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Video: Brandenburg Aktuell | 25.03.2021 | Fred Pilarski | Quelle: rbb

Inzidenz über 100

Frankfurt (Oder) rechnet Hotspots aus Corona-Zahlen heraus

Die Corona-Inzidenz ist in Frankfurt (Oder) binnen eines Tages sprunghaft gestiegen - auf nun über 100. Schärfere Maßnahmen plant die Stadt aber nicht. Denn: Ziehe man die Infektionszahlen bestimmter Einrichtungen ab, liege man unter der kritischen Marke.

In Frankfurt (Oder) ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sprunghaft angestiegen. Vor zwei Tagen lag der Wert noch bei unter 50, am Donnerstag bei 122. Hauptursache dafür sind Ausbrüche in einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen und in zwei Kindertagesstätten. Kommt die Stadt von den hohen Inzidenzzahlen nicht schnell wieder herunter, müsste sie nach drei Tagen wieder in den verschärften Lockdown gehen.

"Die rechnen wir raus"

Zumindest in der Theorie - praktisch will die Stadt nach eigenen Angaben anders mit den Zahlen umgehen. "In der lokalen Betrachtung ist es so, dass wir sagen: Die Cluster, sprich die Infektionen innerhalb von Einrichtungen, die gut isoliert sind, und wo wir davon ausgehen, dass bei Einhaltung aller Regelungen ein weiteres Infektionsgeschehen nicht bestehen wird, die rechnen wir raus aus der Inzidenz", sagte Stadtsprecher Uwe Meier am Donnerstag dem rbb.

Also dort, wo etwa eine geschlossene Wohngruppe betroffen ist, zählt Frankfurt die Fälle nicht mit - und wäre damit unter 100. Außerdem stehe man auf dem Standpunkt, dass es eine Frage der Interpretation sei, "von der wir denken, dass sie folgerichtig ist", so Meier. Frankfurt sehe sich einig darin mit den Verantwortlichen der Landesregierung, "dass die Wegnahme von Rechten auch im Monat 13 der Pandemie keine leichtfertige Entscheidung sein sollte", betonte der Stadtsprecher.

Zwei kostenlose Tests

Verbessert hat sich mittlerweile die Situation bei der Einreise aus Polen: Die langen Schlangen am Einreise-Testzentrum sind verschwunden. Seit Sonntag gilt ganz Polen als Hochinzidenzgebiet. Mittlerweile liegt der Inzidenz-Wert hier über 400. Alle, die nach Deutschland einreisen, müssen ein negatives Test-Ergebnis vorweisen.

Für Berufspendler bedeutet dies zwei negative Tests pro Arbeitswoche. Am Donnertag wurde bekannt, dass polnische Berufspendler, die in Brandenburg ein Arbeitsverhältnis haben, hier zwei kostenlose Tests pro Woche bekommen können, wie Joanna Józefiak dem rbb sagte. Sie betreibt im Auftrag des Brandenburgischen Innenministeriums drei Testzentren auf der Frankfurter Stadtbrücke, auf dem Zollparkplatz an der A12 und in Guben (Spree-Neiße). Diese Regelung gilt aber u.a. nicht für polnische Berufspendler, die in Berlin oder anderswo im Bundesgebiet arbeiten.

Sendung: Brandenburg aktuell, 25.03.2021, 19:30 Uhr

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