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Video: Abendschau | 25.10.2020 | L. Thio / B. Ostermann / Studiogespräch O. Sundermeyer | Quelle: dpa/Paul Zinken

Demonstration ab Alexanderplatz

Gegner der Corona-Maßnahmen verstoßen bei Demo massiv gegen Auflagen

Wegen zahlreicher Verstöße gegen die Masken- und Abstandspflicht hat die Berliner Polizei am Sonntagnachmittag einen Demonstrationszug vom Alexanderplatz Richtung Friedrichshain untersagt. Zahlreiche Demonstranten ließen sich aber nicht aufhalten.

Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen am Sonntag in Berlin haben sich die Teilnehmenden weitgehend nicht an die Auflagen wie Mindestabstand und Maskenpflicht gehalten. Die Polizei untersagte daher einen Aufzug vom Alexanderplatz, wo sich etwa 2.000 Menschen versammelt hatten, nach Friedrichshain.

"Dennoch setzten sich mehrere 100 Teilnehmende in verschiedene Richtungen in Bewegung und haben sich nunmehr auf der Karl-Marx-Allee versammelt", teilte die Polizei mit. Eine Sprecherin beschrieb das Szenario als "bewegliche, dynamische Lage". 600 Beamte waren den Angaben zufolge im Einsatz.

Ein dpa-Reporter berichtete, Demonstranten auf dem Platz seien aus der Menge ausgebrochen. Demonstranten seien abseits des Alexanderplatzes ohne Polizeibegleitung umhergelaufen.

rbb24-Recherchereporter Olaf Sundermeyer sagte in der Abendschau auf die Frage, warum die Polizei nicht schneller eingegriffen habe: "Die Polizeistrategie ist darauf ausgelegt, sich defensiv zu verhalten, weil man auch nicht die Bilder einer Eskalation haben will. Der Innensenator hat vor Wochen schon mal gesagt: 'Ich kann nicht mit Wasserwerfern gegen Leute vorgehen, die keine Maske aufsetzen.' Und wir erleben jetzt schon seit Wochen, dass die Berliner Polizei mit diesen Protestformen überfordert ist und kein Mittel findet."

Versammlung in Friedrichshain aufgelöst

In Friedrichshain hatte der Demonstrationszug das ehemalige Kosmos-Kino zum Ziel, dort sollte eigentlich in diesen Tagen eine internationale Gesundheitskonferenz stattfinden. Am Nachmittag wurde die Versammlung vom Anmelder beendet, so die Polizei. Die Teilnehmer wurden aufgefordert, den Ort unverzüglich zu verlassen.

Nach rbb-Informationen wurde eine Demonstrationsteilnehmerin festgenommen, die zuvor einem Polizisten in die Hand gebissen hatte. Die Pressestelle der Polizei machte zu Festnahmen und möglicherweise Verletzten zunächst keine Angaben. Sie verwies auf eine Bilanz am Montag.

Kundgebung am großen Stern abgesagt

Eine weitere Demonstration, mit der in Berlin gegen die Corona-Politik protestiert werden sollte, wurde kurzfristig aus unbekannten Gründen abgesagt. Der Veranstalter habe die Demonstration am Großen Stern gegen 17.00 Uhr telefonisch abgesagt, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagabend. Ursprünglich waren zu der Kundgebung rund 10.000 Teilnehmer angemeldet worden. Einige hundert Demonstranten kamen dennoch zum Brandenburger Tor, dort blieb es friedlich.

 

Sendung: Abendschau, 25.10.2020, 19:30 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 25.10.2020 um 13:40 Uhr geschlossen

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