen? Wieviel Steuern bleiben in solchen Fällen tatsächlich in Brandenburg "hängen"?

  14. 44.

    Nein, Sie verstehen mich völlig falsch Herr Klink. Ob absichtlich oder aus Unvermögen, lasse ich gerne offen.

    Tesla und alle Behörden halten hier den vorgeschriebenen Weg ein. So wie er für jedes andere Unternehmen in diesem oder anderen WSG auch gilt.
    Auch wenn sie voller Hass gegen Tesla sind und völlig beratungsresistent, ändert das nichts daran, dass die Behörden und Tesla sich an alle Vorschriften halten.

    Und egal wie oft Sie Ihre Meinung wiederholen wird die dadurch nicht wahrer. Die Genehmigung zum Bau dieser Fabrik ist vorhanden, nach eingehender Prüfung.
    Das wiegt nunmal mehr als die Einwände eines Rentners, der seinen Hund nicht mehr auf dem Gelände Gassi führen darf.

    Sie wissen genauso wie jeder andere Person hier, das es in diesem Gebiet große Änderungen innerhalb der nächsten 10-20 Jahre geben wird. Die Raffinerie PSK wird geschlossen werden und genauso die Tagebaugruben. Die Regierung kann nicht erst dann anfangen sich Gedanken zu machen.

  15. 43.

    Willkommen. Hast du normale Schicht? Zusammen mit Dominik?
    Zu den Tankstellen.
    Öffentliche Tankstellen mit Tesla zu vergleichen ist lächerlich und absurd, da die in einer völlig anderen rechtlichen Situation stehen. Sie unterliegen einem engmaschigen Kontrollnetzt, auch unangeldet, und können bei Verstößen die Betriebserlaubnis verlieren.
    Tesla verlangt, dass die Kontrollorgane sich vorher anmelden und bei Sanktionen ruft man Steinbach an. Der klärt das.
    Dass Woidke letztens entrüstet war hängt mit Heil zusammen. Wenn Berlin Kritik an Tesla übt muss er zumindest so tun als ob. Danach ist alles so wie immer.
    Gääääähhhhhnn

  16. 42.

    Laut Landkreis: "Freisetzung von Stoffen in die Umwelt ist kein Skandal"

    Diese Meinung vertritt ganz offensichtlich die Kreisbehörde, wie rbb24 berichtet. Damit kann solch Beeskower Schleudertruppe natürlich alles gutheißen, was Tesla in Freienbrink treibt. Es wäre nur gerecht und billig, wenn die selben Behördenvertreter, die der Industrieansiedlung in Freienbrink zugestimmt haben, das Wasser trinken müssten, in dem die von ihnen zum Eintrag in den Untergrund freigegebenen Stoffe gelöst sind. Das würde zwar vielleicht deren Reihen im Landratsamt etwas lichten, aber es bestünde die berechtigte Hoffnung, dass nachrückende Personen dann vielleicht nicht mehr so leichtfertig ihre Zustimmung geben würden, dass sich solch hochgefährlicher Industriegigant wie Tesla im Wasserschutzgebiet ansiedelt.

  17. 41.

    Naja Sie haben BG HM und BG Bau mit dabei. Laut BAuA Daten haben Großbetriebe (über 1000 Beschäftigte) meist Arbeitsunfallzahlen von 20 pro 1000 Vollzeitmitarbeitern.

    Eine europäische Datenlage dazu existiert nicht, auch keine Veröffentlichungspflicht.

  18. 40.

    Danke für den Tipp, aber der hilft hier nicht viel …. Ein statistisch sauberer Vergleich mit den Automobil-Werken in der EU und GB wäre dazu wünschenswert ... Ein solcher bedarf aber sicher einer (recht umfangreichen) journalistischen Recherche in Verbindung mit einer Stellungnahme der ACEA (European Automobile Manufacturers’ Association) und der IG Metall dazu ... Man darf ja noch träumen, oder ?

  19. 39.

    Leider wird mein Kommentar mit Link auf die branchentypische Anzahl an Arbeitsunfällen bei der DGUV nicht freigeschaltet.

    "DGUV Arbeitsunfälle Branche pro 1000" googeln.

  20. 38.

    Also, mir fehlt in der ganzen Betrachtung und Bewertung dieser Vorfälle der Vergleich zu anderen, vergleichbar großen (und immer noch in An-Bau) befindlichen Automobilwerken … Ja, ja, jeder Vorfall ist einer zu viel … Aber ganz ohne wird es ja wohl nirgendwo auf der Welt zugehen, oder ?!

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