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Audio: Antenne Brandenburg | 11.03.2021 | Daniel Mastow | Quelle: dpa

Landrat von Oberspreewald-Lausitz

"Impfstoff muss dahin, wo die höchsten Inzidenzen sind"

Während im Land Brandenburg die Inzidenzzahlen sinken oder stagnieren, steigt die Zahl der Neuansteckungen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz immer weiter an. Der Kreis ist der größte Corona-Hotspot in ganz Brandenburg. Landrat Heinze fordert eine neue Strategie.

Schon vor den Lockerungen hatte der Landkreis Oberspreewald-Lausitz einen hohen Inzidenzwert um 100. Landrat Siegurd Heinze (parteilos) bezeichnet die Lage im rbb als diffus. Es sei nicht eindeutig zuzordnen, ob die hohen Zahlen an einer Stadt, an einer Kommune lägen. Die Infektionen sind im ganzen Kreis verteilt, konstatiert Heinze die Situation.

Aus seiner Sicht müsse etwas an der Impfstrategie geändert werden. Er fordert mehr Impfstoff für Städte und Landkreise mit besonders hohen Inzidenzwerten.

"Und wir müssen auch irgendwann einmal darüber diskutieren und eine Entscheidung herbeiführen, dass ähnlich wie im sächsischen Vogtlandkreis die Priorisierungen herab- oder ausgesetzt werden damit wir durchimpfen können, um die Infektionen nach unten entwickeln zu können", erklärt Siegurd Heinze.

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Schulen sollten wieder schließen

Um das zu schaffen, sollten auch die Schulen wieder schließen. Das sagt Frank Hufert, Virologe an der Medizinischen Hochschule Brandenburg. Das Grundschulen bereits wieder geöffnet sind und die weiterführenden Schulen ab Montag nachziehen sollen, kritisiert er scharf. "Ich halte das für ein Spiel mit dem Feuer, ich würde das nie machen. Es gibt auch keine Pandemietreiber, jeder Mensch, ob er Kind ist oder erwachsen, kann gleichermaßen infiziert werden oder infiziert auch andere." Und gerade Schulen seien Orte, so Hufert, in denen es viele Kontakte gibt, das sei ein hohes Risiko.

Sonderweg in OSL nicht ausgeschlossen

Noch gelten im Landkreis Oberspreewald-Lausitz die Brandenburgweiten Regelungen. Kitas sind geöffnet, Präsenzunterricht findet statt. Sollten sich die Infektionszahlen im Landkreis nicht bessern, dann schließt Landrat Heinze einen erneuten Sonderweg, so wie er schon bis Mite Februar umgesetzt wurde, nicht aus.

Kitas könnten dann beispielsweise wieder schließen. "Wir werden schauen, ob wir eine eigene Allgemeinverfügung wieder ayuf den Weg bringen müssen vor dem Hintergrund der Infektionszahlen." Im Moment, so Heinze, stehe das aber nicht in Rede.

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