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Audio: Inforadio | 28.05.2020 | Interview mit Dietmar Woidke | Quelle: dpa/Gregor Fischer

Brandenburger Ministerpräsident

Woidke sieht Normalbetrieb an Schulen und Kitas erst nach den Ferien

In diesem Schuljahr wird an Brandenburger Schulen kein normaler Unterricht mehr stattfinden können, so sieht das Ministerpräsident Woidke. Derzeit seien noch zu viele Lehrkräfte notwendig, um den Unterricht sicher zu stellen.

Korrekturhinweis: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es, dass Kitas und Schulen laut Ministerpräsident Woidke "nicht vor Herbst" zum Normalbetrieb zurückkehren werden. Gemeint war jedoch der Beginn des neuen Schuljahres, der aufgrund der früheren Sommerferien in diesem Jahr bereits Anfang August liegt. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

In Brandenburg wird es bis in diesem Schuljahr keine Rückkehr zum normalen Unterricht geben können. Das sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dem rbb am Donnerstag. Vielmehr werde daran gearbeitet, bis August Normalität an den Schulen des Landes herzustellen. "Wahrscheinlich noch nicht im ganz normalen Regelbetrieb", so Woidke im Inforadio. "Aber wir werden alles dafür tun, dass dann alle Kinder wieder regelmäßig in die Schule gehen können."

Ein Grund, warum das vor den Schulferien nicht geschafft werden könne, sei der vergleichsweise frühe Beginn im Juni. Es bestünden aber noch einige offene Fragen, sagte er. Etwa die Anzahl der Klassenräume, Abstände zwischen den Tischen oder die Zahl der benötigten Lehrkräfte. "Das sind alles Dinge, die müssen mit beachtet werden", so Woidke. "Das muss mit den Schulträgern besprochen werden. Hygienekonzepte müssen umgesetzt werden." Man sei auf einem guten Weg dahin.

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Rückkehr zur Normalität an Kitas besonders herausfordernd

Auch in den Kitas werde erst im kommenden Schuljahr wieder ein Regelbetrieb angeboten werden können, der sich an das Gewohnte stärker annähere. "Das hängt mit einer ganzen Reihe von Sachen zusammen. Erstens haben wir eine sehr hohe Betreuungsquote", so Woidke. Zudem gebe es Regionen, in denen der Bedarf an Plätzen besonders groß sei - etwa in Potsdam, wo es heute schon sehr beengt an einigen Kitas zugehe. "Und deswegen wird es bei uns ein bisschen länger dauern."

Woidke spricht sich für Überprüfung der Regelungen alle zwei Wochen aus

In Brandenburg gelten seit Donnerstag weniger Corona-Beschränkungen. So dürfen unter anderem Fitnesstudios, Freibäder und Spielhallen wieder öffnen. Mit jeder Lockerung gehe ein Risiko einher, so Woidke, "dass die Krankheit zurückkommt und zwar im stärkeren Maße". Auf der anderen Seite, sei er sicher, dass die Bevölkerung verantwortungsvoll mit der neuen Situation umgehen werde. "Und [die Menschen] diese Lockerung nicht als Entwarnung nehmen, sondern als Freiheiten, die wir wieder neu nutzen können in Zeiten der Pandemie", so Woidke.

Der Ministerpräsident ging ebenfalls darauf ein, dass in Brandenburg die Kontaktbeschränkungen bis Mitte Juni gelten, gleichzeitg die Länder aber mit der Bundesregierung ein Bestehen bis Ende Juni vereinbart haben. In Brandenburg habe man "ganz bewusst immer einen zwei-wochen-Rhythmus für die Eindämmungsverordnung gewählt", sagtre er, damit sich sowohl die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die durchsetzenden Behörden an die neuen Regelungen geöhnen könnten. "Deswegen sind wir nicht so sprunghaft vorgegangen wie andere Bundesländer, sondern haben immer versucht, möglichst mit Bedacht, möglichst ruhig, die Regelungen [...] auch eine Weile durchzuhalten", so Woidke.

Das Thema werde auch in einer virtuellen Konferenz zwischen den Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Mitte Juni wieder zur Sprache kommen.

Sendung: Inforadio, 28.05.2020, 9.40 Uhr

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