Brandenburg - Künftige Integrationsbeauftragte sieht hohe Zugangsbarrieren für Migranten

Di 16.04.24 | 17:42 Uhr
Diana Gonzalez Olivo, Brandenburgs neue Integrationsbeauftragte, wird bei einer Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung der Landesregierung vorgestellt. (Quelle: dpa/Kalaene)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.04.2024 | Torsten Sydow | Bild: dpa/Kalaene

Diana Gonzalez Olivo wird ab Mai Brandenburgs neue Integrationsbeauftragte. Die aus Mexiko stammende Sozialwissenschaftlerin werde sich als Nachfolgerin von Doris Lemmermeier um die Belange der Menschen mit Migrationsgeschichte kümmern, sagte Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Dienstag in Potsdam.

Gonzalez Olivo will zukünftig ein besonderes Augenmerk auf die selbstständige Organisation von Migranten legen. Es gehe darum, die Menschen weiter zu befähigen, für ihre eigenen Interessen einzutreten, sagte sie bei ihrer Vorstellung in der Potsdamer Staatskanzlei. Sie wolle sich zudem dafür einsetzen, die Bildungszugänge für Kinder in Gemeinschaftsunterkünften zu erleichtern und Migrantenorganisationen zu stärken. Integration funktioniere besser, wenn die Betroffenen sich an Entscheidungsprozessen beteiligen könnten.

Nachfolgerin von Doris Lemmermeier

Sie habe begriffen, wie hoch die Zugangsbarrieren für Menschen aus dem Ausland seien, beruflich Fuß zu fassen, betonte Gonzalez Olivo. Es sei notwendiger denn je, Diskussionen über Sorgen der Gemeinschaft zu führen und andererseits eine klare Position gegen Rassismus einzunehmen.

Die 43-Jährige lebt seit 2008 in Brandenburg und arbeitet seit 2013 an der Universität Potsdam. Dort ist sie seit 2019 Mitarbeiterin im Refugee Teachers Programm, das geflüchtete Lehrerinnen und Lehrer für das deutsche Bildungssystem weiterqualifizieren soll. Seit 2014 engagiert sich Gonzalez Olivo ehrenamtlich im Migrantenbeirat der Landeshauptstadt Potsdam.

Ihre Vorgängerin Doris Lemmermeier geht Ende April in den Ruhestand. Lemmermeier stellte sich zuletzt häufig gegen den Kurs des Innenministeriums beim Thema Migration und forderte mehr Menschlichkeit in der Debatte. Sie kritisierte unter anderem einen zunehmenden Populismus in der Migrationsdebatte. "Nur weil der Populismus bei der AfD funktioniert, müssen wir nicht alle in Populismus verfallen", sagte sie jüngst der Deutschen Presse-Agentur.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.04.2024, 18:20 Uhr

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