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Quelle: dpa/Christin Klose

Einreise aus Nicht-EU-Staaten

Corona-Regeln sollen Unverheiratete nicht mehr trennen

Nur die Liebe zählt? Mitnichten, zumindest nicht in Corona-Zeiten, da zählte vor allem der Trauschein. Unverheiratete Paare aus verschiedenen Ländern konnten sich zum Teil seit Monaten nicht sehen. Doch nun naht ein Happy End - zumindest für die meisten.

Tausende binationale Paare sind wegen der Corona-Reisebeschränkungen seit Monaten getrennt. Das soll sich ab 10. August ändern - so kündigte es der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter, am Freitag auf Twitter an.

Von den Corona-Reisebeschränkungen betroffen sind aktuell unverheiratete Paare, von denen eine Person die Staatsbürgerschaft eines Nicht-EU-Lands hat. Dieser Person wird bislang die Einreise nach Deutschland aufgrund von Corona-Bestimmungen verwehrt.

Das müsste aber schon längst nicht mehr der Fall sein: Die EU-Kommission hat ihre Mitgliedsstaaten zuletzt Ende Juli aufgefordert, Ausländer in einer dauerhaften Beziehung mit einem Unionsbürger einreisen zu lassen. Ein Trauschein oder eine eingetragene Partnerschaft sind nach Aussage eines Kommissionssprechers dafür nicht nötig. Länder wie Dänemark, Österreich oder die Niederlande lassen Partnerinnen und Partner ihrer Landsleute bereits einreisen.

Eine europäische Lösung? Nur bedingt möglich

Betroffene Paare fordern vom Bundesinnenministerium bereits seit Wochen eine Aufhebung der Reisebeschränkungen. Minister Horst Seehofer (CSU) verwies allerdings bis zuletzt darauf, dass er eine europäische und keine nationale Lösung wolle. Im Bereich der Reisebeschränkungen gibt es auf der EU-Ebene nur Empfehlungen und keine Handlungsverpflichtungen. Jeder Mitgliedsstaat entscheidet separat, sodass eine europäische Lösung nur bedingt möglich ist.

Jetzt hat das Innenministerium angekündigt, die bestehende EU-Empfehlung in Deutschland umzusetzen und Paaren ein Wiedersehen zu ermöglichen. Damit kommt der Bundesinnenminister einer Forderung nach, die beim Koalitionspartner SPD schon länger laut war: "Deutschland sollte in Europa Vorreiter und nicht Nachzügler sein, wenn es darum geht, geliebte Menschen wieder zusammenzubringen, die durch Corona seit Monaten auseinandergerissen sind", schrieb Außenminister Heiko Maas (SPD) vor einer Woche auf Facebook.

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