Osterpredigten - Berliner Erzbischof Koch betont Hoffnung, Bischof Stäblein ruft zu Frieden auf

So 31.03.24 | 11:29 Uhr
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Christian Stäblein, Bischof und Leiter Evangelische Kirchengemeinschaft Berlin-Brandenburg, Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, und Emmanuel von Christoupolis, Vikarbischof der griechisch-orthodoxen Gemeinde, nehmen an der Karfreitagsprozession der St. Marienkirche am Bebelplatz teil. (Quelle: dpa/Sommer)
Audio: rbb24 Inforadio | 31.03.2024 | Nicola Graf | Bild: dpa/Sommer

In ihren Osterpredigten haben die Berliner Bischöfe sich an die Gläubigen gewandt. Der evangelische Bischof Stäblein mahnte Frieden und Versöhnung in "furchtbaren Zeiten" an, der katholische Erzbischof Koch erinnerte an die Hoffnung auf ewiges Leben.

Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch hat in seiner Osterpredigt die Hoffnung von Christinnen und Christen auf ewiges Leben betont. Zu Ostern werde Christus Auferweckung von den Toten gefeiert. Zwar glaubten in Berlin und Brandenburg wohl die meisten Menschen, dass der Tod den Endpunkt des Lebens darstelle. Beim christlichen Glauben gehe es aber nicht um naturwissenschaftliche Fakten, sondern um das Vertrauen auf Gott, sagte der Bischof des Erzbistums Berlin in seiner Osterpredigt.

Stäblein: Hoffnungsvolle Begebenheiten als Schlüssel

Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein rief in seiner Osterpredigt zu Frieden und Versöhnung auf. Im Berliner Dom erinnerte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Sonntagvormittag an Krieg und Leid in der Welt.

Stäblein sprach von "furchtbaren Zeiten", gewaltvoll und gewalttätig: "Mancher Ortsname reicht und alle Bilder und Gefühle sind da", sagte er unter Anspielung etwa auf das ukrainische Awijiwka bei Donezk, den Überfall der Hamas auf das Supernova-Festival am 7. Oktober oder den Gaza-Streifen.

Der Schlüssel zum Frieden und zum Leben zeige sich aber in hoffnungsvollen Begebenheiten eben dort. Stäblein erinnerte in seiner Predigt etwa an einen getöteten Israeli, dessen Niere jetzt als Organspende einer Araberin aus der Altstadt Jerusalems helfe. Oder an einen versehentlich von Soldaten angeschossenen Palästinenser, dessen Herz jetzt in der Brust eines Israelis schlage: "Berührende Geschichten, Auferstehungsgeschichten, hart auch, natürlich, in beiden steckt Dunkel und Tod, steckt erst Feindschaft, dann Leben." Es gelte, eben solche Geschichten zu entdecken und weiterzuerzählen, mahnte der Berliner Bischof.

Erzbischof Koch erinnert an von Toten auferweckten Christus

Der katholische Erzbischof hingegen mahnte in seiner Osterpredigt am Ostersonntag, für die meisten Menschen sei das Leben die kurze Phase zwischen ihrer Geburt und ihrem Tod, sagte Koch. Mehr gäbe es für sie nicht. Ob die Botschaft von der Auferstehung und dem Weg ins ewige Leben trage oder trügerisch sei, müsse jeder Mensch für sich beantworten: "Ist der Tod das letzte Ziel des menschlichen Lebens oder gibt es eine Perspektive, die wir Menschen nicht konstruieren können, die uns aber von Gott geschenkt wird?", fragte der Erzbischof.

Christinnen und Christen feierten zu Ostern, dass Christus von den Toten auferweckt wurde. Daraus folgt nach den Worten Kochs auch, "dass wir aus dieser Hoffnung schon hier auf Erden mutig und engagiert leben dürfen im Einsatz für das Leben". Christen trügen daher Hoffnung in sich und handelten "hoffnungsvoll gegen alle oft berechtigten Argumente der Apathie und der Resignation" im eigenen Leben, in der Gesellschaft und auch in der Kirche.

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.03.2024, 09:30 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    Es ging nicht vordergründig um Geld, nur um die Feiertage. Mir ist bekannt, dass die Kirchen in Deutschland reicher sind als der Vatikan, Wohn- und Gewerbeimmobilien, Ländereien besitzen, Arbeitgeber sind und Kirchensteuer verlangen, dennoch nach Spenden rufen und mir ist dies nicht der Heiligenschein, sondern zu scheinheilig. Wer Hilfe nötig hat, wird nie vergeblich an meine Tür klopfen, dafür bedarf es weder einer Orgel noch einer Bibel, denn es genügt ein Mensch zu sein und einer zu bleiben.

  2. 18.

    Sie outen Sich gerade als jemand, der Gründe anführt um die Religion zu diskreditieren , aber wenn es um die Feiertage geht , wie zu bsp. Himmelfahrt um ein langes Wochenende zu machen , dann nimmt man diese gerne in Anspruch.
    Hat das nicht einen gewissen Geschmack von Doppelmoral?
    Außerdem schrieb ich, das Menschen, die der Kirche angehören sich Urlaub nehmen können. Ob sie diesen bekommen, steht auf einem anderen Blatt.

  3. 17.

    Sie schreiben wirr .
    Erkundigen sie sich mal , welche Summen an Steuergelder Jährlich an die Kirche fließen.
    Da sind die paar Feiertage hier in Brandenburg Peanuts.

  4. 16.

    Welch wunderbarer Geist von Toleranz sich doch in den Kommentaren widerfindet!

  5. 15.

    Natürlich ist Glauben Privatsache. Sie können niemanden zum Glaube zwingen.
    Weder an Gott noch an den Osterhase. Ihr Vorschlag, nur Kirchenmitgliedern Urlaub zu gewähren, ist historisch wie sozialpolitisch ziemlicher Unsinn, denn unsere heutige Gesellschaft besteht nicht nur aus Christen. Mein Großvater war Jahrgang 1907, er war das Kind von Eltern, die so jung waren, dass sie nicht heiraten durften. Anlässlich seiner Taufe blieben die Kirchenglocken stumm, er war unehelich, eine Schande, die ihn bis ins Jugendalter Repressalien bescherte und zwar von Seiten der Kirche und deren Dienern. Historische Ereignisse sind eine Sache, was die Kirche damit machte, ist eine andere. " Das hat der liebe Gott nicht gewollt", ist nicht nur eine abgegriffene Floskel, sie trifft es auf den Punkt. Die Kirche hat nur 10 Gebote, um Beziehungen von Mensch zu Mensch zu regeln. Offenbar klappte es nie, weder bei den Schäfchen, noch bei den Hirten. BGB, 2385 Paragrafen, klappt auch nicht, als Trost.

  6. 14.

    Wahrscheinlich interessiert das die Leute, die daran glauben. Also ist natürlich nur eine Vermutung. Manch einem gehn die Fußballergebnisse am Sitzfleisch vorbei, dem nächsten Umweltthemen. Trotzdem stehts in der Presse - für alle etwas bei. Ist doch schön.

  7. 13.

    Stimmt die Feiertage zahlt nicht die Kirche , aber ohne Sie würde es die Tage nicht geben.
    Also dann , Feiertage nur für die , die Urlaub nehmen und in der Kirche sind.
    Müsste doch im Sinne auch derer sein, die sagen Glauben ist Privatsache und die damit nicht belästigt werden möchten.

  8. 12.

    Aber echt mal! Ansonsten Karfreitag, Ostermontag, Himmelfahrt, Pfingstmontag, Reformationstag und 2 Weihnachtsfeiertage, also 7 Tage in Brandenburg. Können auf den Jahresurlaub draufgepackt werden und jeder kann sie nehmen, wenns ihm passt, die Feiertage zahlt ja schließlich nicht die Kirche. Wer mag, kann ja dann an diesen Tagen Urlaub nehmen und seinen Glauben zelebrieren. Vielleicht würde das gerade in der Adventszeit für mehr Entspannung sorgen. Ob Sie es glauben oder nicht, die Weihnachtsmärkte sind voller als die Kirchen. Die Kirche hat irgendwie den Anschluss verpasst, abgesehen davon davon, dass die Erde keine Scheibe ist und sich dreht, ist in den letzten 500 Jahren nichts passiert, das auf Reformen schließen lässt und Kirche attraktiv macht. Schade, denn Pastoren können abseits der Kirchen mehr tun als Schäfchen zählen.

  9. 11.

    Es wird niemand herabgewürdigt, es sind reine Beobachtungen, ich wollte auch niemanden verunglimpfen.
    Ansonsten: warum werden die Kirchen jedes Jahr um hunderttausende Mitglieder ärmer?

    Und wegen des Drumherum oben - Sie meinen Astronomie? Astrophysik?
    Da haben Sie allerdings recht.
    Frohe Ostern!

  10. 10.

    Dir anscheinend! Warum sonst der Kommentar? Was mich nicht interessiert, lese ich nicht und kommentiere es auch nicht!
    Es sei denn, da möchte jemand nur Hass absondern!
    Frohe Feiertage!

  11. 9.

    Eben. So ist das Leben. Im hier u.jetzt habe ich vorher auch an Feiertagen gearbeitet. Es gab dafür Vergütung in der Lohntüte. Dafür hat nicht da oben der Allmächtige gesorgt, sondern wir die Werktätigen mitsamt unsere Gewerkschaft.
    Und nun bekomme ich monatlich meine wohlverdiente Betriebsrente noch dazu.

  12. 8.

    Sehr vereinfachender und herabwuerdigender Kommentar. Und was da oben oder um uns herum ist, haben wir kleine Menschen noch längst nicht alles erkannt. Frohe Ostern!

  13. 7.

    Wen das interessiert? Sehr Wenige - Arme und Alte, die darin einen letzten Halt suchen...
    Aber sie werden immer weniger und sie werden nichts finden.
    Denn da oben ist nischt...

  14. 6.

    Rummeckern und Motzen , Gift und Galle versprühen aber schön die Feiertage mitnehmen.
    Dann geht doch auch bitte an Weihnachten usw. arbeiten.
    Angesprochen müssen sich nicht die fühlen die dann sowieso arbeiten müssen.

  15. 5.

    Diese ganzen Titel sind schon schön, oder? "Erzbischof", "Metropolit"...
    Wenn das Jesus wüsste...

  16. 4.

    Heuchler u.Leugner allesamt. Insbesondere die Orthodoxe Kirche. Scheinheiligkeit an erster Stelle stehend. So meine Meinung.

  17. 3.

    Ich glaube weder Staat noch Kirche mehr.
    Solange Kindesschändungen erst verfolgt werden , wenn die Straftaten verjährt sind leider nicht nur der Rechtsstaat.

  18. 2.

    Sollen/SollTen die sich nicht eigentlich um SEELEN kümmern? Um alles mögliche kümmern die sich.

  19. 1.

    Wen interessiert das bitte?

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