Berlin und Brandenburg - Verspätungen im Regionalverkehr der Bahn nehmen zu

Mi 17.04.24 | 06:47 Uhr
  21
Der Regionalexpress RE2 mit Fahrtziel Nauen fährt aus Richtung Cottbus kommend aus den Bahnhof Raddusch aus (Quelle: DPA/Soeren Stache)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 17.04.2024 | Diana Azzam | Bild: DPA/Soeren Stache

Die Pünktlichkeit der Regionalzüge in Berlin und Brandenburg hat im vergangenen Jahr erneut abgenommen. Bei der Bahn verkehrten die Züge im Schnitt zu 87,3 Prozent fahrplanmäßig, wie Brandenburgs Verkehrsministerium in Potsdam auf eine große Anfrage der Linksfraktion im Landtag mitteilte [parlamentsdokumentation.brandenburg.de].

Damit hat der Anteil der Verspätungen im Regionalverkehr beider Länder im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte zugenommen, gegenüber 2021 sogar um 4,3 Punkte.

Die besten Werte der vergangenen Jahre weist die Antwort des Ministeriums für das Jahr 2020 aus: Damals erreichten die Züge 93,9 Prozent der Halte pünktlich. Das Jahr war allerdings auch besonders stark durch die Corona-Pandemie geprägt, aufgrund von Corona-Maßnahmen waren in manchen Monaten kaum Fahrgäste unterwegs.

Ringbahn am unpünktlichsten

Auch im S-Bahn-Verkehr nahmen die Verspätungen abermals zu. 2023 fuhren 93,6 Prozent der Züge pünktlich, im Jahr zuvor waren es 95 Prozent, 2021 sogar 96 Prozent. Auch bei der S-Bahn war 2020 das pünktlichste Jahr in der jüngeren Vergangenheit mit einer Quote von 97,1 Prozent.

Laut der Ministeriumsantwort sind Regionalzüge mit einer Verspätung von bis zu 4:59 Minuten noch als pünktlich in die Statistik eingegangen, erst ab fünf Minuten als verspätet. Bei der S-Bahn wurden Züge mit einer Verspätung von bis zu 3:59 Minuten am jeweiligen Halt noch als pünktlich gewertet.

Die wenigsten Verspätungen im Regionalverkehr der Bahn ereigneten sich seit 2019 auf den Linien RB35, RB73 und RB74. Die Züge fuhren laut Ministerium allein auf kurzen Fahrstrecken. Dagegen sei es auf den Linien RE2, RE5 und RE7 zu deutlich mehr Verspätungen gekommen. Diese Bahnen verkehrten auf langen Laufwegen, auf denen auch zahlreiche Züge des Fern- und Güterverkehrs unterwegs waren.

Im S-Bahn-Netz schnitten die Linien S1, S2, S25, S3, S47 und S9 bei der Pünktlichkeit am besten ab. Die niedrigsten Werte wiesen die Ringlinien S41, S42 auf. Diese beiden Linien sowie die S47 und die S85 verkehren ausschließlich in Berlin. Allerdings gilt das S-Bahnnetz in der Berliner Metropolregion als pünktlichstes in Deutschland.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 17.04.2024, 19:30 Uhr

21 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 21.

    Das Geld im verkehrshaushalt, welches für den Ausbau des Angebotes sowie der Infrastruktur verwendet werden könnte, wird scheinbar bald zum bezahlen von Wahlkampfgeschenken (Einführung des 29 Euro Tickets) genutzt. Die Nachfrage steigt weiter und das Angebot bleibt quasi gleich. So schafft berlin die Verkehrswende auf jeden Fall nicht.

  2. 20.

    Ich würde gern mal sehen, wie pünktlich die Züge waren, wenn eine Verspätung nicht erst ab 4:59 Minuten als Verspätung zählt. Immerhin fallen ausgefallene Züge ja auch schon aus der schöngerechneten Statistik.

    Traue keine Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast...

  3. 19.

    Beim re5 ist definitiv selten ein vorher fahrende Güter- oder Fernverkehrszug schuld.

    Freitags und in der sommer-Saison ist der 2 h takt nicht ausreichend, zu viel Klappsitze (die durch Fahrräder blockiert sind), zu kleine hutablagen (weshalb die Fahrgäste ihren Rucksack oder ihre Tasche auf den Sitz neben ihnen stellen, weshalb viele Fahrgäste dann häufig auf den Treppen sitzen und bis zu den Türen stehen. Dies verzögert auch den Fahrgastwechsel. Dies bringt noch mehr Verspätung.

  4. 18.

    Haben Sie sich denn mal die Mühe gemacht und auf den letzten Satz geklickt und sind dem Link gefolgt?

    Ausgefallene Züge zählen nämlich nicht in die Statistik hinein und da ist Berlin mit all den Signalstörungen, Polizeieinsätzen usw. ganz vorne dabei, wovon man sich täglich sein eigenes Bild machen kann:

    "Hier gehört Berlin zu den S-Bahn-Netzen, in denen es vergleichsweise häufig Probleme mit der Leit- und Sicherungstechnik gab - wie beispielsweise Signalstörungen."

  5. 17.

    Na seh´n se mal. Geht doch.... mir tun wirklich von ganzem Herzen die Menschen leid, die auf die Öffis immer angewiesen sind. Und solange dieser Umstand nicht abgestellt wird, bleibe ich bei meiner individuellen Mobilität mit Fahrrad innerstädtisch, Moppet und/oder Auto außerhalb. In anderen Ländern funktioniert es besser, aber in D wird immer nur alles teurer, nüscht wird saniert oder sicherer, nur die Trassen werden mal erneuert, was dann zu Ersatzverkehren fü+hrt, die jenseits von Gut und Böse sind. Sehe ich in die Schweiz oder andere NAchbarländer, kann man schon auf die hiesige Taschenvollhauvorstände, die politisch auch noch gestützt werden, mehr als sauer werden. Und solange das nicht abgestellt wirdt, meide ich die Öfis, wo es nur geht. Allerdings würde ich, bzw würden meine Frau und ich mit unseren drei, gut sozialisierten Hunden, eh auf Unverständnis stoßen -. daher: für und mit den Fellnasen: Auto.

  6. 16.

    Ach, echt jetzt?
    Das ist schon seit Jahren so und immer wieder ein Grund mir ein Auto zu kaufen .

  7. 15.

    Vielen Dank an Sie und an alle anderen Autofahrer, das Sie sich nicht auch noch in die überfüllten und dreckigen Züge reinquetschen. Der ÖPNV in Deutschland ist unerträglich (geworden).

  8. 14.

    Ist beim RE3 genauso, vor allem auf dem Südast zwischen Berlin und Wittenberg. Grund: zuviel Fernverkehr. Und sobald ein ICE auch nur 10 Minuten Verspätung hat, kippt der Regio hinten runter. Dann wird der nämlich an so weltberühmten Hp's, wie Birkengrund, oder Zahna "geparkt". Dann haben wir regelmäßig 20 bis 30 Minuten Verspätung drauf.

  9. 12.

    Vielen Dank für den Hinweis! Wir haben die vollständige Anfrage an das Brandenburger Verkehrsministerium oben im Text verlinkt.

  10. 11.

    Man beachte den letzten Satz, bevor man meckert!

  11. 10.

    Das ist doch kein Wunder, man schaue sich nur die Massen von Menschen an, die an einigen Bahnhöfen ein- oder aussteigen.
    Daran muss sich angepaßt und die Zugtacktung geändert werden.

  12. 9.

    Wer nach Google Maps und fähr tist eh selbst schuld - Navi macht doof.

  13. 8.

    Halte ich für diskussionswürdig, beim S-Bahn-Verkehr beim / innerhalb des Rings Pünktlichkeit zu betrachten.

    - bei einer Taktung von <= 10 Minuten spielt das aus meiner Sicht eine sehr geringe Rolle
    - es gibt mit u-Bahn, Bus und Straßenbahn Alternativen (aka ÖPNV als ganzes betrachten)
    - schon Polizeieinsätze auf einem Bahnhof behindern den Bahnverkehr oder bringen ihn zum Erliegen

    Was ich sagen will: ich würde mich auf andere Dinge konzentrieren, um den ÖPNV (innerhalb des Ringes) noch weiter zu verbessern.

  14. 7.

    Das schlimmste ist aber das die infraGo nicht in der Lage ist Kunden korrekt zu informieren. Extremes Beispiel ist heute auf der Linie RB43/RE10 zu verzeichnen. Es werden Züge als ausgefallen angezeigt die aber zumindest bis Guben fahren. Auch anderes herum ist dies keine Seltenheit.

    Man scheitert am eigenen Laden und von der Zusage die Schnittstellen der System endlich einmal in den Griff zu bekommen ist nichts zu sehen. Man kann also wenn man schon nicht nach Plan fährt noch eins drauf setzen...

  15. 6.

    Ach was? Echt jetzt?

  16. 5.

    Dem kann man entgegnen, indem man es so macht, die die BVG plant: Busse und Bahnen fahren nicht mehr nach Fahrplan, sondern nach Gusto.
    Letztlich nur die Fortführung des jetzigen Zustand der Deutschen Bahn.
    Ich bin gespannt, was passiert, wenn das 29Euro-Ticket kommt und tatsächlich die ausgerufene "Verkehrswende" kommt.
    Ich persönlich fahre mit dem Auto.

  17. 4.

    Ich hab den öffentlichen Nahverkehr aufegegeben. Nachdem die Bahn ihrem Fahplan zuletzt so geändert hatte, dass ich keine Anschlüsse mehr erwischen konnte und rund zweieinhalb Stunden für die Strecke zur Arbeit brauche. Dazu kommen Bauarbeiten, Ausfälle und Verpsätungen.
    Jetzt hab ich mein Deutschlandticket gekündikt und mir ein Auto gekauft. Jetzt bin ich nur knappe 40 Minuten unterwegs und kann selbst entscheiden wann es losgeht. Eigentlich wollte ich kein Auto aber die deutsche Bahn konnte mich davon überzeugen mir doch eins zu besorgen. Hoffentlich bezahlt die Autolobby den Bahnvorstand dafür auch ausreichend.

  18. 3.

    Kann ich bestätigen.
    Die RE6 ist jeden Tag verspätet.

    Wenn sie dann mal pünktlich kommt, wundert man sich :)

  19. 2.

    Haben Sie auch Informationen dazu, wieviel % der Züge ausgefallen sind?
    Auf der S8 und S85 kommt es sehr oft zB wegen Weichenstörungen zu Ausfällen - so erst gestern wieder. Vielen Dank vorab

Nächster Artikel