Pläne in Brandenburg - Umgang mit Mooren offenbart Dilemma zwischen Klimaschutz und Landwirtschaft

So 19.11.23 | 11:37 Uhr | Von Stefanie Otto
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Moorfläche in Brandenburg aus der Dokumentation "Das Moor-Dilemma" (Quelle: rbb)
rbb
Video: rbb Fernsehen | 21.11.2023 | Bild: rbb

Brandenburg muss für mehr Klimaschutz ein Viertel seiner trockengelegten Moore wieder vernässen. Moorschützer fordern, dass es noch mehr sein sollten. Landwirte hingegen fürchten, ihre Wiesen für Viehfutter zu verlieren. Von Stefanie Otto

  • 95 Prozent der früheren Moore in Brandenburg wurden trocken gelegt
  • die trockengelegten Flächen stoßen mehr CO2 aus als der gesamte Verkehr im Land
  • ein Viertel der Moore sollen wiedervernässt werden
  • Landwirte sorgen sich um Wiesen als Futter-Grundlage

"Viele Menschen sehen so eine Wiese und denken gar nicht, dass hier drunter ein Moor ist. Es sieht ja nicht wirklich wie ein Moor aus, sondern wie eine schöne grüne Wiese", erklärt Christina Grätz, Biologin von der Arbeitsgemeinschaft Klimamoor, während sie den Spaten in den Boden rammt.

Auf einer Weide im sogenannten Polder Netzen bei Kloster Lehnin im Landkreis Potsdam-Mittelmark untersucht sie den Zustand des Moorbodens. Unter der Grasnarbe kommt dunkelbraune, fast schwarze Erde zum Vorschein, die schmierige Klumpen bildet. "Das heißt, der Torf ist schon sehr stark zersetzt durch die Entwässerung", so Grätz.

Durch Entwässerung stark zersetzter Moorboden in Netzen bei Kloster Lehnin. Ausschnitt aus der Dokumentation "Das Moor-Dilemma" (Quelle: rbb)
Durch Entwässerung stark zersetzter Moorboden | Bild: rbb

95 Prozent der früheren Moorflächen wurden in Brandenburg zu Weiden oder gar Äckern umfunktioniert. Gräben ziehen das Wasser aus der Landschaft, Schöpfwerke pumpen es über Kanäle in die Flüsse. Allein in Brandenburg hat dieses Grabennetz eine Länge von 24.000 Kilometern. Vor allem in den 1950er und 60er Jahren sah man das als nötig an, um die Versorgung mit Lebensmitteln zu sichern. Denn nur auf den trockengelegten Flächen konnte Futter für die Tiere angebaut und mit schweren Maschinen geerntet werden.

Entwässerte Moore stoßen mehr CO2 aus als der gesamte Verkehr im Land

Schon damals gab es Kritik. Doch in weiten Kreisen wurde das Problem erst mit dem wachsenden Bewusstsein für den Klimawandel bekannt, wie Lukas Landgraf berichtet. Der Landschaftsökologe ist beim Landesamt für Umwelt zuständig für den Moorschutz. Intakte Moore speichern mehr Kohlenstoff als Wald [boell.de]. Doch wenn das Wasser sinkt, zersetzt sich der Torf und bildet CO2.

In Brandenburg stoßen entwässerte Moore jährlich 7,2 Millionen Tonnen CO2 aus, mehr als der gesamte Verkehr in Brandenburg [greifswaldmoor.de/PDF]. Lukas Landgraf mahnt, keine Zeit verlieren zu dürfen: "Der Torf wird immer weiter veratmet. Und solange das Wasser tief ist, können die Mikroorganismen ihr Werk tun. Aber wir wollen den Wasserstand anheben und den Torf schützen, so dass auch die Bewirtschaftung weiter gehen kann. Sonst ist hier für die nächste Generation Schluss an der Stelle."

Treibhausgasemissionen aus Moorböden - Brandenburg (Quelle: Greifswald Moor Centrum)Übersicht der Treibhausgasemissionen aus Moorböden in Brandenburg

Je höher das Wasser, desto besser die Klimabilanz

Damit der restliche Kohlenstoff im Moorboden bleibt, müsste der Wasserstand angehoben werden. Jeder Zentimeter mehr senkt die Emissionen. Deutschland hat sich das Ziel gesetzt bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Emissionen aus Moorböden sollen bis zum Jahr 2030 zunächst um fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente gesenkt werden. Das sind etwa zehn Prozent der aktuellen jährlichen Emissionen aus genutzten Mooren.

Für Brandenburg bedeutet das eine Reduzierung um mindestens 750.000 Tonnen CO2-Äquivalente. So lautet auch das Ziel des Moorschutzprogramms, das im März 2023 vom Land verabschiedet wurde.

Ein Viertel der Ex-Moore soll wiedervernässt werden

Dazu müssten 50.000 Hektar Moorböden wiedervernässt werden, also etwa ein Viertel der derzeit genutzten Moorflächen. Christina Grätz und die Arbeitsgemeinschaft Klimamoor wurden vom Land beauftragt, dieses Vorhaben zu begleiten und Nutzer und Eigentümer der Flächen zu beraten.

"Für den Klimaschutz wäre es vielleicht sogar sinnvoll, wenn alle Moore in Brandenburg wieder so aussehen würden wie früher", erklärt Christina Grätz. "Aber wir haben eben sehr viele Flächen, die landwirtschaftlich genutzt sind und wo auch Arbeitsplätze und Betriebe dranhängen, Herzblut dranhängt und deswegen soll die landwirtschaftliche Nutzung auf diesen Flächen beibehalten werden."

Viele Landwirte gegen die Vernässung von Mooren

Doch für die Landwirte ist immer noch nicht klar wie Bewirtschaftung und Klimaschutz im Moor zusammen gehen sollen. Landwirt Heino Tietje hält 1.200 Milchkühe. Die Flächen, auf denen er das Futter für die Tiere erntet, liegen im Uckertal, auch ein einstiges Moor. "Wir können aus diesem Gras, was sonst niemand verwerten kann, Wertschöpfung schaffen", argumentiert Tietje. "Pro Hektar Moor produzieren wir im Jahr ca. 20.000 Liter Milch. Das reicht für 60 Menschen".

Die Biologin Christina Grätz und der Landschaftsökologe Lukas Landgraf begutachten ein wiedervernässtes Moor. Ausschnit aus der Dokumentation "Das Moor-Dilemma" (Quelle: rbb)Kontrolle im wiedervernässten Moor: Die Biologin Christina Grätz und der Landschaftsökologe Lukas Landgraf waten durch eine Feuchtwiese

Drei Viertel seines Grünlands wären von der Wiedervernässung betroffen. Viele Landwirte haben sich daran gewöhnt, dass ihre Flächen ganzjährig trocken sind und haben ihre ganze Produktion darauf ausgerichtet. Auch die Landeigentümer sind skeptisch und fürchten, dass ihre Flächen an Wert verlieren, wenn sie wieder ganzjährig nass sind. "Auf den vernässten Flächen, wachsen halt keine wertvollen Pflanzen", sorgt sich Heino Tietje. "Das Grundfutter für unsere Kühe müssen wir hier sicherstellen können. Und wenn das alles vernässt wird, dann fehlt uns das."

Auch das Befahren, Düngen und Ernten würde auf nasseren Flächen schwieriger bis unmöglich sein, meint der Landwirt und sieht erst einmal keinen gemeinsamen Nenner. Umwelt- und Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Die Grünen) jedoch schon. Beim "Zukunftsdialog" in Prenzlau im Juni erläuterte er vor Landwirten aus der Region: "Wir werden die Moore nicht CO2-frei kriegen. Sondern uns geht es darum, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Das bedeutet aber, dass wir am Ende flächendeckend 30 Zentimeter unter Flur haben. Nicht 50, nicht 70, nicht 90 Zentimeter."

Kompromiss soll Landwirtschaft und Klimaschutz ermöglichen

Eine Anhebung des Wasserstands auf mindestens 30 Zentimeter unter der Grasnarbe soll beides möglich machen. Klimagase im Boden halten und die bisherige Bewirtschaftung weiterhin zulassen. Was wie ein Kompromissvorschlag klingt, wirft bei den Landwirten jedoch neue Fragen auf. Wie soll der Wasserstand überall gleich hoch gehalten werden, wenn das Gelände uneben ist? Wie soll das Wasser reguliert werden, wenn es starke Niederschläge oder Trockenphasen gibt.

Dafür braucht es genaue hydrologische Gutachten, wasserrechtliche Genehmigungen und jemanden, der die Gräben und Stauanlagen steuert. Doch wie schnell das kommen soll, konnte auch der Minister nicht sagen: "Ich kann Ihnen hier gar keinen Zeithorizont nennen. Aber was Sie auf jeden Fall bei Ihren Planungen berücksichtigen müssen, ist, dass Sie eine intensive Tiefstentwässerung von Moorstandorten mit Sicherheit nicht mehr durchbekommen werden."

Keine Tierhaltung ist für viele Landwirte keine Option

Manche Landwirte sind bereit neue Wege zu gehen und versuchen nasse Flächen zu bewirtschaften. Die Moorvegetation, die sich dann dort durchsetzen würde, könnte zu Bauplatten, Dämmmaterial, Verpackung oder Torfersatz weiterverarbeitet werden. Zwar gibt es dafür bereits Förderprogramme vom Land, die auch gut nachgefragt werden. Doch die Weiterverarbeitung und der Markt für diese neuen Produkte stecken noch in den Kinderschuhen.

Landwirt Heino Tietje kann sich wie viele seiner Kolleg:innen nicht vorstellen, dass der Stall leer bleiben könnte und er etwas anderes als Kühe macht. Außerdem hat er gerade erst in neue Stalltechnik investiert. Die Wiedervernässung ist für ihn und seinen Betrieb eine Bedrohung. "Da ist die Frage, was man macht. Ob man dann Landtausch macht, dass wir mehr Ackerfläche dazu akquirieren können. Aber das Land ist ja verteilt. Und das wird von anderen Landwirten genutzt, die auch davon leben. Es ist eine sehr schwierige Situation. Und da bin ich gespannt, was die Zukunft bringt."

Am 21.11.2023 sendet der rbb um 20:15 Uhr die Dokumentation "Das Moor-Dilemma – Zwischen Kühen und Klimaschutz"

Sendung: rbb Fernsehen, 21.11.2023, 20:15 Uhr

Beitrag von Stefanie Otto

31 Kommentare

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  1. 31.

    Die Überschrift sagt doch schon Alles aus :
    Dilemma zwischen Landwirtschaft und Klimaschutz -
    Oder auch : Landwirtschaft versus Klimaschutz.

  2. 30.

    Wenn es regnet(Wie die letzten Tage und Wochen zum Beispiel)und die Kanäle, Gräben und Flüsse mit Wasser gefüllt sind - Wehre und Schleusen sofort auf und der gesamte Niederschlag von Tagen und Wochen, wird über die Flüsse, ganz ganz schnell ins Meer abgeleitet.
    Landwirtschaft, Tiere, Menschen, wollen trockene Äcker, Wiesen, Böden und bräuchten für Klima und Natur aber, nasse und feuchte Landschaften.

  3. 29.

    Feuchtwiesen und Feuchtgebiete die einmal trockengelegt wurden, möchte der ,,Bauer,, nicht mehr herausrücken - das ist doch wohl klar.
    Ist doch wie mit Bauland - einmal alle Bäume und Sträucher abgeholzt = wunderbares und teures Bauland.
    Was einmal versaut, zerstört und trockengelegt wurde in Brandenburg, bleibt doch auch so.
    Feuchte Wiesen, Moore und Tümpel, verschwinden doch immer mehr, in der Wüste Brandenburg.

  4. 28.

    Wer wird gewinnen ???
    Landwirtschaft/Lobby/Geld oder Naturschutz/Wiedervernässung/Klima.
    In Brandenburg, wird wohl die Agrar Lobby gewinnen !!!

  5. 27.

    Ja - Oben, schwere landwirtschaftliche Maschinen und Traktoren und darunter, wasserversiegelter Torf - Naturschutz made in Brandenburg !!!

  6. 26.

    Ich dachte auch wir reden von echter Renaturierung der Moore als echte CO2-Senken. Stattdessen soll ja oben Landwirtschaft betrieben werden. Also sind die wiedervernässten Flächen keine Moore sondern lediglich versiegelte anthropogene CO2-Quellen (wasserversiegelter Torf).

  7. 25.

    Die Industrie im Osten/Brandenburg wurde schnell und umfassend zerstört und übriggeblieben, sind riesige Agrarbetriebe mit wenigen Mitarbeitern ( im Verhältnis zur Industrie), die sich an Monokulturen und Windrädern, ,,dumm und dusselig,, verdienen.
    Übrig bleiben, ausgetrocknete Landschaften und ausgelaugte Böden und durch Düngemittel versautes Grundwasser.
    Der in Brandenburg, ,,billig erzeugte Strom,, wird dann in die Industrie- und Tourismusregionen nach Süddeutschland geliefert.
    Brandenburg trocknet sich durch die Monokulturen der Energiewirtschaft selbst aus und liefert billig-Strom für die ,,Alten Bundesländer,, wo Industrie, Tourismus und Natur zusammen funktionieren.

  8. 24.

    Viele Pachtflächen gehören doch wahrscheinlich, sogar dem Staat/Kommunen ?!
    Damit hat die Kommune/Staat auch das Recht, im Sinne der Natur und der Umwelt, auch Vorschriften und Gesetze zu erlassen und auf Naturschutz zu achten.
    Außerdem - Nur weil mir etwas gehört, bin Ich nicht berechtigt, die Natur und die Umwelt zu zerstören - Ganz im Gegenteil - Natur muss erhalten bzw. wiederhergestellt werden.
    In Brandenburg, sind seit der politischen Wende, sehr viele Alleen abgeholzt worden, Windschutzhecken und Wasserlöcher auf Äckern und Wiesen sind einfach weggemacht worden, Feuchtwiesen und Feuchtgebiete sind für die Landwirtschaft/Tierhaltung trockengelegt worden, Bäume und Sträucher in den Siedlungen und Städten sind verschwunden und Grünflächen werden von den kommunalen Betrieben, einfach " totgemäht " und Wasser wird Nicht, in der Landschaft gehalten sondern viel zu schnell abgeleitet, usw.
    - Jetzt, nur wenige ausgesuchte Moore Wiedervernässen, wird Nicht reichen.

  9. 23.

    "Die Menschheit sollte anfangen Nachzudenken!"
    Das kann ich Ihnen nur empfehlen.

  10. 22.

    Jo. Das ist so. Und die Interessen prallen aufeinander. Kluge Kompromisse fallen auch nicht einfach aus dem Portfolio.

  11. 21.

    Im Sommer gab es regelmäßig Artikel zur klimawandelbedingten Austrocknung von Brandenburg, nicht genügend Wasser für Spree und Tagebaurestlöcher. Einwände, dass der Trockenheit einfach durch weniger Entwässerung entgegnet werden kann wurden als Spinnerei abgetan.
    Nun soll es aber doch gehen?! Einfach so?!
    Jede ernstgemeinte Diskussion dazu sinnlos und ohne ganzheitliche Betrachtung die Nachrichten dazu letztlich nur Märchenstunde.

  12. 20.

    Wie Sinnvoll wäre es, dünne, oder ungewollten Torfschichten, lange trockengelegter Felder, abzutragen, und mit Ihnen künstliche Moore als Schwemmland um begradigte Flüsse herum anzulegen?

  13. 19.

    Wenn die Bauern und die Viehtreiber die Welt weiter kaputt machen, wozu brauchen wir sie dann? Die roden Wälder, die legen Moore trocken , die legen die Straßen lahm mit ihre Trecker, machen krach, als würde die Welt nur ihnen gehören. Am Ende reden wir von Müll und Überproduktion!
    Verseuchten Böden und Verseuchter stinkender Luft. Schlimmer als Berlin. Die den Misst kaufen. Die Menschheit sollte anfangen Nachzudenken!

  14. 18.

    Einen "Kompromiss soll Landwirtschaft und Klimaschutz ermöglichen" ist der typische Fehler von Brandenburgs Parteien.
    Hier ist fast alles Vetternwirtschaft und viele verdienen gut ohne viel zu leisten.

    Ich lasse seit 20 Jahren einen Hektar für die Natur brach liegen und bekomme keinen Cent als Privatmann.
    Während andere sich sich schon die Pacht durch den Steuerzahler über Gelder bezahlen lassen.

    Die arbeitende untere Mittelschicht finanziert hier fast alles.

  15. 17.

    Es gibt quasi eine "Blaupause" für das gesamte Programm
    https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/biotopschutz/biotopschutz-95649.html
    auch
    https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/biotopschutz/veroffentlichungen/moorschutz/

    ... und ehrlich, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Einfach mal "durchblättern".

  16. 16.

    In der Fläche wird Wasser nicht bleiben. Es versickert und lässt den Grundwasserspiegel steigen und der steigt dann nicht nur dort, wo es erwünscht ist, sondern fast überall. Nach Abschluss der Meliorationsmaßnahmen in den 60er und 70er Jahren bekamen in vormals nassen Gebieten viele Gebäude Risse. Archäologen graben in Städten wie Jüterbog Holzbohlendämme aus und zwar in heute furztrockenem Boden. Der niedrige Wasserstand ermutigte Architekten dazu, tiefe Baugruben für Keller zu planen und oft wurde auf die sog. Weiße Wanne verzichtet, weil kein Grundwasser in Sicht war. Das ist ein ähnliches Spielchen wie in den Ortschaften in Tagebaugebieten. Wer kommt eigentlich für die Schäden auf, wenn das Wasser steigt? Und das wird es!

  17. 15.

    In der Berichterstattung über die Wiedervernässung brandenburgischer Moore wird regelmäßig die falsche Vorstellung geweckt, dass die Wiedervernässung eine Reaktivierung der Moore und den Beginn einer erneuten Speicherung von CO2 bedeut. Dabei fehlt regelmäßig eine Angabe darüber, wieviele dieser Moore überhaupt noch Torf enthalten und mit welchem Anteil. Die meisten Moorflächen wurden schon vor Jahrzehnten, viele bereits vor Jahrhunderten, trockengelegt. Da kann nur noch bedingt von Torf die Rede sein. Es sind bereits stark zersetzte Moorböden, die heute in Brandenburg überwiegend zu Sandböden geworden sind. Die Wiedervernässung solcher Böden verzögert lediglich die weitere Freisetzung von CO2. Die erneute Aufnahme von CO2 aus der Luft erfolgt erst nach Bildung von neuem Torf, mit einem durchschnittlichen Wachstum von 1 mm Torf pro Jahr. Für eine Mächtigkeit von 1m Torf braucht es somit 1000 Jahre. Für die Rettung des Weltklimas ist das also nur bedingt wirksam.

  18. 14.

    95 Prozent der Moore wurden bereits trockengelegt !
    Jetzt kommen, einige wenige Brandenburger Vorzeigeprojekte zum Klima/Umwelt/Naturschutz und Alles wird wieder gut ?
    Brandenburg ist trocken und heiß, durch Zigtausende Hektar Monokulturen der Agrar-und Forstindustrie und daran werden, einige wenige Projekte, kaum etwas ändern.
    Ostdeutschland/Brandenburg sind geprägt, durch riesige Nachfolge-Betriebe der einstigen LPG,s - Riesige trockene und heiße Acker- und Wiesenflächen, ohne Bäume und ohne Sträucher und ohne Wasserlöcher.
    Ackerbau und Viehzucht in Brandenburg, brauchen und wollen trockene Böden, genauso wie die Massen an Windparks und Solarfelder - Brandenburg wird mit seinen unendlichen Monokulturen, austrocknen und letztendlich verbrennen - Und nur Wenige, verdienen daran.

  19. 13.

    Naturschutzgesichtspunkten - alles für die Bienen, Wildschweine, Waschbären!
    Nicht nur Bienen können bestäuben, Hummeln sind viel effizienter, liefern uns "Menschen" aber Nichts Vermarktbares.

  20. 12.

    Die Methanfreisetzung wiedevernässter Moorstandorte ist nur anfangs hoch, nimmt dann jedoch rasch ab. Insgesamt ist die Klimabilanz selbst kurzfristig positiv. Mal ganz abgesehen von Naturschutzgesichtspunkten.

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