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Quelle: dpa/Peter Kneffel

Bestellung der Berliner Polizei

Senat will Rätsel um verschwundene Masken klären

Was geschah mit Hunderttausenden Masken zum Schutz vor Corona, die von der Berliner Polizei bestellt wurden und offenbar auf dem Flughafen Bangkok verschwanden? Der Senat bemüht sich um Aufklärung - und korrigiert seine Angaben vom Vortag.

Der Berliner Senat bemüht sich um Aufklärung, was genau mit einer aus Asien stammenden Lieferung von 200.000 Schutzmasken passiert ist, die nie in der Hauptstadt ankam. "Wir sind dabei, die Details zu klären", sagte der Sprecher der Innenverwaltung, Martin Pallgen, am Samstag. Momentan lägen noch keine Informationen vor, was genau auf dem Flughafen in der thailändischen Hauptstadt Bangkok passiert sei.

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Masken wurden bei deutschem Fachhandel bestellt

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Insgesamt habe die Berliner Polizei bei einem deutschen Fachhandel 400.000 medizinische Masken der Schutzklasse FFP-2 bestellt und bezahlt, erläuterte Sprecher Pallgen am Samstag. Er korrigierte damit Angaben der Innenverwaltung vom Vortag, in denen von einer Bestellung bei einem US-Hersteller die Rede gewesen war. Der US-Konzern 3M, dessen Name in diesem Zusammenhang genannt worden war, erklärte, ihm sei nichts von einer Bestellung der Berliner Polizei bekannt.

Nach neuesten rbb-Informationen wurden zwar Masken des US-Unternehmens 3M bestellt - allerdings nicht direkt, sondern bei einem deutschen Lieferanten, der ein langjähriger Vertragspartner der Berliner Polizei ist. 

Hersteller momentan nicht bekannt

Bei den fraglichen 200.000 Masken, die vor Ansteckung mit dem Coronavirus schützen können, handelt es sich laut Innenverwaltung um die erste Charge der Bestellung. Gemeinsam mit dem Fachhandel und der Berliner Polizei versuche der Senat nun, die genaue Lieferkette nachzuvollziehen, sagte Sprecher Pallgen weiter. Wo die Masken produziert worden seien und von welchem Hersteller, sei momentan nicht bekannt.

Eine zweite Tranche von Masken wird nach rbb-Informationen derzeit von der Berliner Polizei noch erwartet.

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