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Video: rbb24 | 05.06.2020 | Torsten Michels | Quelle: imago images/Matthias Koch

Keine Aufstiegschance für Altglienicke und Cottbus

NOFV beschließt Regionalliga-Abbruch

Vieles hatte schon darauf hingedeutet, nun ist es offiziell: Der Nordostdeutsche Fußball-Verband hat die Saison in der Regionalliga abgebrochen. Per Quotientenregel heißt der Meister Lok Leipzig, Altglienicke und Cottbus verpassen somit die Chance zum Aufstieg.

Die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison in der Regionalliga-Nordost ist offiziell abgebrochen. Das hat das Präsidium des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) auf einer digitalen Konferenz am Freitagabend beschlossen. Die Klubs hatten zuvor bis Freitag Zeit, gegenüber dem Verband eine verbindliche Aussage im Bezug auf einen Saisonabbruch abzugeben. Der MDR hatte zuerst berichtet [mdr.de].

"Wir haben für den Bereich des NOFV für alle Spielklassen heute endgültig die Entscheidung über die Beendigung der Saison getroffen", bestätigte Bernd Schultz, Vize-Präsident des Nordostdeutschen und Präsident des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) dem rbb.

Lok Leipzig per Quotientenregel Meister

Die Meisterschaftsfrage wird entsprechend des Beschlusses per Quotientenregel entschieden, für die es letztendlich ein "klares Votum" gegeben hätte. Dabei werden die Punkte durch die absolvierten Spiele geteilt. Demnach ist nicht Tabellenführer VSG Altglienicke Meister der Regionalliga Nordost, sondern Lok Leipzig. Die Sachsen stehen zwar mit 47 Zählern punktgleich hinter den Berlinern auf Rang zwei, haben aber ein Spiel weniger absolviert. Dadurch ergab sich für Lok Leipzig ein Quotient von 2,14, für Altglienicke einer von 2,04. "Es ist nicht schön, aber wir müssen das jetzt so hinnehmen, wie es ist", kommentierte Altglienickes Geschäftsführer Marco Schröder die Entscheidung gegenüber dem rbb.

Cottbus verzichtet auf "weitere Schritte"

Neben Altglienicke hatte sich auch der Tabellendritte Energie Cottbus Chancen auf einen möglichen Aufstieg in die 3. Fußball-Liga ausgerechnet - zwei Punkte hinter dem Führungsduo (Quotient: 1,96). "Wir bedauern diese Entscheidung des NOFV, die Saison auf diese Art und Weise zu beenden", sagte Präsident Matthias Auth im Interview mit dem rbb. "Nach reiflicher Überlegung und Abstimmung mit den Gremien unseres Vereins sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir keine weiteren Schritte unternehmen werden", so Auth weiter.

Der Regionalliga-Meister soll in diesem Jahr in Relegationsspielen gegen den Meister der Staffel West um den Aufstieg spielen. Sportliche Absteiger wird es nicht geben.

Vierer-Turnier laut NOFV nicht durchführbar

Alternative Möglichkeiten, den Meister doch noch auf sportlichem Wege zu ermitteln, sah der Verband als nicht durchführbar an. Energie Cottbus hatte den Vorschlag unterbreitet, den Meister in einem Vierer-Turnier gemeinsam mit den aufstiegswilligen Kandidaten Altglienicke, Leipzig und Hertha BSC II zu ermitteln. Den Antrag der Lausitzer habe man aber abgelehnt, "weil es letztendlich keine Durchführungsmöglichkeit gab für dieses Turnier", so Schultz.

Tennis Borussia und Luckenwalde steigen auf

Während für Altglienicke und Cottbus die Aufstiegsträume enden, profitieren andere Vereine von der Entscheidung des NOFV. Der SV Babelsberg 03, der sich auf Rang 16 in akuter Abstiegsnot befand, bleibt dank des Beschlusses etwa in der Regionalliga. Auch Optik Rathenow, das sich sportlich ebenfalls noch im Abstiegskampf befand, bleibt Viertligist.

Freuen können sich auch zwei andere Vereine aus der Region. Tennis Borussia aus der Oberliga Nord und der FSV Luckenwalde aus der Oberliga Süd werden in die Regionalliga aufsteigen. "Die Liga kann noch viel viel größer werden", sagte Schultz angesichts der Tatsache, dass es in der Regionalliga keine sportlichen Absteiger geben wird.

Weil in der 3. Liga wieder gespielt wird und dort gleich mehrere Teams aus dem Einzugsbereich in der Abstiegszone stehen, könnte die Liga in der kommenden Saison bis zu 23 Mannschaften umfassen. Der Tabellenletzte Rot-Weiß Erfurt hatte sich nach einer Insolvenz aus der Regionalliga zurückgezogen - das soll bestehen bleiben.

Sendung: rbb24, 05.06.2020, 21:45 Uhr

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