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Video: Brandenburg Aktuell | 11.11.2021 | C. Krippahl | Quelle: dpa/Alberto Ortega

Booster-Impfungen in Brandenburg

"Die Älteren rennen uns das Haus ein"

Die Gesundheitsminister der Länder empfehlen bereits seit längerem die dritte Corona-Impfung - die sogenannte Booster-Impfung. Überwiegend Ältere holen sich die dritte Spritze ab, während die Jüngeren sich noch ihre Erstimpfung geben lassen.

Bund und Länder empfehlen die dritte Corona- oder auch Booster-Impfung für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Die impfenden Hausärzte haben deshalb noch mehr zu tun - auch mit der Aufklärung, wer dafür überhaupt in Frage kommt. In einer Cottbuser Arztpraxis zeigt sich, dass vor allem die Älteren ein großes Interesse an der Booster-Impfung haben. Jüngere hingegen sind häufig noch dabei, sich ihre erste Immunisierung abzuholen.

Hotspot in Brandenburg

Inzidenz bei Kindern in Elbe-Elster steigt über 2.500

Elbe-Elster bleibt weiter der Corona-Hotspot in Brandenburg. Erschreckend hoch ist die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen - sie liegt am Mittwoch bei über 2.500. Im Klinikum ist die Lage aber noch überschaubar, schwere Verläufe gibt es nur selten.

Dritte Impfung erst nach sechs Monaten Pause

Das Wartezimmer der Praxis Dr. Braun in Cottbus ist voll. Genauer gesagt, das separate Wartezimmer für die Impflinge. Die meisten, die dort sitzen, sind allerdings jüngere Menschen, viele Studenten sind dabei. Sie bekommen nicht ihre Booster-, sondern ihre Erstimpfung - unabhängig davon, wer der eigentliche Hausarzt ist. "Das ist nicht praxisbezogen hier, deshalb ist das Wartezimmer immer ganz gut gefüllt", erzählt Allgemeinmedizinierin Ilona Fuchs.

Sechs Monate müssen vollständig Geimpfte hier warten, bis sie sich die Booster-Impfung geben lassen können. Das trifft vor allem auf Ältere zu, sie waren die ersten, denen überhaupt ein Impfschutz empfohlen und schließlich ermöglicht wurde. In der Praxis von Braun mussten Patienten allerdings auch schon vertröstet werden, deren Zweitimpfung noch nicht lange genug zurückliegt.

Jüngere wollen Freiheiten - Ältere kommen aus Überzeugung

Fuchs ist eigentlich schon im Ruhestand. Nach einer Bitte ihres ehemaligen Chefs kehrt sie allerdings einen Tag pro Woche in die Praxis zurück, lediglich, um zu impfen. Die Jüngeren, so ihre Erfahrung, kommen jetzt häufiger, um möglichen Einschränkungen im Alltag zu entgehen. Die Älteren wiederum kämen aus Überzeugung. "Die rennen uns das Haus ein, die sind sehr interessiert daran, die dritte Impfung zu kriegen", so Schwester Margitta.

Sie denkt, die Akzeptanz der Impfung sei unter den Älteren höher. Kurt Liebig kann das bestätigen. Der Cottbuser hat sich seine Booster-Impfung bereits abgeholt. "Wir haben viele Enkel und Urenkel, wir machen das, um die Ansteckung zu vermeiden", erklärt er.

Dennoch, betont Ilona Fuchs, ein Restrisiko sich mit dem Virus zu infizieren bleibt - trotz Impfung. Auch kleinere Nebenwirkungen wie Kopf- oder Gliederschmerzen seien möglich, aber nicht zu vergleichen mit einer ausgeprägten Corona-Infektion. "Da würde ich mir lieber die dritte Impfung geben lassen", so Ilona Fuchs. "Hinein damit!"

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.11.2021, 14:10 Uhr

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