rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik
Quelle: dpa/R. Michael

339 neue Fälle

Berlin verzeichnet höchste Zahl an Corona-Neuinfektionen

339 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden: So viele neue Fälle hat es in Berlin seit Beginn der Pandemie noch nie gegeben. Drei Bezirke liegen über dem 7-Tage-Inzidenz-Wert von 50 auf 100.000. Die Ampel für die Neuinfektionen steht auf Rot.

Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in Berlin steigt weiterhin stark. Binnen 24 Stunden sind 339 neue Fälle hinzugekommen. Es ist die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie.

Pro 100.000 Einwohner infizierten sich in den vergangenen sieben Tagen 34,5 Menschen, wie die Gesundheitsverwaltung am Freitag mitteilte, dieser Teil der Corona-Ampel bleibt damit rot. Weit über diesem Durchschnitt liegt der Wert im Bezirk Mitte (59,6), gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg (53,7) und Neukölln (51,5).

Allerdings ist aktuell auch die Zahl der Tests deutlich höher als noch im März, als der bisherige Höchststand von 292 Fällen erreicht wurde. Lagen die Kapazitäten im März bei ungefähr 20.000, wurden vergangene Woche über 51.000 Tests durchgeführt. Die Tatsache, dass aber nun mehrere Wochen in Folge der Anteil positiver Tests steigt, zeigt nach einhelliger Meinung von Experten, dass das Infektionsgeschehen in Berlin wieder Fahrt aufnimmt.

Hintergrund

Corona-Grafiken

Das sind die aktuellen Fallzahlen in Berlin und Brandenburg

Die Zahl der Todesfälle liegt nun bei 231: Damit sind in den vergangenen 24 Stunden zwei weitere Menschen an Covid19 in Berlin verstorben. Auf der Intensivstation werden derzeit 35 Menschen behandelt, zwei mehr als am Donnerstag.

Quarantäne für Reisende aus Mitte und Neukölln

Wegen der stark gestiegenen Zahl von Neuinfektionen in Berlin hat die Landesregierung von Rheinland-Pfalz am Freitag die Berliner Bezirke Mitte und Neukölln in die Liste von Risikogebieten aufgenommen. Für Reisende, die aus diesen beiden Bezirken einreisen gilt damit eine Quarantänepflicht von 14 Tagen. Ausnahmen gelten nur für Einreisende, die sich maximal 24 Stunden in Rheinland-Pfalz aufhalten oder einen höchstens 48 Stunden alten Negativtest vorweisen können. Zuvor hatte bereits Schleswig-Holstein bekanntgegeben, dass auch dort eine Quarantänepflicht für Besucher aus Berlin-Mitte gilt.

Neben Berlin-Mitte und Neukölln gelten auch Hamm, Remscheid und der Landkreis Rhön-Grabfeld als Risikogebiete.

Hintergrund

Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg

Zwei Bundesländer schicken Reisende aus Berliner Bezirken in Quarantäne

Unterschiedliche Auslegung der RKI-Vorgaben

Beide Bundesländer legen damit die Vorgaben des Robert Koch-Instituts [rki.de] strenger aus als alle anderen Bundesländer. Die sehen vor, dass für eine Quarantäneanordnung nicht einzelne Stadtbezirke, sondern nur die Zahl der Neuinfektionen der gesamten Stadt als relevant betrachtet werden.

So schaut etwa die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern auch die Fallzahlen der Stadt als Ganzes, teilte das Gesundheitsministerium in Schwerin dem rbb am Freitagnachmittag mit. Hier liegt die Stadt mit derzeit 34,6 Infektionen pro 100.000 Einwohner deutlich unter dem RKI-Grenzwert von 50. "Für Einwohnerinnen und Einwohner aus der Hauptstadt gibt es deshalb derzeit keine Einschränkungen", so ein Sprecher des Ministeriums.

2.600 Neuinfektionen bundesweit

Auch in Brandenburg ist die Zahl der Corona-Fälle erneut gestiegen. Das Gesundheitsministerium meldete am Freitag 40 neue bestätigte Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Die meisten gab es im Landkreis Potsdam-Mittelmark, nämlich zwölf. Dahme-Spreewald meldete acht und der Landkreis Havelland vier. Aufs ganze Land gerechnet liegt die Zahl der Neuansteckungen im Moment im Schnitt noch weit unter dem Wert, ab dem die Landesregierung zum Beispiel private Feiern einschränken will.

Bundesweit erreichte am Freitag die Zahl der Neuinfektionen den höchsten Wert seit der zweiten Aprilhälfte. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2.673
neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen bekanntgab. Zuvor hatte der Wert binnen weniger Tage schon zweimal die Schwelle von 2.500 überschritten.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 294.395 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 2.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.508. Das sind acht mehr als am Vortag. Rund 259.500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Artikel im mobilen Angebot lesen