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Quelle: www.imago-images.de/Müller-Stauffenberg

"BamS"-Interview

Müller will mehr Härte gegen Corona-Leugner

Demonstrationen schneller auflösen, gezieltes Durchgreifen, strenge Kontrolle von Gastronomielisten: Bei Verstößen gegen die Alltagsregeln zum Schutz vor Corona "müssen wir strenger werden", mahnt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller will Verstöße gegen die Alltagsregeln zum Schutz vor der Corona-Pandemie konsequenter verfolgen und bestrafen. "Die Corona-Leugner gefährden viele. Dafür gibt es keine Entschuldigung, da müssen wir strenger werden", sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag" [bild.de, Beitrag hinter Bezahlschranke].

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Demonstrationen schneller auflösen

"Demonstrationen werden wir schneller unterbinden, wenn das Maskengebot nicht beachtet wird. Dann verhängen wir Ordnungsgelder und lösen die Demo notfalls sofort wieder auf."
Müller räumte ein, dass man nicht alles mit staatlichen Eingriffen, Polizei und Repression durchsetzen könne. Aber bei den Unverbesserlichen müsse gezielt und hart durchgegriffen werden.

Die Berliner Polizei hat laut Müller von Mitte Juli bis Mitte August insgesamt 350 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung geschrieben. Dazu kommen die Verfahren der Ordnungsämter, wie er sagte. Die wolle Berlin personell verstärken. Seine Regierung werde dafür sorgen, dass die Gästelisten in der Gastronomie ordentlich geführt werden.

Skeptisch äußerte sich Müller zu Großveranstaltungen, von denen nach heutigen Erkenntnissen eine große Gefahr ausgehe. "Es wird vorerst keine Messen, Kongresse, Groß-Konzerte und Sportveranstaltungen mit etlichen Tausend Zuschauern ohne Auflagen geben können. Das geht meiner Ansicht nach erst dann, wenn ein Impfstoff oder ein wirksames Medikament gegen Corona zur Verfügung stehen." Das für September geplante Konzert mit 13.000 Zuschauern in Düsseldorf nannte er sehr riskant.

Traumjob Wissenschafts- oder Bauminister

Reiserückkehrer aus Risikogebieten sollten sich nach Müllers Ansicht an den Kosten für die Corona-Tests mindestens beteiligen. "Denn sie gehen bewusst ein Risiko ein und gefährden die Allgemeinheit."

Auf die Frage, welches Ministeramt in einer Bundesregierung er gerne übernehmen würde, sagte Müller: "Natürlich Wissenschafts- oder Bauminister!" Der 55-Jährige will bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 für den Bundestag kandidieren.

Sendung: Inforadio, 16.08.2020, 08.50 Uhr

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