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Quelle: imago images/Mareen Fischinger

Rückkehr zum Normalbetrieb

Kitas in Brandenburg und Berlin öffnen wieder für alle

Ab diesem Montag soll in den Berliner und Brandenburger Kitas wieder Regelbetrieb herrschen. In Berlin gibt es eine einwöchige Übergangsphase, im Nachbarland soll es gleich wieder komplett losgehen. Dort regt sich Kritik an der Teststrategie in Kitas.  

Die Kindertagesstätten in Berlin kehren ab Montag zum Normalbetrieb zurück. Trotz der Corona-Krise sollen alle Kinder wieder betreut werden können, wie Bildungssenatorin Sandra Scheeres in der vergangenen Woche angekündigt hat.

Zunächst ist eine einwöchige Übergangsphase vorgesehen. Ab dem 22. Juni haben Eltern wieder einen vollen Betreuungsanspruch für ihre Kinder. Die vergangenen Wochen war er für viele Eltern auf Halbtagsbetreuung begrenzt, was gerade für Berufstätige eine erhebliche Doppelbelastung bedeutete.

Seit Montag vergangener Woche sind schon die Vierjährigen zurück in den Kitas, nun folgen die jüngeren Kinder. Die zuvor wegen der Corona-Pandemie gültige Begrenzung der Gruppengrößen ist bereits aufgehoben worden. Die Kitas sollen aber auf stabile Gruppen achten, um das Risiko einer Infektion mit dem Virus zu verringern.

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Erzieherinnen und Erzieher, die zur Risikogruppe gehören, fallen für die Betreuung der Kinder aus. Auf Seiten der Eltern gibt es deshalb Sorgen, ob die Rückkehr zum Normalbetrieb funktioniert: "Ich sehe nicht, dass es normal wird im Sinne von dem, was wir vor Corona kannten", sagte die Vorsitzende des Landeselternausschusses Kita (LEAK) in Berlin, Corinna Balkow, der Deutschen Presse-Agentur.

"Durch die Aufhebung von Gruppengrößen werden schon mehr Kinder zurückkommen. Es werden sicher mehr Kinder untergebracht werden, aber wir werden immer noch andere Bedingungen haben", sagte Balkow. Sie rechne für manche Kitas auch mit Konflikten bei der Frage, welche Kinder tatsächlich wie viele Stunden betreut werden könnten.

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Linksfraktionschef fordert mehr Tests

Auch in Brandenburg öffnen nach rund drei Monaten ab Montag wieder die Kitas für alle Kinder. Hier gibt es keine Übergangsphase bis zum 22. Juni. Dabei sorgen die geplanten Virustests in Kitas, Schulen und Pflegeheimen für Streit.

Linksfraktionschef Sebastian Walter hält mehr Tests für notwendig.
"Wenn man stichprobenartige Kontrollen macht, wenn man freiwillig anbietet, dass sich Lehrerinnen und Lehrer testen lassen, da muss man mehr anbieten", sagte Walter der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Das Virus sei noch da, deshalb gehe es darum zu planen, wie Ausbrüche regional eingegrenzt werden könnten. Er habe Zweifel, dass die geplanten Untersuchungen dafür reichen. "Dazu brauchen wir deutlich mehr Testungen", sagte Walter.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hatte angekündigt, dass sich Lehrer und Erzieher nach den Sommerferien für drei Monate alle zwei Wochen testen lassen können. Außerdem soll ein Prozent aller Schüler und Kita-Kinder in Stichproben drei Monate lang alle 14 Tage untersucht werden.

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Viele andere Lockerungen in Brandenburg

Neben der kompletten Kita-Öffnung greifen ab Montag auch zahlreiche weitere Corona-Regelungen in Brandenburg, darunter die Kontaktbeschränkung, die komplett aufgehoben wurde. Private und öffentliche Veranstaltungen dürfen mit bis zu 1.000 Teilnehmern durchgeführt werden, Großveranstaltungen ab 1.000 Teilnehmern bleiben aber verboten.

Die Maskenpflicht im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr bleibt bestehen, bei Besuchen in Krankenhäusern und Pflegeheimen ist das Tragen von Mund-Nasen-Schutz jetzt zusätzlich verpflichtend.

Sendung: Inforadio, 15.06.2020, 6 Uhr

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