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Audio: Inforadio | 12.11.2020 | O-Ton Norman Heise vom Landeselternausschuss | Quelle: imago images/Cavan Images

Vorstoß in Nordrhein-Westfalen

Berlin und Brandenburg planen keinen früheren Beginn der Weihnachtsferien

Nordrhein-Westfalen hat es vorgemacht und den Start der Weihnachtsferien um zwei Tage vorgezogen, andere Bundesländer könnten folgen. Berlin und Brandenburg wollen bislang nicht folgen - hier starten die Ferien allerdings sowieso früher.

Berlin und Brandenburg planen aktuell keinen früheren Start der Weihnachtsferien.

Ein Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Bildung sagte am Donnerstag, derzeit sei nicht beabsichtigt, die Ferien vorzuziehen. "Wir starten sowieso früher, als das in Nordrhein-Westfalen vorgesehen war", erklärte der Sprecher. Am Mittwoch hatte Nordrhein-Westfalen mitgeteilt, die Schule solle wegen der Corona-Pandemie zwei Tage früher als geplant enden [wdr.de]. In Berlin beginnen die Ferien laut Plan am 21. Dezember.

Brandenburg hat noch früher Ferien als Berlin

Auch das Brandenburger Bildungsministerium sieht keinen Bedarf, die Ferien nach vorne zu verlegen, teilte eine Ministeriumssprecherin dem rbb auf Anfrage mit. Der letzte Schultag in Brandenburg ist Freitag, der 18. Dezember 2020, also fast eine Woche vor Heiligabend. Vereinzelt könne es Schulen in Brandenburg geben, die variable Ferientage nutzen, um sie an den Beginn oder das Ende der Ferien zu legen, hieß es. Das sei in Ordnung, so die Sprecherin. Das könnten die Schulen nach eigenem Ermessen entscheiden.

Um den Familien "ein möglichst unbeschwertes Weihnachtsfest zu ermöglichen", hatte sich Nordrhein-Westfalen dazu entschieden, den 21. und 22. Dezember freizugeben. Der letzte Schultag in diesem Jahr ist damit auch dort der 18. Dezember.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Donnerstag im rbb-Interview von einem "pragmatischen Vorschlag" gesprochen, der eine Rolle spielen könne. Allerdings müsse laut Spahn jedes Bundesland für sich entscheiden, auch nach dem jeweiligen Infektionsgeschehen.

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Familien müssten gegebenenfalls umorganisieren

Der Vorsitzende des Berliner Landeselternausschusses, Norman Heise, sagte dem rbb, dass sich nicht klar beantworten lasse, was für die Eltern besser sei. Sicherlich werde es Befürworter für eine Vorverlegung der Weihnachtsferien geben. "Aber andere Eltern haben andere Pläne und werden das ablehnen", so Heise.

Sabine Junge, Schulleiterin der Trelleborg-Schule in Berlin-Pankow, äußerte sich positiv zu der Idee von verfrühten Ferien, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Sie mahnte aber an, dass Klassenarbeiten bis in den Dezember hinein geplant seien. Da die Oberschulenempfehlungen für die Sechstklässler im Januar erstellt würden, müssten noch im Dezember alle Zensuren erfolgen. Sie sprach sich für eine schnelle Entscheidung aus, damit gegebenenfalls "noch Umplanungen stattfinden können".

Die Ferien könnten auch hinten verlängert werden

Pankows Gesundheits- und Bildungsstadtrat, Torsten Kühne (CDU), hatte dem "Tagesspiegel" gesagt, seiner Meinung nach es sei "sinnvoller, die Ferien zu verlängern, damit umgekehrt Infektionen aus dem familiären Umfeld zu Weihnachten nicht danach in die Schulen getragen werden. Die Gefahr würde ich für größer einschätzen."

Sendung: rbb24, 12.11.2020, 13 Uhr

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