Großangelegte Kontrolle - 170 Polizisten suchen in Dahme-Spreewald nach Drogen am Steuer

Mo 15.04.24 | 16:58 Uhr
Die Polizei kontrolliert Autofahrer und Fahrzeuge unter anderem mit Hunden (Bild: rbb/Wussmann)
Die Polizei kontrolliert Autofahrer und Fahrzeuge unter anderem mit Hunden | Bild: rbb/Wussmann

In den Polizeimeldungen finden sich täglich Berichte über Autofahrer, die berauscht unterwegs sind. Im nördlichen Dahme-Spreewald-Kreis führte die Polizei am Montag eine großangelegte Kontrolle durch - und fand zahlreiche Verstöße.

Wer am Montagmorgen im nördlichen Dahme-Spreewald-Kreis zur Arbeit gefahren ist, dem sind am Hafen Königs Wusterhausen, in Mittenwalde und am A10 Center unzählige Einsatzfahrzeuge der Polizei aufgefallen. Mit einer großangelegten Kontrolle und der Unterstützung von Beamten aus anderen Bundesländern und auch aus Polen hat die Polizei hier besonderes Augenmerk auf Drogen im Straßenverkehr gelegt: sowohl auf berauschte Autofahrer, als auch auf solche, die Drogen bei sich hatten.

Wer an einem der Kontrollpunkte von der Polizei herausgewinkt wurde, ist von dem geschulten Auge der Beamten gewissermaßen bereits "vorsortiert" worden. Das Prozedere ist jedes Mal gleich: die Autofahrer werden gebeten aus dem Fahrzeug zu steigen, werden nach ihrem Befinden gefragt, gefragt, ob sie in den letzten zwölf Stunden Alkohol getrunken haben und ihnen wird noch einmal in die Augen geschaut.

Drogenkontrolle durch die Polizei (Bild: rbb/Wussmann)
Drogenkontrolle durch die Polizei | Bild: rbb/Wussmann

Prüfen von "Ausfallerscheinungen"

Die Polizisten prüfen, ob es sogenannte Ausfallerscheinungen gibt, also beispielsweise Gleichgewichtsstörungen oder einen schwankenden Gang. Auch die Orientierung wird überprüft. Bei den Kontrollen am Montagmorgen fällt dabei unter anderem ein junger Mann durch - er könnte Betäubungsmittel konsumiert haben, wie Kommissar Rabus, der die Kontrolle durchführt, sagt.

Der 19-jährige Moritz ist sich sicher, dass bei ihm nichts gefunden wird. "Ich weiß, dass ich weder Drogen noch Alkohol konsumiert habe", sagt er überzeugt.

Moritz muss einen Drogentest per Stäbchen über sich ergehen lassen: Zunge herausstrecken und Abstrich machen lassen. Getestet wird dabei auf gleich mehrere Stoffgruppen, Amphetamine, Opiate, Kokain und Cannabis sind dabei. Bei Moritz zeigt der Test einen Ausschlag - trotz aller Beteuerungen.

40 Drogenfahrten am Montagvormittag

Beim polizeilichen Leiter des Einsatzes, Thomas Förster, laufen unterdessen die ersten Zahlen des Einsatzes ein. 32 Autofahrer waren am Vormittag bereits mit Drogen im Blut erwischt worden - bis Mittag sollte die Zahl noch auf 40 ansteigen.Außerdem standen drei Autofahrer unter Alkoholeinfluss.

"Wir haben Amphetamine, Kokain, THC, Opiate, also alles dabei", so Förster. "Wie jedes Jahr erschreckend, aber es zeigt auch ganz klar, dass es erforderlich ist, dass wir das machen", sagt der Einsatzeiter. Er habe mit den Verstößen gerechnet, auch die Polizei wisse, dass viel konsumiert werde, so Förster.

Moritz aus Königs Wusterhausen wird sich am Montag nicht nur mit seinem positiven Drogentest befassen müssen. Der Drogenspürhund, der bei der Kontrolle ebenfalls dabei ist, schlägt auch bei den Sachen an, die er bei sich trägt. An seinem Rucksack kleben offenbar Rückstände von Betäubungsmitteln - erklären kann er sich das nicht. Ein Ermittlungsverfahren wird dennoch eingeleitet.

Das Auto muss stehenbleiben, Moritz' Vater muss ihn abholen. Welche Konsequenzen ihm nun drohen, ist noch nicht klar. Aber 500 Euro Strafe, vier Punkte in Flensburg und mindestens ein Monat Fahrverbot sind üblich beim Fahren unter Drogeneinfluss.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.04.2024, 15:10 Uhr

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