Finanzierungszusage - Berliner Verkehrsbetriebe sollen Verlängerung der U8 vorantreiben

Di 16.04.24 | 13:00 Uhr
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Symbolbild:Die U-Bahn der Linie 8 fährt in die Station Wittenau ein.(Quelle:picture alliance/dpa/F.Sommer)
Video: rbb24 Abendschau | 16.04.20224 | Boris Hermel | Bild: picture alliance/dpa/F.Sommer

Seit Jahrzehnten wird darüber diskutiert, ob die U8 bis ins Märkische Viertel oder noch weiter verlängert werden soll. Mit der Entscheidung der Mobilitätssenatorin, die finanziellen Mittel bereitzustellen, kann die BVG nun die Prüfungen beginnen.

Die Berliner Verkehrsbetriebe haben von Mobilitätssenatorin Manja Schreiner (CDU) die Finanzierungszusage für weitere Planungen zur Verlängerung der U8 erhalten. Bislang endet die Linie am U- und S-Bahnhof Wittenau. Seit Jahrzehnten wird darüber diskutiert, die Strecke ins Märkische Viertel zu führen. Mit der Entscheidung, die finanziellen Mittel bereitzustellen, kann die BVG mit den notwendigen Untersuchungen und Prüfungen beginnen.

Bis zum Märkischen Zentrum?

Dazu gehören ein Verkehrsmittelvergleich für das Projekt, eine Trassenbewertung und eine Kosten-Nutzen-Analyse. Dabei sollen der genaue Streckenverlauf und auch der neue Endhaltepunkt ermittelt werden. In einer Machbarkeitsstudie im Auftrag der damaligen Verkehrssenatorin Regine Günther (B'90/Die Grünen) waren drei Varianten untersucht worden.

Die preiswerteste nur bis zum Märkischen Zentrum war vor fünf Jahren mit Kosten von 112 Millionen Euro veranschlagt worden. Eine zweite Variante mit Zwischenhalt Eichhorster Weg sollte den Westen des Märkischen Viertels besser anbinden.

Karte: Verlängerung der U8 bis Märkisches Viertel. (Quelle: rbb)

Oder gleich bis zum Senftenberger Ring?

Die dritte und teuerste Strecke nach Norden bis zum Senftenberger Ring hätte damals mindestens 329 Millionen Euro gekostet. Anfang des Jahres hatte der Senat bereits eine Verlängerung der U-Bahn-Linie 3 in Steglitz-Zehlendorf beschlossen. Mit dem 800 Meter langen Teilstück soll die Lücke zum S-Bahnhof Mexikoplatz geschlossen werden und ein komfortabler und zeitsparender Umstieg ermöglicht werden. Wenn die Planungen reibungslos verlaufen, könnte diese Strecke 2030 in Betrieb gehen. Die Kosten für diese Verlängerung werden vom Senat aktuell mit 103 Millionen Euro angegeben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.04.2024, 13.05 Uhr

43 Kommentare

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  1. 43.

    Sie schreiben vom Radialsystem. Das ist für Berlin überholt. Berlin braucht jetzt mehr das Ringsystem, als gleichwertige Ergänzung des Radialsystem. Berlin hat mehrere Zentren, um das Hauptszentrum herum. Je größer Berlin wird und sich mit dem Umland verbindet, um so mehr müssen die Ringzentren miteinander direkt verbunden werden. Nicht über die Innenstadt. Es muss ein klassisches ringförmiges Netz werden. Nur auf die Mitte zulaufend, wird die jetzigen Strecken nicht entlasten. Ringstrecken entlasten die Strahlenstrecken. Berlin braucht zwischen dem S-Bahnring und dem Gütering einen weiteren Ring. Die Ringlinie Null. Das Berliner Leben verlagert sich in die Außenbezirke, weil die Innenstadt nicht mehr bezahlbar ist. Immer mehr Gewerbe siedelt sich in den Außenbezirken an. Der Güterring muss viergleisig ausgebaut, um einen Personenring ergänzt werden. Im Osten erweitert um die Endpunkte der S-Bahn-Linien direkt ringförmig miteinander zu verbinden.

  2. 42.

    Genau, Sie haben es gut erkannt! An einem umfassenden Ausbau der auf Berlin zulaufenden Eisenbahnstrecken führt kein Weg vorbei. Die Durchbindung der Heidekrdurbahn nach Gesundbrunnen versteht sich von selbst. Aber auch ein Wiederaufbau der Ferngleise der Nordbahn zwischen Gesundbrunnen und Hohenneuendorf , entsprechendes für die Kremmener Bahn zwischen Hennigsdorf und Gesundbrunnen sowie die Stammbahn ist erforderlich. Und dann müssen ja auch noch eingleisige S-Bahnstrecken zweigleisig ausgebaut werden, vorrangig Potsdam - Wannsee, Lichterfelde-Ost - Südende und Tegel - Schönholz. All das wird viel Geld kosten. Da wäre es sinnvoll, die nicht zwingend notwendige U8-Verlängerung vorläufig zurückzustellen bzw. durch eine preisgünstigere Straßenbahn zu ersetzen.

  3. 41.

    Die Heidekrautbahn fährt zur überlasteten S2. Wilhelmsruh ist von der Kapazität nicht geeignet. Auch müsste die Heidekrautbahn bis Gesundbrunnen durchfahren, über beide Streckenäste. Alles was die Region entlastet muss gebaut werden. Sehen Sie sich an was eine Regio-Bahn wie die NEB in der Stunde anbieten kann? Sehen Sie sich den nachgefragten Bedarf jetzt schon an. Sämtliche Eisenbahnstrecken in Berlin sind ausgelastet. Die südliche Ringbahn wird nicht ausgebaut. Die nördliche Ringbahn ist an der Grenze. Wie sollen die Pendlerströme abgefangen werden?

  4. 40.

    Zur Anbindung des Umlands ist die U-Bahn als innerstädtisches Verkehrsmittel ungeeignet. Dies ist Aufgabe von S- und Regionalbahn. Im Fall von Wandlitz komm dafür die Heidekrautbahn in Betracht.

  5. 39.

    Warum bedienen Sie immer noch nach 35 Jahren die Stadttteilung. Die Stadt verändert sich massiv durch verschiedene Entwicklungen. Gestern im rbb lief die Sendung, Wir müssen Reden. Man war in Wandlitz. Sollten Sie sich in der Mediathek suchen und anschauen. Dort kam sehr gut rüber, was mit dem sogenannten Speckgürtel passiert. Wandlitz wandelt sich vom dörflichen zum städtischen Charakter. Wohnhäuser bis sieben Etagen werden errichtet. Den Berliner drängt raus aus der Stadt. Weder Berlin noch Brandenburg sind auf diese Entwicklung vorbereitet. Die vielen tausenden Menschen werden, sofern sie nach Berlin wollen mit dem Auto fahren, der ÖPNV ist gering. Genauso in Grünheide, Königs Wusterhausen usw. Berlin orientiert sich auf sein Zentrum. Dabei vollziehen sich gewaltige Veränderungen im Umland, in den Außenbezirken. Darauf reagiert Berlin bisher nicht. Die U8 muss an die Stadtgrenze fahren, genauso Hakenfelde, dort die Pendler abfangen, sonst erstickt Berlin im Verkehr.

  6. 38.

    Weshalb es schwieriger sein soll, aus einem ebenerdigen Gleis zwei ebenerdige Gleise zu machen, wobei der Straßenraum dies spielend hergibt und stattdessen eine U-Bahn billiger und mit weniger Aufwand zu bauen wäre, dazu bräuchte es doch eine treffende Erläuterung. ;-

  7. 37.

    Und die zwei potentiellen Straßenbahnlinien aus dem MV würden dann in Rosenthal an die heutige M1-Trasse angeschlossen werden, die in weiten Teilen nur ein Gleis für beide Richtungen befährt?

  8. 36.

    Sie reden von DEM Berliner, ich spreche von Menschen in Berlin mit unterschiedlichsten Fahrzielen, die sich in den letzten Jahrzehnten seit Errichtung des Märkischen Viertels geändert haben. Das Märkische Viertel ist kein Vorposten des Westens mehr gegenüber drei Himmelsrichtungen des ehemaligen politischen Ostens.

    Die Mauer ist gefallen. ;-

  9. 35.

    Ja, ich glaube, dass man schon über den Tellerrand hinausgucken muss.
    Wenn international der Drang in die hochurbanen Regionen zunimmt, wird es anch Meinung vieler hier in D anders sein. Nun, ja, wenn man immer das Alte will oder wieder will, dann sind wir fern davon, Boomtownregion zu sein. Ihre Vorstellung zu der Erschließeung von Spandau bis - ja, genau nach Hakenfelde, ist zu teilen. Ebenso wie über die U 9 Weiterführung in den sich in N-S-Achse erstreckenden Stadtbezirk Pankow nachzudenken ist. Dazu gehört auch im Endergebnis ein 2 Ring, bei dem ich dann zz. dem S-Bahn-Bau den Vorzug geben würde. Man muss nicht immer glauben, dass alles beim Alten bliebe. Denn der Ländliche Raum hebt die Hände: Wir haben kaum verkehrliche Anschließeng und das Problem on demand muss sich auch erst mal bewähren. Bus-Rund-Fahrten bringen auch nicht das, was man sich erhoffte, da auch Zeit ein ökonomischer Faktor ist.

  10. 33.

    Genau! Straßenbahnen sind extrem gefährlich für Fußgänger und Radfahrer, zu laut für Anwohnende und Flächenfresser. Die Randbezirke und das Umland müssen endlich angebunden werden. Es wollen doch Zehntausende Menschen irgendwo Wohnraum beziehen!

  11. 32.

    Superidee, nach 40 Jahren endlich wieder U-Bahnen zu verlängern! Am besten gleich durch bis Fanzösisch Buchholz oder noch weiter, für neue Wohnquartiere.

  12. 31.

    Lieber Herr Krüger, lassen Sie bitte ihr Fachwissen beiseite. Es geht hier nicht um Duisburg oder sonstige Eintunnelungsstrecken. Es geht um die Berliner. Diese wollen und müssen schnell von Tür zu Tür. Ein anderer Teilnehmer hier hat treffend sein Erlebnis von Hauptbahnhof bis Turmstraße beschrieben. Es ist tatsächlich so, dass die Mehrzahl der Berliner nicht verstanden hat und versteht, warum man in der Innenstadt eine U-Bahn Strecke enden lässt?! Für den Berliner gehört die Strecke verlängert bis Hakenfelde. Die Straßenbahn als Verbindungsglied zwischen Hbf und Turmstraße ist Unsinn. Auch der weitere verwinkelte Streckenverlauf inklusive der Urbancity. Mag sein, dass Sie kürzere Haltestellenabstände gut finden. Braucht das der Berliner, nimmt er das Fahrrad. Bis 5km ist das Rad gut. Bis 10km der Bus. Alles was darüber ist, U-/S-Bahn. Der Berliner will maximal eine Stunde unterwegs sein. Schaffen es die ÖPNV nicht, nimmt er das Auto.

  13. 30.

    Moderne Großraum-Gelenktriebwagen in Doppeltraktion haben durchaus vergleichbare Kapazitäten wie ein 6-Wagen Großprofilzug. Und wenn Sie sich so große Sorgen um die von Straßenbahnen ausgehenden Unfallgefahren machen, müßten Sie den weitaus schlimmeren motorisierten Individualverkehr sofort komplett verbieten lassen. Im übrigen kommt es auch im U-Bahnbereich oft genug zu Schadereignissen mit häufig tötlichem Ausgang.

  14. 29.

    Entgegen ihrer Behauptung verfügen viele deutsche Großstädte über dichte, gut ausgebaute Straßenbahnnetze, so z. B. München, Frankfurt und Köln. Auch in Berlin sind die Straßenbahnen gut ausgelastet. Die einzigen, die sich durch die Straßenbahn behindert fühlen, sind notorische Autofahrer.

  15. 28.

    @ 22 + 23:

    Ich ziehe die Antwort einmal "großzügigerweise" zusammen:
    Bei Ausnahme meiner sonstigen Argumentation, wo ich mich mit persönl. Vermutungen ggü. anderen zurückhalte, weil mir das schlichtweg zuwider ist, "muss" ich doch mal eine Ausnahme machen:

    Ihre Lesart meiner Beiträge ist ausgesprochen selektiv: Mit keinem einzigen Wort käme ich jemals dazu, mich pauschal für eine U- oder Tram auszusprechen, vielmehr geht es ganz konkret immer darum, welches Verkehrsmittel aus welchen Gründen sinnvoller ist und welches weniger sinnvoll ist.

    Jahrzehntelang galt die Devise, das unabh. der vorfindbaren Lage das voluminöseste Verkehrsmittel nur das sinnvollste sein kann. Eintunnelungsstrecken, die Kommunen wie Duisburg o. Ludwigshafen glatt überfordern, waren das Ergebnis. Zahllose verrottete U-Bahnhöfe in Berlin, (bspw. entlang der U 7, Grenzallee als Musterbeispiel), zeigen, dass kalkulatorisch zu kurz gedacht wurde.

    Differenzierung tut Not, vgl. meine Beiträge 8 u. 19.

  16. 27.

    Keine Sorge: In der Weltstadt Hamburg besteht keine Gefahr, dass die eskalierenden Verkehrsprobleme mit Hilfe der bösen Straßenbahn, der schon Tausende von Menschen zum Opfer gefallen sind, gelöst werden. In HH baut man eine (!) U-Bahn-Linie. In den nächsten zwanzig Jahren. Oder dreißig. Oder fünfzig. Wenn das Geld dafür da ist. Und schon 2060 oder so wird dann alles ganz supi. Den Rest erledigen (teils überlange) Busse. Wenn man für die das Personal findet.

  17. 26.

    Das wäre immer noch sinnvoller als die Verlängerung zum Mexikoplatz.

  18. 25.

    Berlin braucht den sofortigen und zügigen Ausbau von U-und S-Bahn in den Randbezirken und ins Umland, ohne Jahrzehnte lange Prüfungen. Hier ist das Geld in jedem Fall besser angelegt, als es in unsinnigen Tram Strecken zu versenken

  19. 24.

    Sie sollten Ihrerseits, Ihrem Nick folgend, realistisch sein. In der Tat hätte die Straßenbahn in erster Linie Zubringerfunktion, anders als die U8 jedoch nicht nur Richtung Westen nach Wittenau sondern auch Richtung Osten nach Pankow. Für die Kosten der U8-Verlängerung könnten ggf. sogar zwei Straßenbahnlinien durch das Märkische Viertel geführt werden, was zu der von Ihnen gewünschten Flächenerschliessung führen würde, die mit der U8 so nicht erreicht werden kann.

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