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Video: Brandenburg aktuell | 02.11.2021 | Carsten Kripphal | Quelle: dpa/Christophe Gateau

Barnim

Weiteres Todesopfer in Altenheim am Werbellinsee zu beklagen

Die Zahl der Todesopfer in einem Altenheim am Werbellinsee ist auf zwölf gestiegen. Mehr als 40 weitere Bewohner und viele Mitarbeiter sind mit dem Coronavirus infiziert. Die Landesregierung hat jetzt die Teststrategie fürs Personal geändert.

Der Landkreis Barnim hat einen weiteren Toten nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Schorfheide am Werbellinsee verkündet. Es seien zwölf Tote, sagte Sprecher Robert Bachmann am Dienstag. Die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hatte am Montagabend in "Brandenburg aktuell" vom rbb von 14 Toten gesprochen. Der Kreissprecher stellte die Zahl zunächst auf elf richtig. Am Abend teilte er dann mit, dass ein weiterer 86-jähriger Bewohner gestorben sei.

Brandenburg legt bei der Testpflicht für ungeimpfte Pflegekräfte nach

Unterdessen plant die Landesregierung, eine tägliche Testpflicht für ungeimpfte Pflegekräfte einzuführen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll diese Testpflicht ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 für alle Pflegekräfte in Einrichtungen gelten, die keine Impfung oder Genesung nachweisen können. Festgelegt werden soll dies bereits am Dienstag im Kabinett in der neuen Corona-Umgangsverordnung.

Gesundheitsministerin Nonnemacher hatte bereits am Montag für eine verstärkte Testpflicht vor allem in den vulnerablen Bereichen in Pflegeheimen und Klinken plädiert. Eine Impfpflicht sei wegen hoher juristischer Hürden nicht so leicht umsetzbar, sagte sie in einem Interview mit dem rbb.

Landesweit 70 Prozent der Pflegenden geimpft

Auch die oppositionelle Linksfraktion im Landtag sprach sich für tägliche Tests der Arbeitskräfte in Pflegeheimen aus. Zudem müssten die weiteren an Covid-19 erkrankten Menschen in dem Heim besser versorgt werden, forderte Fraktionschef Sebastian Walter. "Die Heimaufsicht muss gemeinsam mit den Gesundheitsämtern dafür sorgen, dass die Erkrankten in Krankenhäuser kommen", forderte er.

Nach Corona-Ausbruch in Altenheim

Debatte um Impfpflicht für Pflegepersonal entbrannt

Nach dem Corona-Ausbruch in dem Seniorenheim am Werbellinsee (Barnim) mit zwölf Toten ist eine Diskussion über eine Impfpflicht für Pflegekräfte in Brandenburg entbrannt. Mehrere Landräte haben sich dafür ausgesprochen.

Aktuell sind 44 Bewohner und 17 Mitarbeitende der Einrichtung im Ortsteil Altenhof an Covid-19 erkrankt. Die meisten der Verstorbenen seien über 80 Jahre alt gewesen, alle hätten Vorerkrankungen gehabt, berichtete Kreissprecher Bachmann. Seinen Angaben zufolge liegt laut Amtsärztin Heike Zander die Impfquote der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Einrichtung bei lediglich etwa 50 Prozent.

Nach Erkenntnissen des Gesundheitsministeriums sind landesweit 70 Prozent der Betreuenden und Pflegenden geimpft. Bei den Bewohnenden liege dieser Anteil bei über 90 Prozent.

Stiftung besteht auf täglichen Tests

Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisierte, tägliche Testungen des Personals in der ambulanten und stationären Pflege seien nicht ausreichend. "Weil auch Geimpfte das Virus in sich tragen und weitergeben können." Daher seien tägliche Testungen bei allen Pflegebedürftigen, Mitarbeitern und Besuchern notwendig, sagte Brysch.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.11.2021, 16:10 Uhr

 

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