Grünheide (Oder-Spree) - Initiative "Tesla Stoppen" beantragt Verlängerung für Protest-Camp

Mi 13.03.24 | 10:46 Uhr
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Eine Aktivistin der Initiative "Tesla stoppen" sitzt auf einem Baumhaus in einem Kiefernwald nahe dem Werk der Tesla-Gigafactory.
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 13.03.2024 | Carsten Krippahl | Bild: picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Die Initiative "Tesla - Stoppen" hat eine Verlängerung des Protest-Camps im Wald bei Grünheide (Oder-Spree) über den 15. März hinaus beantragt. In der Anmeldung ist nun vom 20. Mai die Rede, wie die Initiative am Mittwoch dem rbb mitgeteilt hat. Der Antrag wurde den Angaben zufolge bereits Ende der vergangenen Woche gestellt und werde derzeit von der Polizei sowie vom Umweltministerium geprüft.

Die Pressesprecherin der selbsternannten "Wasserbesetzer", Caro Weber, ließ dazu verlauten: "Wir stehen im Dialog mit der Feuerwehr, dem Bau- und Forstamt. Diese haben kürzlich bei der Ausschusssitzung des Brandenburgischen Landtages am 06.03. dargelegt, dass es keinen notwendigen Grund für eine Auflösung der Versammlung gebe."

Protestler kontern Steinbach-Kritik

Weber übte zudem Kritik an Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). Dieser sei nicht berechtigt, "eine angemeldete Versammlung infrage zu stellen". Die Sprecherin bezieht sich damit auf Aussagen Steinbachs vom Montag. Er wolle das Protestcamp gegen die Erweiterung des Tesla-Geländes nicht länger als geplant dulden.

Steinbach sagte dem rbb, es werde vor dem Hintergrund des Angriffes auf die Stromversorgung Teslas gerade geprüft, ob die Genehmigung über Mitte März hinaus verlängert wird. Er sei dagegen, so Steinbach.

Tesla-Protestcamp bereitet sich auf mögliche Räumung vor

Die Umweltaktivisten im Protestcamp gegen Tesla bereiten sich derweil auf eine mögliche Räumung des besetzen Waldstücks vor. Am vergangenen Dienstag und Mittwoch fänden Workshops statt, die die Menschen im Camp darauf vorbereiteten, sagte eine Sprecherin der Initiative "Tesla stoppen" am Dienstag. Erfahrungen hätten gezeigt, dass Räumungen für die Beteiligten eine enorme psychische und physische Belastung darstellten. "Das ist total stressig", so die Sprecherin.

Camp vorerst nur bis Freitag genehmigt

Seit vorletzter Woche halten rund 80 Umweltschützer das Waldstück besetzt, das für den Ausbau vorgesehen ist. Sie protestieren gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Geländes und die Abholzung von Wald. Eine Sprecherin sagte am Sonntag, dass der Protest auf unbestimmte Zeit andauern werde. Auf die Frage, ob man sich bei einer drohenden Räumung kooperativ zeigen wolle, sagte sie: "Wir bleiben so lange, bis wir sicher sind, dass der Wald und das Wasser nicht mehr an Tesla verkauft werden." Das Camp ist bis Freitag als Versammlung genehmigt.

Die Initiative hinter dem Protestcamp gab an, mit dem Anschlag nichts zu tun gehabt zu haben. Sie wollen nach eigenen Aussagen den Widerstand der Anwohner gegen eine Erweiterung der Industrieanlage unterstützen.

Unbekannte hatten in der vergangenen Woche einen Strommast in der Nähe des Werks in Brand gesetzt und die Versorgung unterbrochen. Die Produktion stand tagelang still. Seit Montag ist das Werk wieder am Netz.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.03.2024, 13:00 Uhr

41 Kommentare

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  1. 41.

    Sie haben mir überhaupt nicht zu gehört und erzählen einfach das was ihnen gefällt. Alles Nebelkerzen, die nichts mit den hydrologischen Gegebenheiten des Hoheitsgebiet vom WSE gemein hat.
    Der Standort von Tesla und die geplanten Erweiterungen an diesem Standort sind mir nicht egal. Ansonsten kann der große „Visionär“ in seinem Laden machen was er will, soweit es mich betrifft.

  2. 40.

    Ich verstehe, dass Sie kein Freund von Tesla sind. Tatsache ist, dass der WSE mit den Berliner Wasserbetrieben, BWB, eine Kooperation hat. Die 7 Millionen jährlichen Abwasser des WSE werden an die BWB abgegeben. Gereinigt gelangen diese in die Spree. Diese Kooperation geht auch in anderer Richtung. BWB kann WSE gefördertes Grundwasser und Seewasser an den WSE abgegeben, sofern WSE Bedarf hat. Der bestehende Wassermangel im Einzugsgebiet von Tesla, Erkner, Woltersdorf usw. hat wohl mit dem unzureichenden Ausbau des Leitungsnetz zu tun. Anders gesagt, der Siedlungsbau in den genannten Gebieten schreitet schneller voran, als die Gelder vorhanden sind, die zum Ausbau des Leitungsnetz erforderlich sind. Daher kommt es zu Druckproblemen in den Leitungen, sodass die Abnahmemengen reduziert werden müssen. WSE ist ein kleinerer Versorger mit einem mittlerweile großen Einzugsgebiet. Wie WSE das Problem lösen kann, ist derzeit in Klärung.

  3. 39.

    Tatsache ist, dass Tesla weitaus weniger Wasser verbraucht als die Aktivisten behaupten: 450 Tsd Kubikmeter (genehmigt sind sogar 1,3 Mio Kubikmeter). Zum Vergleich: die Müllverbrennung in Premnitz verbraucht 23 Mio , die Raffinerie Schwedt 13 Mio Kubikmeter. Selbst der Spargelhof in Beelitz verbraucht mit 1 Mio Kubikmeter doppelt soviel wie Tesla. Tesla ist ein Zwerg, wenn es um Wasserverbrauch in der Region geht.

  4. 38.

    "Es gab und gibt Angebote anderer Wasserversorger, den WSE zu unterstützen."

    Welche konkreten Angebote gibt es? Mir klingen noch die Ausführungen der BVB/Freie Wähler dazu im Ohr, wonach jeder gut situierte regionale "Wasserhändler" im Angesicht des Klimawandels auf seinem gut behüteten Grundwasserschatz sitzen bleibt, um nur nicht's von seinem kostbaren Nass rausrücken zu müssen.
    Das Abwasser durch zusätzliche Klärstufen auch von chemischen Rückständen zu befreien, um es dann direkt in das betroffene sinkende Grundwasserreservoir einzuleiten, sind bisher auch nur leere Lippenbekenntnisse.

  5. 37.

    Sind Sie schon Mal auf die Idee gekommen, dass ein Ausbau der Wasserversorgung und sozialer Projekte am fehlenden Geld gescheitert sind?
    Es gab und gibt Angebote anderer Wasserversorger, den WSE zu unterstützen. Denen ist bewusst, welchen weitreichenden Wert die Ansiedlung von Tesla hat.
    Es ist kein Greenwashing. Es ist Wahrnehmen und Erkennen, was an Vorteilen mit Tesla auf die Region und Brandenburg zu kommen.
    Die Ansiedlung von Tesla wird bleiben. Selbst wenn der Erweiterung dauerhaft nicht zugestimmt wird, wird Tesla Wege und Möglichkeiten finden, auf dem vorhandenen Gelände die Produktion hochzufahren. Es werden weiter tausende Lkw zu Abstellflächen in der Region fahren, um die fertigen Autos abzustellen. Es werden tausende LKW über die Autobahnen der Region fahren und die fertigen Autos zu den Abnehmern bringen. Alles, weil Grünheide meint, durch die Verhinderung des Güterbahnhof, Tesla zum Aufgeben zu bringen. Das wird nicht passieren.

  6. 36.

    Wo ist denn eigentlich Neumännchen, war doch sonst immer Aktiv wenn es um Tesla geht.

  7. 35.

    Ich bin wirklich überrascht, wie viele auf das Greenwashing durch Tesla hereinfallen (sofern sie nicht absichtlich die Tatsachen verdrehen). Wald und Wasser werden hier für die Erweiterung des Werkes geopfert; besonders die Wasserversorgung in der Region ist bereits jetzt kritisch. Andere Vorhaben (soziale Einrichtungen) wurden aus diesem Grunde nicht genehmigt. Für (häufig osteuropäische) Arbeitskräfte wird dieses Risiko, sowie Arbeitsunfälle, jedoch in Kauf genommen.

    Zu schreiben, die "Ökospinner" sollen den Wald gefälligst "ordentlich hinterlassen" scheint jeglichem Verständnis der Wirklichkeit zu entbehren - dort wird dann kein Wald mehr stehen!

  8. 34.

    Also eines geht nur: entweder anständig wie es sich gehört arbeiten oder dort rumgammeln und den Wald ruinieren.

  9. 32.

    „ Ich bin den Umweltaktivisten sehr dankbar, daß sie ihre Freizeit opfern …“
    Na der Witz war gut, haben die noch was anderes zu tun, als von Protestcamp zu Protestcam zu wandern und sich so ihr Taschengeld zu verdienen? Träumen Sie weiter!

  10. 31.

    Hoffentlich wird der Wald so wieder hergerichtet, wie er vorher war. D. h. die Protestteilnehmer sorgen dafür, dass das angeschlepte Material auf eigenen Kosten entsorgt wird. Sperrkreis und vorher verläßt niemand den Bereich.

  11. 30.

    Denken Sie nochmal nach über Dankbarkeit, Verbrecher und Polizisten. Man könnte auf die Idee kommen, Sie verwechseln die Präzision eines Schweizer Uhrwerks mit der Pünktlichkeit der Bahn.

  12. 29.

    Baumhäuser dieser Art sind zu Wohnzwecken nicht geeignet, deshalb zu räumen. Al Capone kam auch wegen Steuerdelikten dran, nicht wegen dem, was nicht bewiesen werden konnte. Es gibt schon Möglichkeiten, so man will.

  13. 28.

    Sie haben die Frage, wovon die Protestler leben doch selbst beantwortet. Lesen Sie bitte Ihren letzten Satz nochmal.

  14. 27.

    "Der Bahnhof ist schon auf dem Gelände der 1. Ausbaustufe genehmigt worden" liest man hier immer wieder über ein Phantom.

  15. 26.

    Das Protestcamp tut dem Werk Tesla und seinen Beschäftigen böses. Das Camp verhindert die sinnvolle Erweiterung um einen Güterbahnhof, eine Kita und andere notwendige Erweiterungen, wie es diese in jeder Industrieanlage gibt. Die Kita entlastet die angespannte Situation an fehlenden Kita-Plätzen, der Güterbahnhof ersetzt hunderttausende LKW-Autotransporter im Jahr, werden 500.000 Autos produziert. Tesla produziert mit Grünheide für die EU und darüber hinaus. Jährlich werden Milliarden erwirtschaftet. Davon gehen hunderte Millionen Steuereinnahmen an die Gemeinde, das Land Brandenburg zurück. Mit den Einnahmen können Wohnungen, Schulen, Kitas, Ärzte-Zentren, Schienenwege ausgebaut werden. Der ökologische Umbau der Wirtschaft und Gesellschaft finanziert werden. Tesla und weitere Industrieansiedlungen werden Brandenburg und auch Berlin hilfreich sein bei einer Entwicklung, die unseren Kindern zu Gute kommen. Selbst jene die jetzt im Protestcamp Bäume besetzen werden davon profitieren.

  16. 25.

    Für viele Aktivisten ist im Wald hausen keine Freizeit, sondern Beruf(ung). Die marschieren unter dem Motto "„Nicht fordern - kämpfen! Enteignen Streiken Plündern" von einem Protest zum nächsten. Die Anarchisten verachten wie Sie diejenigen, die geltende Gesetze durchsetzen müssen.

  17. 24.

    Bei dem "Protestcamp" handelt es sich weder um Umweltschützer noch um Umweltaktivisten. Es sind linksautonome Gruppen, die den Umweltschutz nur als Deckmäntelchen nutzten um auf ihre z.T. staatsfeindlichen Ziele aufmerksam zu machen. Beim Thema Wasserverbrauch, Verschmutzung und Wald wird auf völlig falsche, längst widerlegte Daten zurückgegriffen. Wenn diese Gruppierungen es zu dem Thema ernst meinten, würden sie die Spargelbauern der Umgebung oder besser den Baunkohletagebau in der Lausitz besetzten. Die dort verbrauchten Ressourcen übersteigen die von Tesla um ein Vielfaches.

  18. 23.

    Ich bin den Umweltaktivisten sehr dankbar, daß sie ihre Freizeit opfern und für die Zukunft von uns allen käpfen. Dagegen verachte ich die Polizisten, die sich nicht um ihre Verbrecher kümmern, sondern die Umweltaktivisten schikanieren.

  19. 22.

    Sie widersprechen sich selbst. Einerseits behaupten Sie: "Herr Minister Steinbach muss bei seiner Meinung bleiben, dass das Protestcamp zu räumen ist." Andererseits beklagen Sie " eine unruhige Stimmung im Land" und schreiben vom "Wunsch, nach Beruhigung der Lage". Eine gewaltsame Räumung würde die Stimmung weiter beunruhigen. Besser wäre, man läßt die Umweltaktivisten in Ruhe in ihren Baumhäusern. Denn sie tun dort niemanden etwas Böses.

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