30.08.2016 | Öffentliche Veranstaltung in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam | ab 20 Uhr
Von den rund 40 000 Flüchtlingen, die das Land Brandenburg aufgenommen hat, sind mehr als 28 000 geblieben, die meisten von ihnen kommen aus Syrien. Wir ziehen beim Antenne-Stammtisch am 30. August Bilanz: Was ist tatsächlich gelungen in den vergangenen Monaten?
Die Veranstaltung
Der "Antenne-Stammtisch" ist eine öffentliche Veranstaltung, zu der Sie herzlich eingeladen sind.
Per Livestream können Sie sie auch hier bei uns auf der Internetseite verfolgen bzw. ab 31. August sich hier den Mitschnitt ansehen.
Eine Zusammenfassung hören Sie am Mittwoch, 31. August in den Brandenburger Begegnungen ab 21 Uhr auf Antenne Brandenburg.
Zum Hintergrund
Es ist ein historischer Satz, den Angela Merkel am 31. August 2015 sagt: "Wir schaffen das!" verspricht sie, während immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen und die Stimmung im Land ins Negative zu kippen droht.
Wir wollen Bilanz ziehen: Was ist tatsächlich gelungen in den vergangenen Monaten? Was nicht? Wo sind wir an Grenzen gestoßen? Welche Konflikte konnten beigelegt werden, welche Probleme existieren nach wie vor? Und vor welchen Herausforderungen stehen wir heute, wo nur noch wenige Flüchtlinge hier ankommen? Was gehört zu einer erfolgreichen Integration und wie ist diese zu schaffen?
Die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen liegt maßgeblich in ihrer Verantwortung: Arbeits- und Sozialministerin Diana Golze sieht die Zuwanderung als Chance für das Land. Vieles sei auf einem guten Weg. Allerdings liegen die eigentlichen Herausforderungen noch vor uns, etwa die Integration in den Arbeitsmarkt.
Landrat Ralf Reinhardt schildert die Situation in Ostprignitz-Ruppin. Der Landkreis nimmt etwa 4,5 Prozent aller Flüchtlinge auf und liegt damit brandenburgweit im Mittelfeld. Dennoch sind die Probleme symptomatisch für das gesamte Land: Zu wenig geeigneter Wohnraum, Vorbehalte bei den Anwohnern. Welche Probleme konnten gelöst werden, welche nicht?
Christoph Böhmer vertritt die Initiative „Willkommen in Falkensee“, in der sich über 500 Freiwillige engagieren. Er berichtet, wie Falkensee sich durch die Flüchtlinge verändert hat und welche Probleme sich in der ohnehin dicht bewohnten Stadt noch verstärkt haben. Inzwischen hat er drei Flüchtlinge bei sich zuhause aufgenommen und betreibt somit selbst ganz praktische Integrationsarbeit.
Wie hat sich die Kriminalität im Land durch den Zuzug der Flüchtlinge verändert? Diese und andere Fragen wird Peter Urban beantworten, Präventionsbeauftragter im Polizeipräsidium Potsdam. Er berichtet auch über Info-Projekte, die die Beamten in den Flüchtlingsunterkünften durchführen und welche Effekte diese Arbeit hat.
Der Historiker Carl Michael Neumann lebt in Prenzlau. Seine These: Der Zuzug von Flüchtlingen aus anderen Kulturkreisen wird das Land drastisch verändern. Er sieht Demokratie und Freiheit in Gefahr – sowohl durch die Menschen, die zu uns gekommen sind, als auch durch rechte und rechtspopulistische Gruppierungen, die immer stärkeren Zuspruch finden.
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