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Audio: Inforadio | 11.05.2020 | Barbara Wiegand | Quelle: dpa/Jens Kalaene

Berlin und Brandenburg

Viele Museen eröffnen wieder

Galerien und kleinere Ausstellungshäuser haben es schon getan, viele Museen in Berlin und Brandenburg ziehen nun nach. Wo man Kunst in diesen Corona-Zeiten wieder ganz direkt und analog betrachten kann und wie, das hat Barbara Wiegand recherchiert.

Wo darf ich wieder rein?

Vom Bröhan-Museum am Charlottenburger Schloss (12. Mai) über die Berlinische Galerie in Berlin-Kreuzberg (11. Mai) bis hin zum Deutschen Historischen Museum in Mitte (11. Mai), das zumindest den Pei-Bau aufsperrt: Berlins Museen - ob groß oder klein, landeseigen oder privat - öffnen wieder fast alle.

Ausnahme ist etwa das Technikmuseum, das frühestens Anfang Juni und dann auch nur zum Teil öffnet. Vor allem das Haupthaus ist zu verwinkelt, um Sicherheits- und Hygienemaßnahmen einzuhalten.

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Das trifft auch auf viele der staatlichen Museen zu. Trotz der Größe des Neuen Museums etwa kann es dort vor allem auf den Serviceflächen eng werden. Deshalb öffnen ab Dienstag nur ausgewählte Häuser: die Gemäldegalerie und die Sonderausstellungshallen am Kulturforum, Altes Museum und Alte Nationalgalerie.

In Brandenburg haben dagegen schon diverse Häuser geöffnet, darunter das Barberini in Potsdam und das Kunstmuseum Dieselkraftwerk in Cottbus.

Wie komme ich rein?

Einige empfehlen, andere verlangen, die Tickets online zu buchen. Die meisten Museen setzen hier auf Zeitfenster-Tickets, um Warteschlangen draußen und Überfüllung drinnen zu vermeiden. Je 300 Besucher vor- beziehungsweise nachmittags dürfen zum Beispiel in den in normalen Zeiten oft vollen Sauriersaal des teilweise wiedereröffneten Naturkundemuseums. 160 Kunstinteressierte werden zugleich in die Alte Nationalgalerie eingelassen, um etwa Caspar David Friedrichs romantischen Landschaften einen Besuch abzustatten.

Wird der Besuch überprüft?

Jein. Die Anzahl der Tickets für ein Eintritts-Zeitfenster ist begrenzt. Aber wie lange man drin bleibt, wird etwa in der Alten Nationalgalerie nicht kontrolliert. Sollte es sich vor einem Bild zu sehr ballen, greift das Wachpersonal ein. Im Potsdamer Museum Barberini ist man da strenger, nur 25 Besucher dürfen zugleich in einen Saal. Das garantiert einen freien Blick auf die impressionistische Malerei von Monet, die gerade gezeigt wird. Allerdings gibt es einen festgelegten Besichtigungstour-Parcours, der innerhalb von zwei Stunden absolviert sein soll. Hier setzt man auf die Fairness des Publikums, die Zeit einzuhalten, um nachfolgenden Besuchern Platz zu machen.

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Welche Besuchsregeln gelten sonst noch?

Generell ist die Kunst mit Vorsicht zu genießen und mit Abstand. Fast alle Häuser haben Maskenpflicht. Anderthalb Meter sollten die Besucher voneinander entfernt stehen. Desinfektionsmittel werden angeboten. In Servicebereichen gibt es trennende Plexiglasscheiben. Führungen und Veranstaltungen werden nicht angeboten.

Wird das funktionieren?

Mit dem Blick auf schon eröffnete Häuser gibt es positive Rückmeldungen aus dem kleinen Haus am Waldsee. 50 Interessierte kamen am Tag der Wiedereröffnung am 5. Mai, sodass die maximale Zahl von 15 Besuchern zeitgleich nicht überschritten wurde. Kein Problem also, dass das kleine Haus kein Online-Ticket-System hat. Genau das war dagegen die Krux beim ebenfalls bereits wiedereröffneten Barbarini. Wegen der großen Nachfrage brach zwischenzeitlich das Online-Buchungssystem zusammen, was mittlerweile behoben werden konnte. Es bleibt abzuwarten, wie auch die anderen Museen es meistern, wenn die Menschen jetzt Kunst wieder in echt sehen können und wollen.

Sendung: Inforadio, 11.05.2020, 09:55 Uhr

Beitrag von Barbara Wiegand

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