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Audio: Inforadio | 24.03.2020 | Andreas Marschner | Quelle: dpa/Sven Hoppe

Einsatz in der Corona-Krise

160 Ärzte haben sich in Berlin freiwillig gemeldet

Etwa 160 Ärzte und Ärztinnen haben sich von sich aus bei der Berliner Ärztekammer gemeldet. Sie wollen bei der Bewältigung der Corona-Krise helfen. Doch die Kammer beklagt: Es sei schlicht kaum herauszufinden, wo sie eingesetzt werden können.

In Berlin haben sich bisher mehr als 160 Ärztinnen und Ärzte bei der Ärztekammer gemeldet, um bei der Behandlung von Corona-Patienten zu helfen. Das sei eine gute Zahl, sagte der Präsident der Berliner Ärztekammer, Günther Jonitz, am Dienstag im rbb. Immerhin sei der Aufruf der Bundesärztekammer an Ärzte im Ruhestand und Medizinstudenten, bei der Bekämpfung der Pandemie mitzuhelfen, erst wenige Tage alt.

Der Senat soll mehr koordinieren

Es sei aber unklar, wen man wo einsetzen könnte. Das müsste der Senat koordinieren, so Jonitz. "Das ist momentan das Problem, dass wir auf der politischen Ebene leider keine Stelle haben, die uns sagen kann, in welchen Häusern, in welchen Einrichtungen welche Ärzte gebraucht werden und auf welche Bedingungen die da stoßen." Hier müsse organisatorisch nachgebessert werden.

Jonitz sagte, er habe zwar direkten Kontakt zu Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci, aber wünschenswert wäre eine konzertierte Aktion der politisch und auch konkret verantwortlichen Akteure: "In Hamburg gibt es zweimal in der Woche eine Telefonkonferenz, an der selbstverständlich auch die Ärztekammer, die Krankenhausgesellschaft und die Kassenärztliche Vereinigung beteiligt sind, um zusammenzuarbeiten. In Berlin gibt es das nicht."

In Hamburg soll es besser laufen

In Hamburg werde beispielsweise besprochen, welche besonderen Probleme, die einzelnen Einrichtungen sehen. Aber es wird natürlich auch geguckt, wer kann was tun, wer kann welche Lösungen mit anbieten". Jonitz erwähnte als Beispiel an ihn gerichtete seriöse Angebote über Schutzmaterialien in Millionen Stückzahl: "Ich habe über eine Woche gebraucht, um herauszufinden, wer der Ansprechpartner in der Senatsverwaltung, im Krisenstab ist".

Sendung: Inforadio, 24.03.2020, 11 Uhr

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