rbb24
  1. rbb|24
  2. Kultur
Video: Abendschau | 19.04.2020 | Milan Panek | Studiogespräch | Quelle: rbb/Abendschau

Corona-Krise

Die Berliner Clubszene blickt pessimistisch in die Zukunft

Seit gut einem Monat sind die Berliner Clubs geschlossen. Die Szene, die ohnehin nur eine geringe Gewinnmarge hat, trifft die Corona-Krise besonders hart - und wohl auch besonders lange. Das erwartet jedenfalls die Vorsitzende der Clubcommission. 

Die Clubszene in Berlin blickt angesichts der Corona-Krise pessimistisch in die Zukunft. Die Vorsitzende der Clubkommission, Pamela Schobeß, sagte am Sonntag der rbb-Abendschau, sie rechne damit, dass die Clubs die letzten Einrichtungen seien, die wieder aufmachen dürfen.

Mehr zum Thema

Interview | Livestreams aus Berliner Clubs

"Damit die Betroffenen ihre Miete zahlen können"

  

"United we stream" bringt bislang 400.000 Euro

Im Moment verdiene man fast nichts. Deswegen benötige man eine öffentliche Förderung, so Schobeß. Der Kulturfonds des Senats sei ein guter Ansatz. Es werde aber wohl noch eine Weile dauern, bis die Gelder bei den Antragstellern ankommen.

Die Clubszene leide unter den Einnahmeausfällen besonders, weil die Gewinnmarge in der Branche im Schnitt bei etwa einem Prozent liege. Schobeß lobte die Internet-Aktion "United we stream". Durch die Livestreams der Clubs seien bisher immerhin 400.000 Euro zusammengekommen. "Jeder Tropfen hilft, um zu überleben", so Schobeß, die selbst den Club "Gretchen" betreibt.

"Was wir jetzt verlieren, holen wir nie wieder rein"

Zinslose Kredite hingegen seien keine Hilfe. "Wir können die Kredite nicht zurückzahlen. Das, was wir jetzt verlieren, können wir nie wieder reinholen", gibt Schobeß zu bedenken. Zwar hätten verschiedene Clubbetreiber schon versucht, Kredite zu beantragen, die seien aber nach ihrem Wissen von den Banken alle abgelehnt worden.

Seit dem 14. März sind die Clubs in Berlin geschlossen. Die Partyszene stellt für Berlin einen großen Wirtschaftsfaktor dar. Laut einer Studie der Clubcommission kommt ein Viertel aller Hauptstadttouristen allein zum Feiern nach Berlin. Jährlich erwirtschaften die Clubs einen Umsatz von rund 170 Millionen Euro. Rund 9.000 Mitarbeiter beschäftigen Berlins Clubs. Dazu kommen Tausende freiberufliche Künstler.

Artikel im mobilen Angebot lesen