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Audio: rbb 88,8 | 23.06.2020 | 08:00 Uhr | Lydia Mikiforow | Quelle: dpa/C. Soder

Nach Feiern in Hasenheide und Gleisdreieck

Geisel fordert harte Strafen für illegale Partys

In Berliner Parks feiern Hunderte Menschen illegale Partys. Dabei kommt es auch zu Ausschreitungen mit der Polizei. Nun fordert der Innensenator harte Strafen für die Feiernden, versichert aber, dass die Polizei die Lage unter Kontrolle habe.

Angesichts illegaler Partys in Berliner Parks und Angriffen auf Polizisten hat Innensenator Andreas Geisel (SPD) harte Strafen gefordert. Das sei nötig, "damit deutlich wird, dass Regeln
durchgesetzt werden und dass es nicht ohne Konsequenzen bleibt, Menschen in dieser Art und Weise anzugreifen", sagte Geisel am Dienstag dem rbb.

Trotz der Partys in Parks und Grünflächen, wie in der Hasenheide vor einigen Tagen und wiederholter Krawalle sieht der Innensenator keine größeren Probleme. "Selbstverständlich hat die Berliner Polizei die Lage unter Kontrolle". Es sei aber leider trauriger Alltag, dass es auch in Berlin Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten gebe. Es werde dann deeskaliert, aber auch entschlossen durchgegriffen, wenn es notwendig sei, so Geisel.

Geisel: Partymacher sind testosterongesteuerte junge Männer

Bei den Feiernden handelt es sich laut Geisel vor allem um "testosterongesteuerte junge Männer, die sich versammeln und glauben, die Regeln gelten nicht für sie und sie müssten keine Rücksicht auf andere Menschen nehmen. Das ist ein höchst unsoziales Verhalten". Diejenigen, die festgenommen wurden, sollten deshalb harte Strafen erhalten, auch um ein Exempel zu statuieren, dass Regelbrüche nicht ohne Konsequenzen blieben.

Eine permamente Überwachung der Einhaltung der Corona-Regeln sei nicht möglich, so Geisel weiter, denn in einer 3,7-Millionen-Einwohner-Stadt könne man nur Schwerpunkte setzen und appellieren, sich an Regeln zu halten. Das sei nur möglich, "wenn die Menschen im Kopf verstehen, dass sie sich selber und damit auch andere schützen müssen".

Hasenheide und Gleisdreick sind die neuen Party-Hotspots

Am Wochenende hatten sich Hunderte zumeist junge Leute in der Hasenheide in Neukölln zum Trinken und Feiern getroffen. Nach Angaben der Polizei gab es Samstagnacht Beschwerden wegen lauter Musik. Auch die Corona-Mindestabstände seien nicht eingehalten worden. Die Polizei beschlagnahmte eine Musikbox. Am Sonntagabend feierten und tanzten dort nach Augenzeugenberichten erneut mehrere Hundert Menschen.

Zuvor waren im Park am Gleisdreieck Sicherheitskräfte von feiernden jungen Menschen mit Flaschenwürfen angegriffen worden. Die Polizei kündigte daraufhin an, angesichts des sommerlichen Wetters verstärkt in den beliebten Parks zu kontrollieren. "Wir wissen, dass sich junge Leute da treffen. Wir werden Präsenz zeigen."

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