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Video: Abendschau | 03.11.2020 | Dennis Wiese | Quelle: imago images / Hans Lucas

Serie | Sport im Teil-Lockdown

Sportvereine erfreut über Berlins kinderfreundlichen Sonderweg

Seit Beginn des Teil-Lockdowns ruht der Breitensport in der Region. Lediglich Kinder dürfen in der Hauptstadt unter Auflagen noch Vereinssport betreiben - und das ist ein Glück, finden viele in den Vereinen. Zum Beispiel beim TSC Berlin.

Für den Fußballer Mika Friedrich hat mit dem Teil-Lockdown eine schwere Zeit begonnen: Für den 16-Jährigen vom Berliner TSC bedeuten die kommenden Wochen den Verzicht auf Spiele, Training und das gewohnte Miteinander mit den Teamkollegen. So bleiben ihm vorerst nur Onlinetreffen, um gemeinsam Übungen zu machen.

"Ich freue mich für die Kleinen"

Als Trainer machen die aktuellen Corona-Einschränkungen Mika Friedrich wiederum sehr viel weniger zu schaffen. Grund ist eine Berliner Besonderheit, nach der Kinder bis zu einem Alter von zwölf Jahren trotz Teil-Lockdowns Vereinssport im Freien betreiben dürfen.

Den Umstand, dass er zwar nicht selbst spielen, aber wenigstens als Trainer der Sieben- und Achtjährigen auf dem Platz stehen darf, sieht Friedrich pragmatisch: "Das ist zwar schade für uns, aber ich freue mich für die Kleinen, dass es geht und ich zweimal pro Woche als Trainer dabei sein darf."

Corona vs Profisport

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"Das ist dann für immer weg"

Nur in festen Zehnergruppen

Ein paar Dinge müssen die Nachwuchskicker und ihre Betreuer allerdings beachten. So dürfen sie zum Beispiel nur in festen Zehnergruppen trainieren und diese nicht untereinander mischen. Beim Berliner TSC haben sie aus dieser Not eine Tugend gemacht: "Wir bauen kleine Stationen auf, die die Gruppen immer wieder wechseln können", erläutert Friedrich.

Ein anderes Dilemma lässt sich nicht so leicht lösen: Die Benutzung der Kabinen ist nämlich weiterhin stark eingeschränkt, das Duschen ist sogar komplett untersagt. So müssen die Kinder trotz des zuweilen kühlen Herbstwetters verschwitzt nach Hause gehen. Coronatests gibt es nicht. Stattdessen gilt: Wer sich krank fühlt, soll nicht zum Training kommen.

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"Ein wichtiger Schritt"

Trotz dieser Einschränkungen ist Bernd Schultz hoch erfreut über den Sonderweg zugunsten des Kinder- und Jugendsports in der Hauptstadt. "Das war ein wichtiges Anliegen. Wir haben befürchtet, dass es eine zweite Welle und neue Beschränkungen geben wird und frühzeitig versucht, diese Übereinkunft zu erzielen", erklärt der Präsident des Berliner Fußballverbandes und ergänzt: "Wir hätten uns bei der Alterseinteilung ein paar Jahrgänge mehr gewünscht, aber es war ein wichtiger Schritt."

Positive Resonanz

Diese Regelung ist bundesweit einmalig, wenn man von einigen einzelnen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern absieht. Laut Schultz ist es "wichtig für die Vereine, den Mitgliedern nach der langen Pause im Frühjahr und Sommer wieder ein Angebot machen zu können und die Kinder von der Straße und vom PC wegzubekommen".

Die Resonanz der Vereine ist erwartungsgemäß positiv. Erste Erfahrungswerte will Schultz alsbald per Videokonferenz einholen und hofft gleichzeitig, "dass wir spätestens im neuen Jahr ein Stück weit Normalität erreichen werden." Dann könnte Mika Friedrich auch als Fußballer wieder loslegen.

Sendung: rbb24, 03.11.2020, 22:00 Uhr

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