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Audio: Antenne Brandenburg | 02.09.2019 | Marie Schäffer | Quelle: imago-images/Müller/Hessland

Erstes grünes Direkmandat

Potsdamer Grüne jagt Klara Geywitz das Direktmandat ab

Einer jungen Politikerin ist das Kunststück gelungen: Marie Schäffer hat das erste Direktmandat der Grünen in Brandenburg geholt. Ausgerechnet Klara Geywitz unterlag ihr, die erst kürzlich ihren Hut in den Bewerberring um den SPD-Bundesvorsitz geworfen hatte.

Klara Geywitz, Bewerberin um den SPD-Bundesvorsitz, hat bei der Brandenburger Landtagswahl ihr Direktmandat in Potsdam verloren. Mit 144 Stimmen wurde die Brandenburger Landtagsabgeordnete bei der Abstimmung am Sonntag von Marie Schäffer von Bündnis90/Die Grünen überholt.

Schäffer bekam 27 Prozent der Stimmen (10.957 Stimmen). Geywitz folgte knapp dahinter auf 26,7 Prozent (10.813). Geywitz gratulierte Schäffer noch am Sonntagabend auf Twitter und kommentierte: "Es war ein spannender Wahlkampf."

Für die Grünen ist es das erste Direktmandat Landtagswahlen in Brandenburg überhaupt.

28-jährige Informatikerin aus Potsdam

Von der Partei kamen entsprechend erfreute Reaktionen: "Das ist der Wahnsinn!", kommentierte Ricarda Budke, Sprecherin der Grünen Jugend Brandenburg. "Mit Marie Schäffer hat eine junge Frau nach einem grandiosen Wahlkampf gezeigt, dass in Ostdeutschland Direktmandate für Weltoffenheit und ambitionierten Klimaschutz gewonnen werden". 

Schäffer ist nach Angaben der Grünen 28 Jahre alt, Informatikerin und lebt in Potsdam. Aktiv ist die Beisitzerin im Landesvorstand vor allem in den Bereichen Digitalpolitik, Demokratie und Recht [gruene-brandenburg.de].

Im Wahlkreis Potsdam I (21) liegen die Grünen mit 29,1 Prozent auch bei den Zweitstimmen vor der SPD (25,0 Prozent). Auf den nächsten Plätzen folgen Die Linke (13,5 Prozent), die CDU (11,6 Prozent), die AfD - deutlich unter dem Landeswert - mit 9,4 Prozent und die FDP mit 5,0 Prozent. [Ergebnisse bei tagesschau.de]

Geywitz will Bundesvorsitzender werden

Für Geywitz dürfte das Ergebnis ein Rückschlag sein bei ihrer derzeitigen Bewerbung um den Parteivorsitz - auch wenn sie mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz einen prominenten Kandidaten an ihrer Seite hat. Insgesamt acht Duos treten an, am Sonntag endete die Bewerbungsfrist. Ab kommender Woche sollen sich die Bewerber zunächst auf Regionalkonferenzen der Parteibasis präsentieren, bevor die Mitglieder über die künftige Führung entscheiden. Abgesegnet werden muss das Ergebnis dann noch auf einem Parteitag im Dezember.

Geywitz, frühere Generalsekretärin der Brandenburger SPD, steht auf Platz zehn der Landesliste [spd-brandenburg.de].

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