Corona-Hochinzidenzgebiet - Ab Sonntag gelten schärfere Regeln bei der Einreise aus Polen

Sa 20.03.21 | 19:47 Uhr
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In Begleitung der Polizei werden am 19.03.2021 Container auf einem Lkw am Grenzübergang Stadtbrücke zwischen dem polnischen Slubice und Frankfurt (Oder) in Brandenburg angeliefert. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 19.03.2021 | John-Alexander Döring | Bild: dpa/Patrick Pleul

Seit Samstag ist Polen wieder im harten Lockdown - die Corona-Inzidenz liegt dort weit über 300. Die Grenze wird zunächst nicht geschlossen, aber bei der Einreise aus Polen gelten ab Sonntag strengere Regeln. Brandenburg richtet dafür Testzentren an der Grenze ein.

Polen befindet sich seit Samstag im harten Lockdown. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist dort auf einen Wert von 356 geklettert, mehr als drei Mal so hoch wie in Deutschland. Bis zum 9. April sind in Polen nun beispielsweise Einkaufszentren, Kinos und Hotels geschlossen. Grundschüler müssen wieder in den Fernunterricht. Außerdem ist das Nachbarland zum Hochrisikogebiet erklärt worden. Dies hat zur Folge, dass bereits ab Sonntag (0 Uhr) strengere Regeln bei der Einreise nach Deutschland gelten. Das entschied jetzt die Bundesregierung, wie das Robert-Koch-Institut mitteilte.

Zentraler Punkt der strengeren Einreiseregeln ist, dass zusätzlich zu der bereits bestehenden Quarantänepflicht und der digitalen Einreiseanmeldung grundsätzlich ein aktueller negativer Corona-Test vorliegen muss.

Keinen Grenzschließungen und -kontrollen

Der Lockdown und die Erklärung Polens zum Hochrisikogebiet hat auch Auswirkungen im benachbarten Brandenburg. An der deutsch-polnischen Grenze werden derzeit Corona-Testzentren hochgezogen. In diesem Kontext wies das Brandenburger Innenministerium darauf hin, dass die Bundesregierung keine Grenzschließung und auch keine -kontrollen beschlossen hat. Somit dürfte es mit dürfte es laut Innenministerium auch zu keinen Rückstaus kommen.

In Frankfurt und Guben entstehen diese Testzentren

Zwei der drei Testzentren, für die Brandenburg die Finanzierung übernimmt, stehen an der A 12 auf dem ehemaligen Zoll-Vorstauplatz bei Frankfurt (Oder) und auf der Stadtbrücke in Frankfurt (Oder). Es müssten dort nur noch kleinere Arbeiten vorgenommen werden, so dass sie Montagmorgen ihren Betrieb aufnehmen könnten, sagte ein Sprecher der Frankfurter Stadtverwaltung dem rbb. Das dritte soll in Guben (Spree-Neiße) aufgebaut werden. Wo genau, ist noch unklar. Was mit den anderen Grenzübergängen zum Beispiel in Forst und Schwedt (Uckermark) wird, ist auch noch nicht bekannt. Hier seien die Kommunen gefragt, diese zu finanzieren, so die Landesregierung.

Woidke: Grenze nach Polen passierbar halten

Parallel dazu werden auch in Polen Testzentren aufgebaut. Dort müssen die Überprüfungen dann aber aus eigener Tasche bezahlt werden. Brandenburg dagegen hat angekündigt, die Kosten für drei Testzentren in Frankfurt und Guben zu übernehmen. Weitere müssen von den jeweiligen Kommunen beziehungsweise Landkreisen getragen werden.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erklärte, seine Regierung wolle die Grenze zum Nachbarland passierbar halten: "Wir tun alles, um grenzüberschreitendes Leben und Arbeiten so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, indem wir Ausnahmeregelungen für Grenzpendler vorsehen."

Ausnahmen für Berufspendler und Auszubildende

Berufspendler, Studenten und Schüler sowie Verwandte ersten Grades dürfen weiter quarantänefrei auf die jeweils andere Oderseite, sagte der Frankfurter Stadtsprecher Uwe Meier. "Allerdings unter der Voraussetzung, dass sie sich zweimal in der Woche testen lassen und dies beim Grenzübertritt auch nachweisen können", so Meier weiter. Das negative Testergebnis darf nach aktuellem Stand nicht älter als 48 Stunden sein. Zudem müssten Berufspendler auch eine aktuelle Bescheinigung ihres Arbeitgebers vorweisen.

Polnische Berufspendler sollten auf Zusatzkosten nicht sitzen bleiben

Agatha Riehm von der Wirtschaftsförderung Brandenburg hofft nach eigner Aussage auf Unterstützung für die polnischen Berufspendler. Denn es wäre nach ihrer Ansicht nicht richtig, polnische Berufspendler zu Tests zu zwingen und sie dann auch noch auf den Kosten sitzen lassen würde. "Wir haben aber viele gute Arbeitgeber, die schon erklärt haben, dass sie diese Kosten für ihre polnischen Kollegen übernehmen werden", sagt Riehm.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.03.2021, 16:40 Uhr

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39 Kommentare

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  1. 39.

    Der harte Lockdown kommt in Bälde auch zu uns. Bei der Bewegung da draußen unvermeidbar. Dabei wäre es so einfach, die Bewegung zu minimieren. Wenn wir keine Disziplin üben, werden wir ewig in diesem Lockdown verharren. Da sind wir alle gefragt. Ein Virus muss man aushungern lassen, das ist ganz einfach umzusetzen. Solange wir das nicht verstehen wollen als Gesellschaft, wird die Situation immer schlimmer, es gibt mehr Kranke, mehr Tote. Ein Virus kennt keine Freiheit und keine Gesetze und keine Grenzen, ein Virus profitiert von der Bewegung der Menschen.

  2. 38.

    Hier stehts ganz genau drin: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/britische-mutante-b117-101.html

  3. 37.

    Ihren kommentar kann man nur voll zustimmen Hetzjagt gegen Polen hat begonnen. Die meisten Kommentatoren hier fahren bestimmt immer zum tanken oder billigen Zigaretteneinkauf rüber aber jetzt gegen offene Grenzen meckern. Denkt doch mal vorher nach und schaltet euer Gehirn ein bevor ihr hier solche geistreichen Kommentare schreibt.

  4. 36.

    "An der deutsch-polnischen Grenze werden derzeit Corona-Testzentren hochgezogen. In diesem Kontext wies das Brandenburger Innenministerium darauf hin, dass die Bundesregierung keine Grenzschließung und auch keine -kontrollen beschlossen hat. Somit dürfte es mit dürfte es laut Innenministerium auch zu keinen Rückstaus kommen."

    Besser kann der um sich greifende Realitätsverlust in der Potsdamer Regierung nicht formuliert werden.

  5. 35.

    Da bin ich ja gespannt, wann meine polnischen Kollegen morgen zur Frühschicht erscheinen. Soweit ich informiert bin, übertreten tausende Pendler morgens die Grenze und ob die zeitnaheTestkapazität dafür ausreichen wird ist fraglich.

  6. 34.

    In GB ist bereits festgelegt, wann alle Beschränkungen aufgehoben werden.
    Die Studie zu biontech wurde bisher auch nicht widerlegt.
    Aber der wichtigste Punkt ist, auch bei den anderen Impfstoffen muss die Politik nachweisen, das man trotz Impfung Übertrager sein kann.... die Einschränkung von Grundrechten aufgrund eine Vermutung wird wohl nicht klappen.... da vertraue ich auf Gerichte .... wann Grundrechte eingeschränkt werden dürfen ist recht klar geregelt.... und die Vermutung einer Möglichkeit zählt nicht dazu.
    https://www.tagesschau.de/inland/corona-grundrechte-101.html

  7. 33.

    Testzentrum am Übergang Forst? Na da bin ich ja gespannt. Der Grenzübergang Bademeusel Autobahn wird gar nicht erwähnt.

  8. 32.

    #Peter Pan, doch es ist geklärt. Lt.Studien aus Israel übertragen mit BionTech Geimpfte praktisch keine Viren.
    Diese Studien müssen nur noch in Deutschland "zugelassen" werden. Davor werden sich die Politiker aber scheuen. Denn dann wollen alle nur noch mit BionTech geipft werden und die Geimpften wollen mehr Freiheiten. Bei den anderen Impfstoffen sieht es ähnlich aus, nur sind die Studien noch nicht so umpfangrech. BionTech möchte darüber hinaus noch eine 3.Impfung. Damit soll die Abwehr gegen Mutanten noch weiter versärkt werden, mal abgesehen davon dass die Produktion der Impfstoffe auch weiterhin abgesetzt werden muß, wenn z.B. die USA bald "durchgeimpft" ist.

  9. 31.

    Schlimmer geht's nimmer!!! Und das sagt ein Berliner! Hetz, nicht so Du bist hier nicht in Sac...!!Vielleicht solltest Du mal Spreewald Gurken ernten, dann weißt Du mal was Arbeiten heißt! 10000 machen hier Arbeiten die kein Deutscher machen will. Viele unterstützen die Altenpflege im privaten Bereich, die sich hier in Deutschland kaum noch jemand leisten kann bzw. will. Gerade in der Pflege mangelt es an Personal und durch Covid entstehen enorme Löcher. Schauen Sie mal nach Elbe Elster, da sehen Sie wo der Mist herkommt...oder die tollen Demos gestern in Berlin, Kassel... Unfassbar solche Parolen!

  10. 29.

    Gewagtes Spiel!!
    Es ist doch noch gar nicht klar ob die Impfung auch vor einer weiteren Übertragung schützt. Bis dato hieß es, daß trotz Impfung und durchgemachter Infektion die Möglichkeit a) einer erneuten Infektion und b) die Übertragung von Viren nicht ausgeschlossen werden kann! Gewagtes Spiel von Polen, Einreise mit Impfung ohne Testpflicht. Damit sind die geimpften in Polen ja privilegiert.

  11. 28.

    "Wacht endlich mal alle auf und schaut wer diesen Mist ins Land bringt."

    Was glauben Sie, woher kam "diese Seuche" nach Polen? Richtig erraten, aus Deutschland. Als in D die Epidemie im vollem Gange war gabs in Polen noch keinen einzigen Fall. Im März 2020 waren dann alle Infiziertem Rückkehrer oder Touristen aus Deutschland. Selbst Patient Null hat sich in Düsseldorf angesteckt.

    Ich finde es unerträglich wie die alten Feindbilder wieder Hoffähig sind und manchmal sogar Konjunktur haben. Es gibt "britische" Mutanten (obwohl kein Mensch weiß wo genau das Virus mutiert hat), es gibt als "übliche Verdächtige" Bürger der Nachbarländer (auch wenn nachweislich nix darauf hindeutet, dass das Virus im Rahmen eines Einbahnverkehrs nach Deutschland einreist). Die Saison für Jagd auf Sündenböcke wurde somit eröffnet.

  12. 27.

    Da kenn ich aber Kreise in Deutschland wo der Werte zwei bis dreikommafünf fach sohoch ist...und für die gilt nicht mal der 15km Radius

  13. 26.

    Ich nicht, ich mag keinen Spargel:)))
    Aber Politik und lernen? Neeeee, scheinbar null Komma nix

  14. 25.

    Die beabsichtigten schärferen Regeln werden bald wieder im Sande verlaufen. An den kleinen Grenzübergängen passiert nichts.

  15. 24.

    die genannten Krankenhäuser hätten sonst den Betrieb einstellen müssen mangels Personal

    " schaut wer diesen Mist ins Land bringt. " aus Ihrer Sicht also nur die Menschen östlich der Oder ? Grenze Saarland-Frankreich ?? die vielen Heimatrückkehrer aus der Türkei ? usw....

  16. 23.

    Ja und? 100000 arbeiten nicht systemrelevant und bringe weitere 100000 ind Gefahr. Also was soll dieser Mist mit den paar die in Krankenhäusern arbeiten. Wacht endlich mal alle auf und schaut wer diesen Mist ins Land bringt.

  17. 22.

    " Und die Pendler haben ausnahme Regelungen und dürfen weiterhin ein und ausreißen? "

    ja, weil viele davon inzwischen systemrelevant für deutsche Krankenhäuser sind , ich verweise auf meinen Kommentar #18

  18. 21.

    " Ich werde keine "Außenkontakte" haben. "

    keine Lebensmitteleinkäufe ? keine Tankpausen ?

  19. 20.

    die Mehrzahl der Erntehelfer kommt aus Bulgarien & Rumänien per Flugzeug , aus Polen kaum noch

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