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Audio: Inforadio | 24.04.2020 | Thorsten Gabriel | Quelle: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Zum Schulstart am Montag

Berlin veröffentlicht "Musterhygieneplan" für Schulen

Am Montag geht für einige Schüler die Schule wieder los. Berlin hat jetzt in einem "Musterhygieneplan" festgehalten, wie sich Schüler, Lehrkräfte und Reinigungspersonal verhalten sollen. Tausende Liter Desinfektionsmittel stehen zur Verfügung.

Sportunterricht in sehr eingeschränkter Form, keine Theaterproben, auch Singen im Chor ist tabu. Wenn in Berlin und Brandenburg die Schulen am Montag nach wochenlanger Schließung wieder schrittweise öffnen, gelten eine Reihe neuer Regeln, die das Schulleben einschränken.

Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung hat jetzt in einem "Musterhygieneplan" zusammengefasst, wie die Schulen auf die Corona-Pandemie reagieren sollen. "Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler so gut wie möglich schützen. Dazu soll dieser umfangreiche Hygieneplan dienen", sagte Schulsenatorin Sandra Scheeres am Freitag laut Deutscher Presse-Agentur. Schriftlich ließ sie außerdem mitteilen: "Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler sowie das pädagogische Personal so gut wie möglich schützen. Dieser umfangreiche Hygieneplan soll als Handlungsanleitung dienen. Darüber hinaus hat mein Haus weitere Desinfektionsmittel in Größenordnungen beschaffen können. Ich danke den Schulen für ihr Engagement in diesen schwierigen Zeiten."

 

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1,50 Meter Abstand in Räumen und auf Pausenhof

Die Regel, einen Abstand von 1,50 Meter einzuhalten, gilt auch auf dem Pausenhof und im Klassenzimmer. Entsprechend müssen dem Hygieneplan zufolge Händeschütteln, Umarmungen und Berührungen vermieden werden. Die Abstandsregel gilt auch für diejenigen, die freiwillig einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Wer Symptome einer Atemwegserkrankung hat, muss zu Hause bleiben.

Der Hygieneplan macht außerdem detaillierte Angaben zum Thema Sauberkeit: So sollen die Reinigungskräfte zum Beispiel Türklinken und Fenstergriffe, Tische, Treppen- und Handläufe sowie Lichtschalter in stark frequentierten Bereichen mehr als einmal täglich sauber machen.

Bildungssenatorin Scheeres teilte außerdem mit: Zusätzlich zu den 650 Litern Desinfektionsmittel, die Schulen je nach Bedarf erhalten, habe die Bildungsverwaltung nun über die Schulaufsicht noch 5.000 weitere Liter Desinfektionsmittel beschafft, von denen 4.000 Liter über die Bezirke verteilt werden und 1.000 Liter für die Schulen in freier Trägerschaft zur Verfügung stünden.



Hintergrund

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Maskenpflicht nur in der Pause

Schülerinnen und Schüler sollen sich regelmäßig die Hände mit Seife waschen, etwa vor und nach dem Essen, vor dem Aufsetzen und nach dem Abnehmen einer Schutzmaske, nach der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder nach Kontakt mit Treppengeländern und Türgriffen. Das Desinfizieren der Hände soll sich dagegen vor allem auf Situationen beschränken, in denen gründliches Händewaschen nicht möglich ist.

In einigen Bundesländern wird in den Pausen und außerhalb der Unterrichtsräume eine Maskenpflicht an Schulen bestehen. In Berlin gibt es jedoch keine Verpflichtung. Ab Montag ist lediglich in Bussen und Bahnen ein Mund-Nase-Schutz verpflichtend. Ob an den Schulen in Brandenburg eine Maskenpflicht auch an Schulen gelten wird, ist indes derzeit noch offen. Doch auch hier gilt: Im Nahverkehr müssen Mund und Nase voraussichtlich ab Montag bedeckt werden.

Paul Fresdorf, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, teilte bezüglich des Hygieneplans mit: "Der 'Musterhygieneplan' für die Berliner Schulen liest sich im ersten Moment recht ordentlich. Jedoch fällt bei genauerer Betrachtung auf, dass viele Punkte schwer oder gar nicht umsetzbar sind." Den Schulen fehle es an Equipment und der Ausstattung, um den "Hygieneplan" auch wirklich umsetzen geschweige denn einhalten zu können.

Sendung: Inforadio, 24.04.2020, 12 Uhr

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