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Quelle: dpa

Arbeiten, unterstützen, beistehen

So können Sie anderen durch die Corona-Krise helfen

Corona wirbelt den Alltag durcheinander: Viele Menschen brauchen nun Hilfe. Und fast ebenso viele wollen und können helfen und arbeiten. rbb|24 listet Kontakte, Ansprechpartner und Hinweise auf für alle, die anderen zur Seite stehen wollen oder Hilfen anbieten können.

Hilfsangebote auf Internetseiten, den sozialen Netzwerken, Portalen oder einfach per Telefon: Viele Menschen bieten derzeit ihre Unterstützung an. Das passiert oft über Vereine und Institutionen, die Bezirke oder Gemeinden - und sehr oft ganz einfach durch Privatpersonen. Dabei geht es sowohl um Ganztagstätigkeiten aber auch um Alltagshilfe für Ältere, für weniger mobile Nachbarn, Alleinerziehende, Familien oder ganz einfach für jeden, der Hilfe oder Unterstützung braucht. Hier finden Sie Ansprechpartner, an die Sie sich wenden können, wenn Sie helfen wollen.

Sonderregelung für Minijobber und Kurzarbeiter

Dabei gilt aktuell: Um in diesen Notzeiten Hilfen zu erleichtern, die bislang oft von Studenten und anderen Arbeitnehmern im Rahmen der sogenannten Minijobs erledigt wurden (450 Euro im Monat oder 5.400 Euro im Jahr), hat die Bundesregierung nun Minijobbern [minijob.zentrale.de] gestattet, diesen Einnahmerahmen zu überziehen, also mehr zu arbeiten und zu verdienen.

Eine ähnliche Regelung gibt es derzeit beim Kurzarbeitergeld. Die Bundesregierung hat die Hinzuverdienstmöglichkeiten gelockert: Wer in systemrelevanten Branchen und Berufen unterstützt, muss sich das dabei verdiente Entgelt nicht auf das Kurzarbeitergeld anrechnen lassen.  

Jobs und Tätigkeiten

Ärztinnen und Ärzte

Auch die Bundesagentur für Arbeit [externer Link] appelliert an Arbeitgeber im Gesundheitsbereich und an Arbeitnehmer in den Heil- und Pflegeberufen, sich an die Bundesagentur zu wenden. Der Pressesprecher der Berliner Agentur für Arbeit, Matthias Loke, sagte rbb|24, die Agentur bündele hier die Angebote und Anfragen neu und wolle in den kommenden Tagen über ein Internetportal die Angebote leichter zugänglich machen.

Auch der Berliner Senat bietet auf seinen Seiten berlin.de Jobangebote im Gesundheitsbereich, um hier die Berliner Krankenhäuser und Kliniken auf der Suche nach Arztinnen und Pflegerinnen zu unterstützen.

Die Seite ehrenamt-in-brandenburg.de wurde von der Landesregierung ins Leben gerufen. Sie bietet Infos zum "Freiwilligen Engagement in Zeiten der Corona-Pandemie" wie es offizielle heißt.

Krankenpflegerinnen und -pfleger

Mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums und verschiedener großer Medien versucht das Portal wirwollenhelfen.com Mitarbeiter und Helfer für die Krankenversorgung zu vermitteln.  

Das Portal Pflegestuetzpunkdeberlin.de  versucht auf seinen Seiten, die bislang laufende Beratung und Vermittlung von Hilfe nun online zu leisten. Das Portal bietet zu Pflege und Pflegeunterstützung auch eine Hotline unter der Telefonnummer 0800 59 500 59 an.

Helfer und Arbeitskräfte in der Landwirtschaft

Die Seite erntehelfer-gesucht.de ist eine Art Jobliste, in die Arbeitgeber ihren Bedarf an Arbeitnehmern eintragen.

Auf den Seiten der Aktivisten von wir-haben-es-satt.de machen diese darauf aufmerksam, dass Krankheitsfälle und Reisebeschränkungen es der Landwirtschaft und Verarbeitung momentan schwer machten: Arbeitskräfte werden krank und Saisonarbeitskräfte aus dem europäischen Ausland bleiben weg. Hier biete man nun verschiedene Portale und Ansprechpartner für zumindest temporäre Beschäftigung.

Die Plattform daslandhilft.de vom Bundesverband der Maschinenringe mit Unterstützung des Landwirtschaftsministerium bietet Arbeitnehmern und Arbeitgebern die Möglichkeit einen Einsatz beziehungsweise helfende Hände zu finden. Ein Maschinenring ist eine Vereinigung, in der Landwirte sich gegenseitig unterstützen. 

Zwei Universitäten haben mit Unterstützung des Bundeswirtschaftsministerium die Seite cleverackern.de aufgesetzt, auf der Landwirtschaftsbetriebe Arbeitnehmer und Arbeitnehmer Unternehmen finden können.  

Die Seite heldfarmen.de ist in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung entstanden. Sie bietet Jobs und Jobsuchen - sowohl über eine App als auch auf einer Webseite.

Das Job-Portas "Demeter Online-Jobbörse" www.demeter.de/jobboerse bietet für Jobs auf Höfen mit Bio- oder Demeter-Siegel.

Die Plattform erntenhelfen.de richtete sich ursprünglich vor allem an Studierende und vermittelt deren Angebote an Betriebe weiter. Die Daten sind dadurch nicht öffenlich. Anbieter von Jobs erhalten nach Anmeldung die Daten von Jobsuchenden, die Jobsuchenden erhalten nach Anmeldung die Daten von Jobanbietern aus ihrer Region.

Das Portal land-arbeit.com ist ein Job- und Arbeitskräftevermittlungsportal, ins Leben gerufen von einem Netzwerk von Brandenburger Höfen und Bauern. Die Daten sind dabei nicht öffentlich, sondern nach der Registrierung bekommen die Höfe ebenso wie die Arbeitsuchenden Angebote entsprechende ihres Profils.

Weitere wichtige Tätigkeiten

Unterstützer beim Verteilen bei der Hilfsgüter der Tafeln

Der Berliner Fahrradclub hat wegen der Schließung der Tafeln gemeinsam mit Extinction Rebellion eine dezentrale Versorgung mit Lastenrädern ermöglicht und braucht dafür Fahrer. Zwar haben sich zum Start der Initiative vor wenigen Tagen viele Freiwillige gemeldet, doch appellieren die Aktivisten, immer wieder auf der Seite des ADFC nachzusehen, ob hier noch Hilfe und Unterstützer gebraucht werden.

Helfer für Behördengänge und Besorgungen

Drei Berliner haben eine Plattform geschaffen, auf der Menschen anderen helfen können, die aktuell freiwillig oder behördlich angeordnet in häuslicher Quarantäne sind: quarantänehelden.de. Wer Hilfe braucht oder helfen kann bei wichtigen Behördengängen und für kleine Besorgungen, kann hier mitmachen.

Verschiedene Dienste in der Bundeswehr

Der Reservistenverband der Bundeswehr ruft ehemalige Soldaten mit einer medizinischen oder sanitätsdienstlichen Ausbildung, die aber nun in anderen Berufen tätig sind, auf, sich zum Einsatz in der Bundeswehr zu melden. Sie würden damit "unterstützen und fehlende Kapazitäten auffangen und zu verstärken, um die Krise zu meistern".

Der Verband wendet sich vor allem an Reservisten mit Kenntnissen und Kompetenzen als Pflegefachkraft Intensivpflege, Krankenpfleger/in, Notfallsanitäter/in, Medizinisch-technische/r Laborassistent/in oder Pharmazeutisch-technische Assistent/in. Sie sollen sich beim Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr melden über die E-Mail-Adresse: reserve.hilft@bundeswehr.org

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