rbb24
  1. rbb|24
Video: Brandenburg Aktuell | 17.02.2021 | Rico Herkner | Quelle: rbb/A.Lepsch

Erste Brandenburgerin mit Corona Impfung

"Wäre nicht schlecht, wenn das alles mal wieder vorbei wäre"

Ruth Heise war die erste Brandenburgerin, die als Bewohnerin des Senioren-Wohnparks Großräschen gegen Corona geimpft wurde. Dort hat sich die Situation etwas entspannt, doch die Hälfte des Personals ist bisher nicht geimpft. Von Aline Lepsch

Der Medienauflauf war groß, als die damals 87-jährige Ruth Heise Ende Dezember 2020 als erste Brandenburgerin ihre Corona-Impfung bekam. Inzwischen hat sie auch die zweite Spritze bekommen. Nebenwirkungen oder Impfreaktionen hatte sie nicht. "Mir geht es sehr gut, ich kann nicht klagen", sagt sie.

Dass sie die erste Brandenburgerin ist, die gegen Corona geimpft wurde - das ist Ruth Heise ziemlich egal. Der Schutz ist ihr aber sehr wichtig, sagt sie, auch für ihr Allgemeinheit. 95 Prozent ihrer Mitbewohner im Senioren-Wohnpark Großräschen ((Oberspreewald-Lausitz) sind inzwischen geimpft.

Mehr zum Thema

Schutz vor Covid-19-Erkrankung

87-Jährige aus Großräschen erhält als erste in Brandenburg Impfung

       

Besuche weiterhin eingeschränkt

Im Heim ist durch Corona ein neuer Alltag entstanden, sagt Pflegedienstleiterin Heike Baumgarten. Die Besuche sind auch weiterhin stark eingeschränkt und auf eine Stunde begrenzt. Wer ins Haus will, wird getestet. Dadurch konnten bei 3.000 Tests sieben bis acht Corona-Infizierte herausgefischt werden, sagt Mitarbeiter Jens Brandes.

Viele Bewohnerinnen und Bewohner würden die Häufigkeit der Besuche vermissen. Spaziergänge an der frischen Luft seien vor der Pandemie oft gemeinsam mit den Angehörigen gemacht worden - jetzt versuchten Pflegekräfte und Betreuer das zu übernehmen. Außerdem würden sie sich bemühen, mit Zeitungsrunden, Brettspielen und viel Kreativität die Langeweile der Bewohner zu vertreiben.

Kein Zwang zur Impfung

Rund die Hälfte der Beschäftigten im Heim hat sich bisher nicht impfen lassen. Einrichtungsleiter Christian Raum erklärt das mit offenen Fragen und Unsicherheiten. Der Erklärungsbedarf werde noch eine Weile bestehen, sagte er. Zwingen könne er seine Mitarbeiter zur Impfung nicht. Raum wünscht sich mehr verlässliche Informationen und weniger Polemik - das würde das Leben sehr viel einfacher machen, sagt er.

Ruth Heise hat auch einen Wunsch: "Das wäre schon nicht schlecht, wenn das mit Corona mal irgendwann wieder vorbei wäre und sich alles wieder bissel normalisiert", meint sie.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.022021, 15.10 Uhr

Sendung:  

Artikel im mobilen Angebot lesen