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Audio: Antenne Brandenburg | 31.03.2020 | Torsten Sydow | Quelle: imago images

Investitionsbank Brandenburg

Mehr als 47.500 Anträge auf Corona-Soforthilfen eingegangen

Kleinunternehmen oder Solo-Selbstständige können seit vergangener Woche Soforthilfen beantragen. Tausende Anträge sind bei der Investitionsbank Brandenburg eingegangen. Am Mittwoch will der Landtag über die Freigabe weiterer Rettungsgelder entscheiden.

Seit vergangenen Mittwoch können kleine und mittlere Unternehmen, die in Brandenburg ihren Sitz haben, die Corona-Soforthilfen online bei der Investitionsbank Brandenburg (ILB) beantragen. Mehr als 47.500 Anträge sind bereits eingegangen, wie der Vorstandvorsitzende Tilman Stenger am Dienstag dem rbb sagte.

"Die Not scheint an der Stelle sehr groß zu sein", sagte Stenger weiter. Vor allem Firmen mit bis zu zehn Beschäftigten hätten Hilfen beantragt. Auch sehr viele Selbständige und Freiberufler zählten dazu. Dabei seien alle Branchen vertreten, der Schwerpunkt liege im Gast- und Reisegewerbe, so der ILB-Chef.

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Bisher elf Millionen Euro ausgezahlt

Etwa 150 Mitarbeiter der ILB bearbeiten die Anträge für Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Die ersten Überweisungen sind der Bank zufolge bereits an unter der Corona-Krise leidende Firmen zwischen Prignitz, Barnim und Lausitz herausgegangen.

"Wir haben etwa elf Millionen Euro ausgezahlt", sagte Tilmann Stenger. "Das sind 1.100 Unternehmen, die einen Zuschuss bekommen haben. Dahinter stecken etwa 4.500 Beschäftigte und unser Ziel ist es, jeden Tag 2.000 neue Zusagen herauslegen zu können."

Bisher keine Betrugsfälle

Wichtig ist nach Aussage des ILB-Vorstandschefs, dass der dreiseitige Antrag wahrheitsgemäß und vollständig ausgefüllt und als Mail abgeschickt wird. Als Nachweise seien unter anderem eine Kopie des Handelsregisterauszuges beziehungsweise der Gewerbeanmeldung oder der Finanzamtsbestätigung und eine Kopie des Personalausweises anzufügen. Hinweise auf Unehrlichkeit oder Tricksereien bei den Corona-Soforthilfe-Anträgen gebe es bisher nicht.

"In so einer Situation hat man natürlich eine Gratwanderung zu bewältigen: Auf der einen Seite die Forderungen der Politik, möglichst sehr schnell sehr viel Geld auszuzahlen. Auf der anderen Seite natürlich die Anforderungen der Rechnungshöfe, letztendlich aber auch der Steuerzahler, mit dem Geld sorgfältig umzugehen", erläuterte Stegner. "Wir schauen uns die Anträge an und prüfen, ob die Antragsteller antragsberechtigt sind."

Brandenburg will Hilfen verdoppeln

Anträge auf Corona-Soforthilfe zwischen 9.000 und 16.000 Euro je nach Beschäftigtenzahl können auch weiterhin gestellt werden. Am Mittwoch entscheidet der Brandenburger Landtag über die Freigabe weiterer Rettungsschirm-Summen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte in der letzten Woche angekündigt, die Hilfen auf zwei Milliarden Euro zu verdoppeln.

Beitrag von Torsten Sydow

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