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Quelle: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Fehlendes Gastronomie-Geschäft

Bäcker beklagen deutliche Umsatzeinbrüche

Die Bäcker in der Region leiden unter teils deutlichen Umsatzeinbrüchen in der Corona-Pandemie. Zahlreiche Einnahmequellen sind weggebrochen. Die Hoffnungen liegen auf dem Sommer und auf weiteren Lockerungen - wenn es bis dahin nicht zu spät ist.

Obwohl ihre Geschäfte auch während des Lockdowns geöffnet waren, beklagen die Bäcker in der Region teils deutliche Umsatzausfälle aufgrund der Corona-Maßnahmen. Viele sind auf das Geschäft neben dem Verkauf von Brot und Brötchen angewiesen. Weil Pensionen oder Hotels wegen der Schließungsanordnungen keine Backwaren mehr bestellt haben und weil auch das Gastronomie-Geschäft in den Betrieben selbst ausgefallen ist, mussten viele Bäckereien Kurzarbeit anmelden. Manche sind sogar in ihrer Existenz bedroht.

In ihrer aktuellen Frühjahrsumfrage bestätigt die Handwerkskammer Cottbus (HWK) die Umsatzeinbußen bei Bäckern, Konditoren, aber auch Fleischern, die ebenfalls vom Imbissgeschäft leben. Fast ein Viertel der Unternehmer bewertet die aktuelle Geschäftslage als schlecht, mehr als ein Viertel meldet Umsatzeinbußen.

Auch Philipp Fumfahr ist betroffen. Er ist Inhaber der Bäckerei Wahn und betreibt insgesamt acht Filialen, beispielsweise in Vetschau oder Lübbenau. Viele seiner Filialen leben von Menschen, die auf dem Weg zur Arbeit kurz anhalten und ein belegtes Brötchen essen oder einen Kaffee trinken. All das ist weggefallen.

"Wir haben am Anfang Einbußen gehabt von 15 bis 20 Prozent", so Fumfahr. "Wir hatten ganze Hotels, die zu sind, die wir nicht beliefern konnten. In Cottbus merkt man die Messe, das ist auch ein Posten, der einfach fehlt", erklärt er.

80 Mitarbeiter hat Fumfahr. Keiner von ihnen musste entlassen werden, mittlerweile gehe es aber an die Schmerzgrenze, wie er sagt.

Kurzarbeit im Café

Ebenfalls etwa 20 Prozent weniger Einnahmen hat Bäckereichef Thomas Bubner. Auch er betreibt mehrere Filialen in Südbrandenburg. Besonders hart betroffen sind bei ihm die Läden, die einen Café-Betrieb beinhalten. Die Fixkosten sind hingegen die gleichen. "Wir müssen die Miete für die Fläche trotzdem bezahlen, auch der Strom ist nicht wesentlich geringer", so Bubner.

In seinen angeschlossenen Cafés musste er Mitarbeiter in die Kurzarbeit schicken. Die Hoffnung der Bäckermeister liegt nun auf dem Sommer. Zum einen, weil bei weiter sinkenden Inzidenzzahlen mit weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu rechnen ist, zum anderen, weil dann wohl wieder mehr Leute Eis, Kaffee und Kuchen aus den Bäckereien holen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.05.2021, 14:40 Uhr

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