4:1-Sieg im vierten DEL-Finalspiel - Eisbären Berlin sichern sich gegen Fischtown Pinguins Matchball zur Meisterschaft

Di 23.04.24 | 23:25 Uhr
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Berlins Ty Ronning (l.) beim Torschuss im vierten Finale gegen Bremerhaven (Bild: IMAGO/HMB-Media)
Video: Uri Zahavi | Sportschau | 23.04.2024 | Bild: IMAGO/HMB-Media

Die Eisbären Berlin stehen kurz vor dem Gewinn ihrer zehnten Deutschen Meisterschaft. Sie gewannen am Dienstag ihr viertes Finalspiel gegen die Fischtown Pinguins mit 4:1 und führen in der Best-Of-Seven-Serie nun mit 3:1.

Die Eisbären Berlin sind einen Sieg entfernt von der zehnten Deutschen Meisterschaft ihrer Vereinsgeschichte. Am Dienstagabend gewannen die Berliner ihr viertes Finalspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 4:1 und sicherten sich in der Finalserie so eine richtungsweisende 3:1-Führung. Überragender Mann auf dem Eis für die Berliner, die am Freitag in Bremerhaven ihren ersten Meisterschafts-Matchball haben, war Ty Ronning mit gleich drei Toren.

Intensiv und umkämpft

Nur rund 48 Stunden waren seit dem so wichtigen 2:1-Sieg der Eisbären zur 2:1-Führung in der Serie am Sonntag vergangenen. Die Strapazen des mit knapp 98. Minuten längsten Spiel der DEL-Finalgeschichte seien überwunden, die Beine erholt, ließen die Beteiligten am Dienstag verlauten. "Die letzte Partie war gut, aber heute ist ein neues Spiel", erklärte Eisbären-Coach Serge Aubin des Weiteren und machte so endgültig klar, dass seine Mannschaft sich nicht auf ihrer 2:1-Führung ausruhen dürfe und würde.

Dementsprechend konzentriert starteten die Berliner anschließend auch in ihr viertes Finalspiel. Vor allem defensiv waren die Gastgeber – sie wurden einmal mehr von einer lauten Kulisse in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof angetriebenen – sehr früh sehr konsequent. Kaum einmal ließen die Berliner ihre Gäste aus dem Norden in aussichtsreiche Abschlusspositionen kommen. Allerdings taten die Fischtown Pinguins den Eisbären diesen Gefallen ebenfalls lange nicht. Es entwickelte sich eine Final-typisch intensive Partie, die von der gleichen physischen Defensivarbeit geprägt war wie die Finalspiele eins bis drei.

So hatten die Berliner zwar mehr vom Spiel und erarbeiteten sich neun Schüsse aufs Tor, denen auf Bremerhavener Seite nur drei gegenüberstanden, wirklich gefährlich waren die allerdings nur selten – bis sich Ty Ronning in der 18. Minute des Pucks annahm. In Überzahl kombinierten die Eisbären gut und so lange, bis Ronning im rechten Bully-Kreis freistand. Der US-Amerikaner wartete lange, guckte Pinguins-Goalie Kristers Gudļevskis lehrbuchmäßig aus und traf mit einem ebenso genauen wie harten Schuss zur 1:0-Führung. Zweieinhalb Minuten und eine verpasste Chance von Patrice Cormier später ging es in die erste Drittelpause.

Bremerhaven gleicht aus

Dort belebte Thomas Popiesch, der Trainer der Fischtown Pinguins, seine Mannschaft erfolgreich neu. Es entwickelte sich ein zweites Drittel, das in etwa so viel Ähnlichkeit mit dem ersten hatte, wie Berlin mit der Küstenstadt Bremerhaven. Die Norddeutschen übernahmen klar die Kontrolle über die Partie, dominierten diese phasenweise gar.

Auch, weil nun seine Mannschaft zeitweise in Unterzahl spielen musste, war nun Eisbären-Goalie Jake Hildebrand gefragt. Im zwischenzeitlichen Dauerfeuer der Pinguins verlor der zwar seinen Stock, hielt aber einmal mehr stark. Allerdings genügten auch Hildebrands Reflexe nicht, um die Eisbären unbeschadet durch das starke Bremerhavener Drittel zu bringen: In der 32. Minute setzte Bremerhavens Phillip Bruggisser einen Strahl-ähnlichen Schuss von der blauen Linie kompromisslos ins rechte obere Eck. Beim Stand von 1:1 war vor dem letzten Drittel alles wieder offen.

Ty Ronning überragt

So wurde dieses letzte Drittel dann zum spannendsten der auch insgesamt spannenden Partie. Die Eisbären, die einmal mehr auf den verletzten Marcel Noebels verzichten mussten, machten dabei wieder mehr Druck, eroberten die Spielkontrolle zurück. So war es schließlich Ty Ronning, der für den nächsten Treffer der Partie sorgte. Wieder stand der am Dienstag bärenstark spielende Ronning im rechten Bully-Kreis frei, wieder fanden seine Mitspieler ihn, wieder zog Ronning ab, wieder führten die Eisbären – diesmal allerdings mit 2:1 (48. Minute).

Es war der Startschuss für die wildeste Phase des Spiels. Kurz nachdem Bremerhavens Markus Vikingstad einen Berliner mit seinem Stock im Gesicht traf und dafür vier Minuten vom Eis geschickt wurde, kassierte auch Miha Verlic eine Strafe. Das Ergebnis war eine 5:3-Überzahl, welche die Eisbären gegen tapfer kämpfende Pinguins allerdings nicht nutzen konnten.

Stattdessen brauchte es einmal mehr Ty Ronning, um die Partie vorzuentscheiden: Aus gutem Umschaltspiel heraus und erneut vom rechten Bully-Kreis aus erzielte Ronning mit seinem dritten Treffer des Abends das 3:1. Die Gäste aus Bremerhaven gingen umgehend volles Risiko und ersetzten ihren Goalie durch einen weiteren Feldspieler. So war es für Frederik Tiffels nach einer Puck-Eroberung und einem Sprint über das gesamte Eis ein Leichtes, zum endgültig entscheidenden 4:1-Endstand einzuschieben.

Im fünften Spiel haben die Eisbären nun die Chance, die Meisterschaft perfekt zu machen (Freitag, ab 19:30 Uhr, live im Audiostream auf rbb|24.de).

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.04.2024, 19:15 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Für uns Eisbären ist klar, wir holen den 10. Titel. Aber wenn wir ehrlich sind, einfach ist anders....

    Bremerhaven, Ihr seid nen toller und ehrenvoller und vor allem würdiger Gegner!!! Danke aus Berlin für die geilen Finalplayoffs!!!! Ihr und auch eure Fans sind der Hammer! Trotz unserem Sieg heute, kämpft ihr wie sau und es macht Spaß die Spiele zu sehen. Möge (und das meine ich genau so) der/die bessere Gewinnen!!!

  2. 2.

    Pinguine sind aber viiiel kleiner und süßer und Final-Neuling .... und außerdem haben die Eisbären einfach Extraklasse gespielt. Vll. geschieht ja noch ein Wunder. Kralli denk' an den Rollmops.

  3. 1.

    Wird auch Zeit das Sie in dem Duell besonders nachlegen.
    Gegönnt Sei es ihnen!

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