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Quelle: imago images / Roland Mühlanger

Entscheidung am 20. Juni

Berliner Amateurfußball-Klubs überwiegend für Saisonabbruch

Die Tendenz ist klar: Die Berliner Amateurfußballer sind für einen Saisonabbruch. Die Entscheidung kann aber erst auf einer Mitgliederversammlung im Juni fallen. Der Verband will zuvor ein juristisches Gutachten einholen - auch um sich gegen Klagen abzusichern.

Im Berliner Amateurfußball zeichnet sich ein Abbruch der Saison ab. Die Klubs hätten "ein klares Meinungsbild hinterlegt, in dem die überwiegende Anzahl einen Saisonabbruch wünscht", teilte der Berliner Fußball-Verband (BFV) am Donnerstag mit. Aus juristischen Gründen müssen die Klubs dennoch bei einem außerordentlichen virtuellen Verbandstag über einen Abbruch oder eine Verlängerung abstimmen. Dieser soll am am 20. Juni stattfinden.

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BFV will juristisches Gutachten einholen

"Das Präsidium des Berliner Fußball-Verbandes nimmt zur Kenntnis, dass die Mehrheit der Berliner Vereine einen Saisonabbruch favorisiert. Dieses Meinungsbild gilt es zu respektieren", sagte BFV-Präsident Bernd Schultz. Wie aus der Mitteilung des Verbandes hervorgeht, habe aber eine kurzfristige juristische Prüfung des BFV-Ausschusses für Recht und Satzung ergeben, dass das Präsidium des Berliner Fußball-Verbandes nicht berechtigt sei, über einen Saisonabbruch oder über eine Saisonverlängerung zu entscheiden. 

Vor der Mitgliederversammlung will der BFV zudem auch ein juristisches Gutachten einholen - wohl vor allem auch, um sich gegen mögliche Klagen abzusichern. "Ich habe in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass ein Saisonabbruchszenario ein nicht überschaubares Haftungsrisiko für den Verband mit sich bringt", sagte Kevin Langner, Geschäftsführer des BFV. "Diesen Sachverhalt werden wir mit einem juristischen Gutachten unterlegen, damit jede Vereinsvertreterin und jeder Vereinsvertreter eine umfassende Faktenlage für seine Entscheidungsfindung hat."

Der ursprüngliche außerordentliche Verbandstag am 13. Juni 2020 wurde vom Präsidium abgesagt.

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze

Wird die Saison abgebrochen, blieben 12.805 Partien in allen Spiel- und Altersklassen ungespielt. Das gilt für den Ligabetrieb - die Pokalwettbewerbe sind von der Entscheidung am 20. Juni ausgenommen. Die Begegnungen in den Wettbewerben bei den A-Junioren, den 1. Frauen und im Landespokal der 1. Herren sollen weiterhin absolviert werden, da sich über ihre Sieger die Teilnehmer für die DFB-Pokalwettbewerbe in der Folgesaison ermitteln.

Wer in den jeweiligen Ligen nach einem wahrscheinlichen Saisonabbruch als Meister oder Absteiger gilt - beziehungsweise ob überhaupt Mannschaften den Gang in eine tiefere Liga antreten müssen -, steht indes noch nicht fest. Für die Regelung dieser Frage stehen derzeit drei Varianten zu Debatte. Nach einer Umfrage des Verbandes hatten sich die meisten Vereine dafür ausgesprochen, die Tabelle nach Hinrundenschluss zum Maßstab zu nehmen - und auf dieser Grundlage zwar Aufsteiger zu küren, aber keinen Klub absteigen zu lassen.

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