Neue Studie aus Müncheberg (Märkisch-Oderland) - Klimawandel gefährdet weltweit Getreideerträge

Mi 22.11.23 | 12:10 Uhr
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Ein Mähdrescher ist am 28.07.2022 auf einem Weizenfeld in Leuthen im Brandenburger Spree-Neiße-Kreis im Einsatz. (Quelle: dpa/Frank Hammerschmidt)
Audio: Antenne Brandenburg | 22.11.2023 | Klaus Lampe | Bild: dpa/Frank Hammerschmidt

Eine neue Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. in Müncheberg (Märkisch-Oderland) zeigt die Auswirkungen des Klimawandels auf den Getreideanbau. Demnach liegen bei einem Klimawandelszenario ohne Anpassungsmaßnahmen die simulierten globalen Ertragsverluste bei Getreide zwischen sieben und 23 Prozent. Laut ZALF wurden die Studienergebnisse bereits am 14. November im Fachmagazin "Nature Reviews Earth & Environment" veröffentlicht [nature.com].

Die Forschenden haben untersucht, wie sich wärmere Temperaturen, ein erhöhter Kohlendioxidgehalt und eine veränderte Wasserverfügbarkeit auf weltweit wichtige Getreidearten wie Weizen, Mais, Hirse, Sorghum und Reis auswirken.

Ressourcen und Investitionen könnten Ernteerträge steigern

Die Studie zeigt, dass die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Getreideernten höherer Breitengrade (in der Nähe des Nord- und Südpols) möglicherweise durch Kohlendioxid-Düngung und Anpassungsoptionen ausgeglichen oder sogar umgekehrt werden könnten. Dafür seien allerdings erhebliche Ressourcen und Investitionen unter anderem in die Wasserverfügbarkeit erforderlich, schreiben die Forschenden. Diese Maßnahmen könnten dafür sorgen, dass die Weizenerträge bis zu 40 Prozent gegenüber der Ausgangssituation steigt. Auch die Züchtung neuer Nutzpflanzen könnte die Folgen des Klimawandels auf die Ernteerträge abschwächen.

In niedrigeren Breitengraden sei die Kohlendioxid-Düngung weniger vorteilhaft, heißt es. Dort seien Bewässerung und Nährstoffmanagement wahrscheinlich die effektivste Anpassungsoptionen.

Mehr Forschung notwendig

Die Autorinnen und Autoren der Studie weisen darauf, dass der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Ernteerträgen zukünftig besser erforscht werden müsse. Insbesondere Hirse und Sorghum - die für die Ernährungssicherheit in Afrika eine große Rolle spielten - würden in vielen Studien vernächlässigt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.11.2023, 08:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Deswegen benötigen wir auch Klimafreundlichen Wohnungsbau aus Holz um den Klimawandel weiter zu beschleunigen. Noch vor geraumer Zeit wurde hier über Mangel im Wohnungsbau / Holz diskutiert steigende Kosten und fehlender Rohstoff. Was sagen mir also diese Berichte des RBB ????

  2. 2.

    Für solche Leute wie Sie, wurde diese Meldung genauso verfasst. Aber selbst das hat nichts genutzt. NUn steht die Frage im Raum: Warum?

  3. 1.

    Wie viel Getreide wird in der Nähe der Pole bisher geerntet? Lohnt sich dafür überhaupt eine weitere Forschung?

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