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Quelle: dpa/Patrick Pleul

Corona-Krise

Das ist der Fahrplan für die Brandenburger Schulöffnungen

Noch müssen sich Brandenburger Familien ein wenig gedulden, bis ihre Kinder wieder regulär in die Schule gehen dürfen. Doch am 10. August ist es soweit. Dann werden auch die Abstandsregeln aufgehoben - nur nicht innerhalb der Lehrerschaft.  

+++ Hinweis: Dieser Beitrag wird nicht mehr aktualisiert. Den neuesten Stand zu den in Brandenburg noch geltenden Corona-Beschränkungen und den Fahrplan für die kommenden Wochen finden Sie hier. +++

Knapp drei Monate nach den ersten Beschränkungen lockert Brandenburg die Corona-Regeln drastisch. Alle Schülerinnen und Schüler im Bundesland sollen nach den Sommerferien ab 10. August wieder in die Schule gehen können, kündigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag nach einer Kabinettssitzung in Potsdam an.

Der allgemeine Mindestabstand fällt dann weg, nur Lehrer und Beschäftigte müssen diesen unter sich noch wahren. Dafür müssen Hygieneregeln wie das Händewaschen eingehalten werden. Bisher war ein Besuch der Kitas und Schulen tageweise möglich.

Zudem ist für Familien relevant, vor allem Kinder und Jugendliche, dass die Kontaktbeschränkungen für zwei Haushalte oder bis zu zehn Menschen wegfällt. Die Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz ab sechs Jahren wird allerdings von öffentlichen Bussen, Bahnen und dem Einzelhandel auf Krankenhäuser, Pflegeheime, Reisebusse und Schiffsausflüge erweitert. Schulen bleiben von der Maskenpflicht weiterhin ausgenommen.

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Regionale Schulschließungen trotzdem möglich

Die Lockerungen für Schulen gab Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) bereits am Dienstag in einer Pressekonferenz bekannt, nun wurde die dazugehörige Verordnung im Kabinett beschlossen. Sie gilt vorerst bis zum 16. August.

Doch auch ein Regelbetrieb könne nach den Ferien nicht ohne Einschränkungen laufen, erläuterte Ernst am Dienstag. Denn es gebe unter den Lehrkräften und auch unter den Schülern einige, die zu den Risikogruppen zählten. Zudem könnten nach möglichen Corona-Ausbrüchen regionale oder lokale Schulschließungen notwendig sein.

Zunächst soll ermittelt werden, welcher Unterricht ausgefallen ist und wo Schüler Rückstände beim Lernen haben. Im nächsten Schuljahr soll sich der Unterricht nach Angaben von Bildungsministerin Ernst auf den Rahmenlehrplan konzentrieren - ohne Wahlunterricht, außer Spezialklassen im Sport. Ob Herbstferien, Osterferien oder die Samstage herangezogen werden müssen, um Rückstände auszugleichen, werde im Herbst entschieden. Das sei nicht ausgeschlossen.

Bis zu den Sommerferien: tage- oder wochenweise

Derzeit gilt: Bis zum Start der Sommerferien am 25. Juni soll Schülerinnen und Schülern in Brandenburg der Schulbesuch und die Teilnahme am Präsenzunterricht zumindestens tage- oder wochenweise ermöglicht werden.

Quelle: rbb24

Die Öffnung der Schulen erfolgte schrittweise nach Jahrgängen. Seit dem 25. Mai können die Jahrgänge 1 bis 4 der Grundschulen wieder zur Schule gehen. Dafür sind zwei verschiedenen Modelle vorgesehen. 

Das Regelmodell sieht vor, dass die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie 3 und 4 an jeweils zwei Tagen in der Woche in der Schule unterrichtet werden. Dafür ist für die Klassen 5 und 6 dann jeweils nur ein Tag Präsenzunterricht pro Woche vorgesehen.

Wo ein Schülerverkehr adäquat organisiert werden kann, könnte ein Schichtmodell realisiert werden. Die Klassen 1 bis 4 würden dabei die Schule zwei- bis dreimal vormittags besuchen, die Jahrgangsstufen 5 und 6 zwei- bis dreimal nachmittags

Zudem können seit 25. Mai die 5. und 6. Klassen der Leistungs- und Begabtenklassen an Gymnasien sowie die Klassenstufen 7 und 8 wieder zur Schule gehen. Das für die Jahrgangsstufen 9 und 10 schon eingeführte Modell des Unterrichts Montag/Mittwoch/Freitag für die eine Hälfte der Klasse und Dienstag/Donnerstag für die andere Hälfte und einem Wechsel nach einer Woche wurde auf diese Jahrgangsstufen ausgeweitet.

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Erste Schulen bereits wiedergeöffnet

Bereits seit dem 11. Mai haben die 5. Klassen der Grund- und Förderschulen wieder Präsenzunterricht.

Seit dem 4. Mai werden außerdem wieder beschult die Jahrgänge 6 und 9 der Förderschulen, die neunten Klassen der Ober-, Gesamtschulen und Gymnasien sowie die Jahrgangsstufen 11 der Gymnasien und 12 der Gesamtschulen

Seit dem 27. April werden die Abschlussklassen, die in diesem Jahr den Mittleren Abschluss (Fachoberschulreife) oder die Erweiterte Berufsbildungsreife anstreben, wieder unterrichtet, also Jahrgangsstufe 10 der Oberschulen, Gesamtschulen und Gymnasien und Förderschulen. Der Unterricht wurde auf die Prüfungsfächer Deutsch, Mathematik und Englisch konzentriert.

Seit dem 13. Mai fanden die  Prüfungen der Jahrgangsstufe 10 statt. Schüler, die krank waren oder aus anderen Gründen sich nicht in der Lage fühlten, die Prüfungen zum Hauptschreibetermin wahrzunehmen, haben die Möglichkeit, den Nachschreibetermin zu nutzen.

In den Oberstufenzentren findet seit dem 27. April Unterricht für die Fachoberschule (FOS), 2. Jahrgang, in den Prüfungsfächern, Prüfungen Fachschule Sozialwesen, Prüfungen Berufsfachschule Soziales, Prüfungen Berufsfachschule Landesrecht, Prüfungen Fachschule Technik und Wirtschaft, Unterricht in der Berufsschule 3. Lehrjahr zur Prüfungsvorbereitung statt.

Die schriftlichen Abiturprüfungen in Brandenburg sind laut Bildungsministerium erfolgreich gelaufen. Von den angemeldeten Schülern hätten zwischen 97,5 und 100 Prozent an den Hauptschreibeterminen teilgenommen. Die letzten Prüfungstermine fanden am 9. Juni statt.

Quelle: rbb|24

Sendung: Brandenburg aktuell, 09.06.2020, 19:30 Uhr

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