rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Quelle: dpa/Paul Zinken

Flughäfen Tegel und Schönefeld

Bodendienstleister Wisag plant drastischen Stellenabbau

Der Luftverkehr ist in der Corona-Krise teilweise fast ganz zum Erliegen gekommen. Das hat nun auch Folgen für das Bodenpersonal: Der Dienstleister Wisag will in Tegel und Schönefeld massiv Stellen abbauen - mehr als jeder zweite Mitarbeiter könnte betroffen sein.

Der Boden- und Sicherheitsdienstleister Wisag will an den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel rund die Hälfte der Arbeitsplätze streichen. "Der dramatisch eingebrochene Luftverkehr in Berlin und die Schließung von Tegel zwingen uns zu einem Stellenabbau über alle unsere Berliner Gesellschaften hinweg", teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit.

mehr zum Thema

Ferienbeginn

Flugverkehr in Tegel und Schönefeld nimmt leicht zu

Medienbericht: 800 Stellen betroffen

Das Magazin "Business Insider" hatte zuvor berichtet, 800 von 1.500 Stellen könnten betroffen sein. "Genaue Zahlen können wir heute nicht nennen, die Größenordnung ist jedoch im Ansatz richtig", hieß es von Wisag. Das Unternehmen stehe am Anfang der Gespräche mit den Beteiligten und Gewerkschaftsvertretern, "um möglichst viele Arbeitsplätze in Berlin erhalten zu können".

Die Gewerkschaft Verdi teilte mit, von der Ankündigung der Wisag überrascht worden zu sein. "Auch die Beschäftigten sind bisher vom Arbeitgeber nicht informiert", sagte ein Sprecher des Landesbezirks Berlin-Brandenburg. Die Gewerkschaft fordere Wisag auf, "die Beschäftigten und die Gewerkschaft unverzüglich über seine Pläne aufzuklären und die Ankündigung, Gespräche führen zu wollen, in die Tat umzusetzen". Dies sei bislang nicht geschehen.

Leichter Anstieg der Fahrgastzahlen

Der Luftverkehr an den beiden Hauptstadtflughäfen war, wie überall in Deutschland, während der Corona-Krise nahezu zum Erliegen gekommen. Inzwischen erholen sich die Fluggastzahlen wieder. Zum Ferienbeginn in Berlin und Brandenburg verzeichneten Tegel und Schönefeld etwa einen leichten Anstieg der Fahrgastzahlen. Doch aus Sicht der Betreiber wird es noch einige Jahre dauern, bis das Niveau aus dem Jahr 2019 wieder erreicht wird.

Anfang des Monats waren bereits deutliche Einschnitte in der Luftfahrtbranche in Berlin bekannt geworden: Die Billigfluglinie Easyjet will nach rbb-Informationen in Tegel und Schönefeld die Zahl der Flugzeuge und der Mitarbeiter massiv reduzieren. Von den 34 für den Winterflugplan geplanten Flugzeugen sollen 16 wegfallen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.07.2020, 13 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen