Was Energie angeht, ist Brandenburg doppelgesichtig. Es ist, erstens, führend beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Das erkennt man an den vielen Windrädern, die durchaus nicht unumstritten sind. Sie bieten zwar die preisgünstigste Möglichkeit, Strom aus regenerativen Quellen zu erzeugen. Aber viele Anwohner wollen sie nicht vor der Nase stehen haben. Manche Naturschützer sehen die Turbinen an einigen Stellen kritisch, weil Vögel und Fledermäuse hineingeraten können.
Brandenburg ist aber, zweitens, auch einer der größten Produzenten des klimaschädlichen Kohlendioxids. Der Pro-Kopf-Ausstoß ist außergewöhnlich hoch. Das liegt an den beiden Braunkohle-Kraftwerken Jänschwalde und Schwarze Pumpe, die sehr viel Strom erzeugen. Und: Der Braunkohle-Abbau bedroht Dörfer, drei weitere Orte müssen möglicherweise weichen.
Braunkohle-Gegner lehnen neue Tagebaue deshalb ab. Braunkohle-Befürworter dagegen sagen, Strom aus Braunkohle sei vergleichsweise günstig, er stehe anders als Windstrom dann zur Verfügung, wenn er gebraucht wird. Zudem sei die Braunkohle-Industrie wichtig für die Wirtschaftskraft der Lausitz.