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Video: Brandeburg Aktuell | 27.06.2020 | Mona Ruzicka | Quelle: dpa-Zentalbild

Touristen aus Corona-Hotspots

Brandenburger Hotelverband befürwortet Übernachtungsverbote

Die Ferien haben begonnen, auch die Berliner und Brandenburger starten in den Urlaub. Gleichzeitig greift in vielen Bundesländern ein Beherbergungsverbot für Menschen aus Corona-Risikogebieten. Nur wer einen negativen Test nachweisen kann, darf übernachten.

Seit Samstag gilt in zwölf von 16 Bundesländern eine Regelung für Urlauber aus deutschen Corona-Risikogebieten: Nur wer mit einem Attest nachweisen kann, dass er nicht mit dem Virus infiziert ist, darf in Hotels, Pensionen und anderen Unterkünften übernachten. Das Attest "muss sich auf eine molekularbiologische Testung stützen, die höchstens 48 Stunden vor der Anreise vorgenommen worden ist", heißt es in dem Beschluss von Bund und Ländern vom Freitag. Berlin und Brandenburg hatten diese Regeln schon vorab verhängt.

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"Um Unheil von uns fernzuhalten"

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) befürwortete am Samstag die Regelung. Er tue sich zwar mit der Entscheidung auch schwer, sagte der Brandenburger Dehoga-Präsident Olaf Schöpe am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. "Ich denke aber, um Unheil von uns fernzuhalten, muss es diese Restriktionen geben."

Schöpe sagte, er hoffe, dass die Leute nicht zahlreich vor den Hotels und Pensionen stünden und dann wieder zurückgeschickt werden müssten. Informationen dazu hatte er zunächst nicht. Er gehe aber davon aus, dass die Menschen aus den betroffenen Landkreisen selbst die Information über die Beschränkungen hätten.

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Das Beherbergungsverbot, das Brandenburg am Freitag verhängte, gilt in Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und auf Campingplätzen. Wer seit Samstag (27. Juni) aus einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt kommt, in dem oder in der es in sieben Tagen vor der Abreise mehr als 50 neue Infektionen pro 100.000 Einwohner gab, darf nicht mehr einreisen. Einreisen darf in jedem Fall, wer aus beruflichen oder medizinischen Gründen zwingend notwendig nach Brandenburg kommt.

Das Beherbergungsverbot ist auch eine Reaktion auf einen Virusausbruch in Nordrhein-Westfalen. In einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies wurden mehr als 1.500 Menschen positiv auf das Virus getestet. Das Land NRW schränkte für die beiden betroffenen Kreise Gütersloh und Warendorf das Alltagsleben vorläufig bis zum 30. Juni wieder deutlich ein.

Laut Robert Koch-Institut fiel im Kreis Warendorf die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage mit 47,9 inzwischen wieder unter den entscheidenden Wert von 50. Auch im Kreis Gütersloh sank die Kennziffer weiter. Mit 177,7 Fällen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (zuvor 192,8) liegt der Wert aber weiter deutlich über der Marke von 50.

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