Vor Partie gegen Werder - Union Berlin setzt auf Heimstärke gegen ambitionierte Bremer
Als Union und Werder zuletzt aufeinander trafen, befanden sich beide Teams auf steiler Talfahrt. Mittlerweile haben sich die Teams stabilisiert. Vor dem erneuten Aufeinandertreffen müssen die jeweiligen Toptorjäger nun einen Rückschlag verkraften.
Fünf Fakten zum Spiel
- Heimmacht: Zu Hause holte Union unter Nenad Bjelica 13 der 18 möglichen Punkte
- Torflaute: In acht Rückrundenpartien erzielte Union nur sechs Tore
- Lieblingsgegner: Unions Rani Khedira schoss drei seiner acht Bundesliga-Tore gegen Werder
- Schwächephase: Beide Klubs holten aus den vergangenen drei Ligapartien nur ein Punkt
- Rückschlag: Bei der jüngsten Kader-Nominierung verzichtete Bundestrainer Nagelsmann mit Marvin Ducksch und Robin Gosens auf die erfolgreichsten Torschützen beider Teams
So läuft es sportlich für Werder Bremen
Der Klub von der Weser hat sich im tabellarischen Niemandsland festgesetzt. Mit der Abstiegszone hat der Zehnplatzierte nichts zu tun, die Europapokalplätze sind weit entfernt, so scheint es zunächst. Durch glückliche Konstellationen könnten die Bremer allerdings doch noch ins internationale Geschäft einsteigen: Falls Meisterschaftsaspirant Bayer Leverkusen den DFB-Pokal gewinnt, würde sich in der Bundesliga nicht nur der Fünft-, sondern auch der Sechstplatzierte für die Euroleague qualifizieren. Damit würde für die Teilnahme an der Conference League schon der siebte Platz berechtigen. Davon trennen die Bremer aktuell nur drei Punkte.
Eine spielerische Entwicklung der Mannschaft war unter Ole Werner bei wechselhaften Leistungen zuletzt aber nicht wirklich erkennbar. In der Defensive musste der Trainer in den vergangenen Wochen allerdings auch immer wieder improvisieren. Milos Veljkovic und Niklas Stark waren in der Vorwoche bei der 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund aus ihrer Verletzungspause zurückgekehrt, doch der Ex-Herthaner Stark hatte sich gleich wieder eine schmerzhafte Verletzung am Sprunggelenk zugezogen - und wird gegen Union passen müssen. Mit Marco Friedl und dem Langzeitverletzten Amos Pieper fehlen den Bremern noch zwei weitere Defensivleute.
In der Bremer Offensive konnten die Treffer von Marvin Ducksch den sommerlichen Abschied von Niclas Füllkrug zum BVB zwischenzeitlich aufwiegen, als Belohnung berief Bundestrainer Julian Nagelsmann ihn im November 2023 sogar in die Nationalmannschaft. Doch mittlerweile wartet der Angreifer seit fünf Spielen auf einen Torerfolg. In dieser Phase gelang seinen Mitspielern pro Partie exakt ein Treffer. Die Offensive schwächelt. Und Duckschs Auftritt im Nationalteam bleibt vorerst ein Gastspiel: Für die anstehenden Länderspiele gegen Frankreich (23.03.) und die Niederlande (26.03.) verzichtet Nagelsmann auf den 30-Jährigen.
In den vergangenen drei Bundesligaspielen holte Werder – genau wie der anstehende Gegner Union Berlin – nur einen Punkt (1:1 gegen Darmstadt 98). Die zurückliegenden zwei Spiele verloren die Bremer beide, obwohl sie die Partien jeweils in Überzahl beendeten.
Auf diesen Spieler muss Union achten
Justin Njinmah ist derzeit ein Lichtblick im Angriff. Der 23-Jährige hat sich durch konstant starke Leistungen zur Stammkraft entwickelt. Drei Treffer gelangen ihm bislang in der Rückrunde. Auch gegen Union Berlin dürfte Ole Werner auf den dribbelstarken Offensivmann setzen.
Das sagt der Union-Trainer
Nenad Bjelica: "Natürlich steht noch viel Arbeit vor uns, wir müssen weiter Punkte holen. Aber ich bin wirklich froh, dass wir auf dem Weg zum Klassenerhalt sind."
So könnte Union spielen
"Die Aufgabe ist schwierig, aber wir glauben an unsere Stärken und wollen vor unseren Fans drei Punkte holen", sagte Nenad Bjelica vor der Partie am Samstag (15:30 Uhr).
Der Trainer muss in der Zentrale allerdings einen Ersatz für Andras Schäfer finden. Der Ungar sah in Vorwoche bei der Partie gegen den VfB Stuttgart die rote Karte nach einem Foul mit offener Sohle und ist für die nächsten beiden Begegnungen gesperrt. Gegen Bremen dürfte er entweder durch Aissa Laidouni oder Alex Kral ersetzt werden. Janik Haberer fällt verletzungsbedingt als Ersatzoption aus. "Wir haben genug Alternativen", sagte Bjelica.
Obwohl sich Union Berlin in der Rückrunde immerhin einen Abstand von sieben Punkten auf die Abstiegsplätze erspielt hat, betonte Danilho Doekhi am Mittwoch, dass die Mannschaft auch gegen Werder punkten müsse. Das Heimspiel sei "eine gute Chance für uns, Punkte zu holen und die brauchen wir auch noch", sagte der 25 Jahre alte Niederländer bei einem Mediengespräch. Doekhi darf sich dabei auf einen Startelfeinsatz auf der gewohnten rechten Innenverteidiger-Position einstellen.
Ebenfalls gesetzt sein dürfte Außenverteidiger Robin Gosens, der allerdings am Donnerstag einen Rückschlag hinnehmen musste: Genau wie auf den Bremer Ducksch verzichtete Bundestrainer Nagelsmann auch auf den Toptorschützen der Unioner.
Unions mögliche Startelf: Rönnow - Juranovic, Doekhi, Vogt, Leite, Gosens - Khedira - Tousart, Laidouni - Vertessen, Volland
Die Prognose
In der Hinrunde begegneten sich beide Teams noch in akuter Krisenstimmung. Jeweils nur sechs Punkte verbuchten sie nach acht Spielen. Für Werder ging es angefangen mit dem 2:0-Sieg gegen Union aufwärts, den Köpenickern sollte die Wende etwas später gelingen.
Im Rückrunden-Spiel könnte Werder Bremen mit einem Sieg die Chance auf eine Europapokal-Platzierung wahren, während ein Erfolg für die Köpenicker wohl den endgültigen Befreiungsschlag aus der Abstiegszone bedeuten würde.
Der Redaktionstipp: Union Berlin stoppt den Negativtrend und schlägt Werder Bremen mit 3:1.
Sendung: DER TAG, 14.03.2024, 19 Uhr