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Quelle: dpa

Corona-Hilfen

Berliner Clubs bekommen im Schnitt 81.000 Euro vom Senat

Wann sie wieder öffnen dürfen, ist nach wie vor offen: Vielen Clubs in Berlin stellt sich immer deutlicher die Existenzfrage. Der Senat unterstützt deshalb 38 Clubs, Festivals und Veranstalter mit einem weiterem Hilfspaket.

Die Clubszene Berlins leidet besonders stark unter der Corona-Krise, schon seit dem 12. März steht fast alles still. Trotz Kurzarbeit, Soforthilfe und Online-Konzerten wie "United We Stream" [externer Link] befinden sich viele Einrichtungen nach der viermonatigen Schließung in Existenznot.

Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hatte den Clubs deswegen Gelder aus dem 30 Millionen Euro-Hilfspaket des Bundes in Aussicht gestellt. 38 Antragsteller bekommen nun eine Zuwendung von durchschnittlich 81.429 Euro, wie aus einer Anfrage des Abgeordneten Georg Kössler (Grünen)vom Freitag, die dem rbb vorliegt, zu entnehmen ist. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" darüber berichtet.

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38 von insgesamt 48 Anträgen angenommen

Insgesamt habe es 48 Anträge von Unternehmen gegeben, die Clubs, Festivals und Konzerte betrieben. Davon wurden 38 Anträge angenommen, die Zuwendungen betreffen aber insgesamt 46 Clubs und Festivals, da einzelne Unternehmen mehrere Gewerbe betreiben. Unter den Clubs, die Corona-Hilfen erhalten, sind unter anderen das About Blank, Cassiopeia, Frannz, Sage, Tresor, Kater Club, Schwuz, Rummelsbucht und Lido.

"Dass jeder unterstützte Club über 80.000 Euro bekommt ist wichtig und zeigt, dass Berlin die Clubkultur ernst nimmt", sagte Kössler über die Zuwendungen. Man müsse sicherstellen, dass die Clubs nicht untergehen, da sie sind ein wichtiger Teil von Berlin seien und zu den Branchen gehören, die von der Coronakrise am stärksten getroffen sind.

Tatsächlich ist die Musik- und Clubszene in Berlin ein großer Wirtschaftsfaktor. Laut einer Studie zur Clubkultur in Berlin im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft setzt die Branche jährlich 623 Millionen Euro um, hat einen Personalstamm von 28.000 festen und freien Mitarbeitern. Allein in Berlin werden demnach die gesamtwirtschaftlichen Umsatzeffekte durch Clubtourismus mit 1,48 Milliarden Euro jährlich beziffert.

Weitere Hilfen sollen folgen

Kultursenator Lederer hatte sich bereits im Juni bereit erklärt weitere Hilfe für die Clubs bereitzustellen. "Anders als die Altmaier-Milliarden ist dann eben nicht am 31.8. Schluss, sondern wir müssen dafür sorgen, dass wir auch eine längere Durststrecke überbrücken können." Neben den 30 Millionen aus dem Hilfspaket des Bunds sollen sich die zusätzlichen Hilfen soll sich im gleichen Rahmen bewegen, wie Lederer sagte: "Wenn wir bisher 30 [Millionen Euro] kalkuliert haben, dann kalkulieren wir für zweimal drei weitere Monate mindestens noch mal 60 Millionen. Ich glaube, das ist eine realistische Zahl."

Auch Kössler, der clubpolitische Sprecher seiner Partei erwartet vom Senat, dass er die Clubs weiter unterstützt, wenn dies nötig sein sollte. "Ich will, dass Menschen wieder gemeinsam tanzen und feiern können, wenn die Corona-Zeit vorbei ist, dafür müssen auch unsere Clubs überleben."

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