Final Four in Köln - Füchse Berlin verlieren Pokal-Halbfinale gegen Magdeburg nach katastrophalem Start

Sa 13.04.24 | 18:29 Uhr
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Matias Gidsel beim Abschluss im Pokal-Halbfinale gegen Magedeburg (Bild: IMAGO/Eibner)
Audio: Sebastian Meyer | rbb UM6 | 13.04.2024 | Bild: IMAGO/Eibner

Die Füchse Berlin haben das Finale um den DHB-Pokal verpasst. Nach einem denkbar schlechten Start verloren die Berliner ihr Halbfinale gegen den SC Magdeburg mit 25:30. Auch weil Magdeburg-Torwart Sergey Hernandez lange überragte.

Die Füchse Berlin haben den Einzug ins Finale um den DHB-Pokal verpasst. Beim Final Four in Köln verloren die Berliner am Samstagnachmittag ihr Halbfinal-Duell gegen den SC Magdeburg mit 25:30 (10:14). Im Duell der beiden aktuell besten deutschen Handball-Mannschaften erwischten die Berliner einen katastrophalen Start, steigerten sich dann stark und verloren am Ende dennoch verdient.

Füchse erwischen denkbar schlechten Start

Dass die Halbfinal-Partie gegen den amtierenden Champions-League-Sieger eine schwere werden würde, war bereits vor ihrem Start klar. Schließlich lauern die Magdeburger in der Liga mit einem Punkt, aber auch einem Spiel weniger hinter dem Berliner Tabellenführer. Noch dazu gewannen sie erst Anfang März ein richtungsweisendes direktes Duell im Titelkampf mit 31:28. Dass die Füchse anschließend sechs Spiele in Folge gewannen und mit dementsprechend guter Form nach Köln angereist waren, ließ ihr Auftritt im Halbfinale zunächst nicht vermuten.

Bemerkenswerte 10 Minuten und 50 Sekunden blieben die Berliner zum Start ohne eigenen Treffer, mussten dabei mit ansehen, wie Magdeburg das Spiel bereits in der Anfangsphase vermeintlich vorentschied. Die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert legte so einen überraschenden 6:0-Start auf das Parkett – angeführt von Rückraumspieler Gisli Kristjansson und ihrem überragenden Torwart Sergey Hernandez. Der Vertreter des jüngst wegen eines Dopingverdachts suspendierten Nikola Portner parierte direkt die ersten beiden Abschlüsse von Welthandballer Matias Gidsel, ließ schnell weitere Parade folgen und deutete so früh seine im Spielverlauf folgende starke Leistung an.

Aber auch der Rest der Magdeburger Mannschaft wusste zu überzeugen: Die aktuell wohl beste Handball-Mannschaft Europas und damit auch der Welt verteidigte ebenso hoch wie druckvoll und zeigte sich in ihren Angriffen nicht nur auch im Detail genau, sondern noch dazu kompromisslos im Abschluss. Auch deshalb dauerte es bis in die 18. Minute, ehe Füchse-Schlussmann Dejan Milosavljev seine erste Parade mit geballter Faust bejubeln konnte.

Leistungssteigerung bis zur Halbzeitpause

Die Füchse waren zu diesem Zeitpunkt nicht nur durch Gidsel endlich zu ihrem ersten Treffer gekommen, sondern hatten insgesamt offensiv besser in die Partie gefunden. Die Berliner bewegten sich selbst und den Ball nun besser, erspielten sich so freiere Würfe und überwanden auch Magdeburgs Hernandez häufiger. So initiierte Nationalspieler Nils Lichtlein mit seinem ersten Treffer der Partie einen 5:1-Lauf, der die Füchse bis zur 23. Minute auf 9:10 heranbrachte.

Noch in der ersten Halbzeit endgültig ausgleichen oder gar drehen konnten die Berliner das Spiel allerdings nicht mehr. Hauptverantwortlich dafür: Sergey Hernandez. Magdeburgs Schlussmann parierte nicht nur Gidsels Wurf zum vermeintlichen 10:10-Ausgleich, sondern auch insgesamt weiter stark. Selbst der sonst so souveräne Hans Lindberg scheiterte kurz vor Ende der ersten Halbzeit mit dem ersten Siebenmeter des Spiels an Hernandez. Zehn Paraden, beeindruckende 50 Prozent gehaltene Bälle und eine 14:10-Führung für seine Magdeburger nahm Hernandez mit in die Halbzeitpause und die Kabine.

Enge zweite Halbzeit wird erst zum Ende deutlich

In der zweiten Halbzeit dauerte es dann keine Minute, bis die Füchse in Person von Jerry Tollbring ihren ersten Treffer erzielten. Und wenngleich Hans Lindberg kurz darauf mit seinem zweiten Treffer zwar nicht an Hernandez, sondern an der Latte scheiterte, lief es für die Füchse nun auch allgemein ungleich besser als in Halbzeit eins. Hinten parierte der mittlerweile eingewechselte Viktor Kireev stark, im Umschaltspiel waren die Füchsen gedankenschneller, in der Offensive sicherer in Zusammenspiel und Abschluss. Mitte der zweiten Halbzeit verkürzte der nun ebenfalls stärker werdende Gidsel den Rückstand seiner Mannschaft auf 18:19 (42. Minute). Nur ausgleichen oder drehen konnten die Berliner das Spiel erneut eben nicht.

Stattdessen hatte Magdeburg die richtige Antwort auf das Aufbäumen der Füchse: Die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert spielte eine Schlussviertelstunde, in der sie ihre gesamte Klasse auf das Parkett der Lanxess Arena in Köln brachte und zunehmend wenig Zweifel an ihrem Finaleinzug ließ. Hinten parierte abermals Hernandez selbst gegen den sonst starke Lasse Andersson (neun Tore), vorne konnte Magdeburg sich bei weitem nicht nur, aber eben auch auf ihren Siebenmeterschützen Ómar Ingi Magnússon verlassen. Hinzukam eine offensiv wie defensiv noch einmal hochgeschraubte Energie, dank der der SC Magdeburg schlussendlich verdient mit 30:25 gewann und ins Finale einzog. Für die nach Spielende sichtlich enttäuschten Füchse geht es am Sonntag (12:45 Uhr) nun im undankbaren Spiel um Platz drei entweder gegen die SG Flensburg Handewitt oder die MT Melsungen.

Sendung: rbb24, 13.04.2024, 18 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Danke Magdeburg für die schöne Handball Präsentation. Macht Lust auf mehr. Sympathische Mannschaft und Trainer.

  2. 3.

    Ein spannendes Match. Glückwunsch an Beide.

  3. 2.

    Nr.1 SCM. GRATULATION

  4. 1.

    Eine überzeugende Leistung des SCM nach der turbulenten Woche.

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