rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik
Audio: Inforadio | 18.05.2020 | Andreas Geisel | Quelle: dpa/Friedrich Bungert

Geisel zu Auflauf bei Corona-Demos

"Diese Sorglosigkeit macht mir Sorgen"

Berlins Innensenator hat die Strategie der Polizei bei den Demonstrationen am Wochenende als Erfolg gewertet. Dabei gab es offenbar weniger Zulauf als in den Wochen zuvor. Dafür gab es umso mehr Schaulustige, wie der Senator kritisierte.  

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat sich besorgt über Menschenansammlungen bei den Demonstrationen am Wochenende geäußert. Das sei ein Zeichen von "geballter Unvernunft" und nicht im Sinne der Pandemiebekämpfung, sagte Geisel dem rbb. "Die Schaulustigen sind von einer Sorglosigkeit getrieben, die mir wiederum Sorgen macht", so der Senator. "Die Menschen denken offenbar, das sei von allein weggegangen. Aber die Zahlen sind ja deswegen so niedrig, weil wir entschlossen gehandelt haben. Das jetzt aufs Spiel zu setzen, ist natürlich ungeheuer gefährlich."

Mehr zum Thema

Demos gegen Corona-Maßnahmen

Wie die AfD den Protest organisiert

   

Senator warnt von Vereinnahmung durch Extremisten

Geisel warnte davor, sich durch die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen von Extremisten einnehmen zu lassen. Der SPD-Politiker sagte am Montag im Inforadio vom rbb, die Menschen müssten wissen, was sie tun, wenn sie an Demonstrationen teilnähmen: Es müsse ihnen bewusst sein, dass sie sich etwa von Rechtsradikalen, Reichsbürgern und Hooligans vor den Karren spannen ließen.

Den Polizeieinsatz bei den Demonstrationen vor allem in Berlin Mitte wertete der Senator als Erfolg: "Wir haben an diesem Wochenende ein Raumschutzkonzept umgesetzt, den Alexanderplatz eher weiträumig abgesperrt. Auf diese Weise ist es gelungen, die Situation besser in den Griff zu kriegen und gewalttätige Auseinandersetzungen in überschaubarem Rahmen zu halten."

Weniger Zulauf bei Demonstrationen

In Berlin hatte es am Wochenende wieder zahlreiche Demonstrationen gegen die Corona-Verordnungen gegeben. Insgesamt hatten sie aber deutlich weniger Zulauf als noch in den vorigen Wochen. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben 1.000 zusätzliche Beamte im Einsatz.

Eine Demonstration vor dem Reichstag wurde am Samstag aufgelöst. Auch vor der Volksbühne und auf dem Alexanderplatz forderte die Polizei die Teilnehmer von Demonstrationen auf, den Platz zu verlassen, weil sich dort zu viel Menschen versammelt hatten.

Artikel im mobilen Angebot lesen